Die chinesische Stasi

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Die chinesische Führung versucht durchgehend die Stimmungen in der Bevölkerung zu verstehen. Es wird jede öffentliche Meinungsäußerung genau kontrolliert, doch soziale Unruhen dürfen nicht riskiert werden. Um diesen Balanceakt im Griff zu behalten, analysieren zwei Millionen Chinesen täglich das Internet, um den Willen des Volkes zu erkunden.

Rund zwei Millionen Analysten kontrollieren täglich die sozialen Netzwerke. Sie sind in wichtiger Mission beschäftigt, um im riesigen China der Kommunistischen Partei die Stimmung im Volk mitzuteilen. Die Kommunistische Partei steht vor einer großen Herausforderung. Auch wenn Sie die öffentliche Meinung manipuliert, darf sie soziale Unruhen nicht riskieren. Für diese Aufgabe setzt sie Millionen von jungen Informatikern ein, die Informationen in sozialen Netzwerken austauschen. Täglich bekommen diese Analysten neue Themen vorgegeben, sie durchforsten das Internet mit speziellen Suchprogrammen und greifen auf tausende Server zurück. Ein großer Teil dieser jungen Leute ist auf sozialen Netzwerken unterwegs. Das ist auch dringend nötig! Große chinesische Firewalls sperren zwar ausländische Portale wie Facebook oder YouTube, trotzdem haben chinesische soziale Netzwerke eine verblüffende Eigendynamik entwickelt. Auf dem twitterähnlichen Mitteilungsdienst Weibo sind mittlerweile 60.000 staatliche Einrichtungen und Organisationen tätig. Viele chinesische Blogger haben einen hohen Einfluss entwickelt.

Die Daten von den jungen Informatikern sind ein gutes Geschäft. Branchenkenner sprechen hinter vorgehaltener Hand von einem großen Interesse der Zentralregierung und den Provinzbehörden. Viele kleinere Abteilungen des Parteiorgans haben eigene kleine Seiten in den sozialen Netzwerken aufgebaut. So versucht man die Stimme des Volkes besser nutzen zu können. Zwar kann man nicht wirklich von freier Meinungsäußerung sprechen, doch schaffen es einige Blogger, leichte schemenhafte Kritik am großen Politbüro zu üben.

Diese scharfe Kontrolle des Internets in China ist ein Widerspruch in sich. Auf der einen Seite werden Einträge gelöscht und Blogger verfolgt und verhaftet. Auf der anderen Seite interessiert die Regierung doch die Meinung der Bevölkerung. Dutzende Blogger sitzen im Gefängnis und ein neues Gesetz stellt sogar die Verbreitung von Gerüchten unter Strafe. Wo fängt ein Gerücht an?
Es ist wie der Spiegel an der Wand! Wer ist die schönste im ganzen Land? Möchten Sie hier die ganze Wahrheit hören?

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Joern Petersen Joern Petersen

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