Die Crux mit Idiomen im Englischen

Idiome begegnen uns oft. Sowohl im Englischen als auch im Deutschen. Fatal kann diese Angelegenheit allerdings enden, wenn es ums Übersetzen von Idiomen geht. Einen guten Übersetzer macht aus, nicht zwingend alles wörtlich zu übersetzen, sondern diese Idiome zu lokalisieren, also sie in den deutschen (bzw. englischen) Sprach- und Kulturraum zu übertragen.

“I think I spider“ – ein wohl eher übertriebenes Beispiel, aber hier wird deutlich, dass ein Idiom, das selbst in der Muttersprache nicht zwingend Sinn macht, spätestens in der Übersetzung total aus den Fugen gerät. Für einen guten Übersetzer ist es demnach wichtig, das Pendant für das jeweilige Idiom in der anderen Sprache zu kennen, und davon gibt es einige. In der englischen Sprache allein wird die Anzahl der noch genutzten Idiome auf ungefähr fünfundzwanzig Tausend geschätzt. Teilweise zeigen sich an den unterschiedlichen Idiomen auch gravierende kulturelle Unterschiede. Beispielsweise drücken Deutsche die Daumen, wenn sie jemandem Glück wünschen. In der englischen Sprache kreuzt man allerdings die Finger: “I’ll keep my fingers crossed for you.“ Die eher an der Nahrungsaufnahme orientierten Deutschen müssen etwa „die Suppe auslöffeln“, wenn sie einen Fehler begangen haben. Es sind die kreativen Engländer, die sich in einem solchen Fall der Musik (dem Problem) stellen (“to face the music”).

Die deutsche und die englische Sprache haben geschichtlich einiges miteinander erlebt, so zeigen sich auch in manchen Idiomen die Ähnlichkeiten in der Sprache, wenn sie auch trotz aller Ähnlichkeit nicht wörtlich zu übersetzen sind. Aus einem Deutschen mit Vitamin B, der seine Beziehungen spielen lässt, um ein Ziel zu erreichen, wird im Englischen sinngemäß ein Marionettenspieler(“to pull strings“). Aus „bellende Hunde beißen nicht“ wird im Englischen “His bark is worse than his bite“. Sinnverwandt und trotzdem nicht Wort für Wort zu übersetzen.

Eine idiomatische Übersetzung muss also in jedem Fall einer wörtlichen vorgezogen werden, um einen guten Text schreiben zu können, der nicht der eigenen Muttersprache entspricht. Ihre Leser werden es Ihnen danken, wenn sie sich nicht den Kopf zerbrechen müssen, ob Hunde und Katzen, die vom Himmel regnen, eine neue elfte Plage sind, oder ob es eventuell meint, dass es wie aus Kübeln schüttet. Oder dass jemand, der noch andere Fische zu braten hat, nicht zwingend in einer Imbissbude arbeitet, sondern lediglich etwas Wichtigeres zu tun hat.

 


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