Ich glaube von mir behaupten zu können, dass ich für mein Alter recht viele Filme kenne, die noch vor meiner Geburt gedreht wurden. Wo mein Kollege Michael sich ja eher schon abwendet, wenn ein Film schwarz-weiß ist, hab ich aus der Zeit ja sogar ein paar persönliche Lieblingsfilme. Allerdings bin ich dennoch noch lange kein Experte auf diesem Gebiet, denn dazu fehlen mir noch viel zu viele ältere Klassiker in meiner Sammlung. Einer, der jetzt dazu gekommen ist und den ich bis dato noch gar nie gesehen hatte, ist der Kriegsfilm Die Brücke von Arnheim von Regisseur Richard Attenborough. Den Film gibt es seit diesem Monat auch auf Blu-ray (Verleih Twentieth Century Fox) und ist definitiv eine Kaufempfehlung. Warum, erfahrt ihr im Fazit.
Inhalt:
September 1944: Die Alliierten planen nach der Landung in der Normandie den 2. Weltkrieg mit einem Schlag zu beenden. Dafür wie die gewagte Operation ‘Market Garden’ ins Leben gerufen. Fast 30.000 Soldaten sollten dabei mit Fallschirmen abspringen, die holländischen Rheinbrücken erobern um dann ins Ruhrgebiet vordringen zu können. Trotz Warnungen und zahlreicher Bedenken wird die Operation durchgezogen. Und tatsächlich scheint es, als sei die Brücke von Arnheim “eine Brücke zu weit”! (Originaltitel: A Bridge Too Far)
Fazit:
Bei Kriegsfilmen ist es finde ich immer etwas schwer, zu sagen, dass einem der Film richtig gefallen hat. Richtig gut ist ein Film aus diesem Genre für mich dann, wenn er den Schrecken des Kriegs unverblümt und ohne falschen Pathos zeigt. Paradebeispiele sind hier für mich Der schmale Grat, Apocalypse Now und Letters from Iwo Jima. Anti-Beispiele dagegen Windtalkers, Wir waren Helden und Der Soldat James Ryan. Nicht falsch verstehen, die beiden Letzteren finde ich durchgehend spannend, berührend und schauspielerisch, sowie handwerklich richtig gut gemacht. An sich also gute Filme, aber für mich aufgrund des mir immer sauer aufstossenden amerikanischen Pathos eben keine richtig guten Anti-Kriegsfilme.
Und ja, Die Brücke von Arnheim ist leider ebenfalls nicht frei davon, vor allem was die Musik angeht . Und dabei ist die ‘Operation Market Garden’ nicht gerade das, was als Meisterwerk der Kriegsführung in die Geschichte einging, sonder im Gegenteil unzähligen Alliierten und Briten das Leben kostete. Der Film beginnt schon kurz vor diesem ‘Massaker’ und so bekommt man als Zuschauer auch mit, dass die Operation aufgrund der Fehler der Offiziere so verlief und gut hätte verhindert werden können. Das ist spannend erzählt und auch schockierend, wenn man bedenkt, wie leichtfertig man wirklich mit so vielen Menschenleben umging. Nach ca.einer Stunde beginnen im Film die Kriegsszenen, eingeleitet von dem wirklich beeindruckenden Bild der unzähligen Fallschirmspringer. Und auch das folgende Kriegsgeschehen an sich ist imposant und realistisch inszeniert worden. Man sieht dem Film an, dass er ein großes Budget hatte (22 Mio Dollar) und dass es heute wahrscheinlich fast unbezahlbar wäre, eine Materialschlacht dieser Länge und so vielen Stars zu verfilmen. Von den unzähligen Statisten mal ganz abgesehen.
A propos Stars, von denen hatte ich mir von dem Film etwas mehr versprochen, vor allem wenn man sich die Besetzungsliste mit unter anderem James Caan, Michael Caine, Sean Connery, Anthony Hopkins, Robert Redford, Gene Hackmann und Maximilian Schell anschaut. Mit solch großartigen Schauspielern im Aufgebot hätte ich nämlich schon erwartet, dass mich der Film mehr berührt und mitreisst. Das hat man bei Der Soldat James Ryan zum Beispiel sehr gut gemacht.
Somit ist Die Brücke von Arnheim zwar sicherlich kein schlechter Film geworden, beeindruckt vor allem mit Schauspielern und auch Szenen, die für die damalige Zeit sicher schockierend waren, hat mich aber dennoch nicht über die Laufzeit von drei Stunden komplett überzeugen und fesseln können. Zum Meisterwerk fehlt da dann doch noch ein ganzes Stück.
Chris Wertung zu Die Brücke von Arnheim:
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