die christlichen visionen des sebastian k.

die christlichen visionen des sebastian k.anna könnte sich ihr leben als hochbetagte in ihrem eigenen haus nicht mehr ohne sie vorstellen – die beiden frauen, die sich die rund-um-die-uhr-pflege teilen, so und so viel wochen die eine, so und so viel die andere.

am anfang waren sie die „slowakinnen“. inzwischen haben sie auch in annas sprachgebrauch namen. es ist ein wertschätzender, verlässlicher und sehr persönlicher umgang. menschen rund um die uhr im hause zu haben ist schön, aber auch menschlich oft nicht einfach. „sich sehen können“ ist selbst bei lebenspartner_innen nicht immer selbstverständlich, umso mehr ist es eine leistung aller beteiligten, wenn jahrelang alles so wunderbar problemlos läuft.

wir müssen sehr froh sein, dass es sie gibt. die frauen aus meist östlichen ländern. ihr job ist nicht nur anstrengend, er belastet ihre gesamte familie und stellt so manches in deren leben auf den kopf. aber andererseits würde unser pflegesystem zusammenkrachen, wenn es diese menschen nicht gäbe.

wir können das system falsch und ungerecht finden, wir können überlegen, wie es besser ginge, aber für anna (wie für viele andere auch) ging es um eine lösung von heute auf morgen und sie kann nicht abwarten, bis die politik grundsätzliches ändert.

also funktioniert das system. und dieses system bedeutet auch ausbeutung. frauen, die bereit sind, für löhne zu arbeiten, die sonst niemand hier akzeptieren würde, ermöglichen durch ihre bereitschaft, sehr viele belastungen „in kauf“ zu nehmen, dass alles so  „funktioniert.“ diese frauen werden über trägerorganisationen angestellt, sie arbeiten also völlig legal hier und zahlen abgaben wie alle anderen auch. und sie beziehen daher auch die familienbeihilfe.

einer, der in seinem ministerium verlangt, dass praktikant_innen ein abgeschlossenes studium haben müssen, obwohl er selbst keines abgeschlossen hat, einer, der schon mal über menschliches elend, sterbende menschen oder gar leichen als „hässliche bilder, ohne die es nicht gehen wird“ spricht, einer, der also zweifellos besonders qualifiziert für differenzierte sichtweisen ist, vergreift sich nun an den schwächsten.

genau jene frauen, die unseren alten täglich den hintern putzen und die spuckschüssel ausleeren, werden nun zum ziel von einsparungsüberlegungen des „burschis“, der sich genauso verhält wie jene, die sonst so bezeichnet werden.

diese frauen und deren kinder sind es, die nun von dem wenigen noch weniger bekommen sollen. alles, um der show willen, denn die realen einsparungen fallen angesichts des gesamtbudgets nicht wirklich ins gewicht. aber irgendwas gegen „ausländerkinder“ geht immer gut in gewissen kreisen. und könnte stimmen bringen. imagegewinn.

die untersten arbeiterinnen in unserem gesundheitssystem und deren kinder sind es also, die dem sebastian sein neuestes politisches geilomobil zahlen sollen.

die christlichen visionen des sebastian k.

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foto: dragan tatic cc licence by

Advertisements Schlagwörter: aussenminister, familienbeihilfe, geilomobil, hauskrankenpflege, kinderbeihilfe, oevp, sebastian kurz

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