Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Stirb Langsam, Die Nackte Kanone und Blade

Features Blade-Trinity-©-2004-New-Line-Cinema

Veröffentlicht am 2. Februar 2014 | von Christoph Stachowetz

Drei harten Burschen in drei Filmreihen, deren Ablaufdatum in Sachen Qualität lange überschritten wurde: Willkommen zu unserem neuen Features mit den besten Filmreihen, deren (vorläufiges) Ende misslungen ziemlich ist.

Die Stirb Langsam Pentalogie

Stirb-Langsam-Ein-guter-Tag-zum-Sterben-©-2013-20th-Century-Fox

“Just try… try not to make an even bigger mess of things.”

Stirb Langsam setzte Ende der 80er Jahre neue Maßstäbe im Action-Genre. Ein glaubwürdiger, zynischer Held wider Willen, der sich in einem Hochhaus gefangen mit deutschen Terroristen wieder findet. Was wie ein billiger B-Movie Reißer klingt, etablierte sich zu einem Klassiker des Genres. Letztes Jahr kam der fünfte Teil der Reihe ins Kino. Mit Ein guter Tag zum Sterben gelang den Beteiligten das sagenhafte Kunststück, was bisher keinem Terroristen der Welt gelungen ist: John McLane wurde (im übertragenen Sinne) endgültig zu Grabe getragen. Vorbei sind die Zeiten des sarkastischen Antihelden, der in (zumindest für das Genre) realistischer Fassion seine Feinde besiegte und allen Widrigkeiten trotzte. Mittlerweile ist John McLane nur mehr eine Karikatur seiner selbst, die besser in einem Bugs-Bunny-Cartoon aufgehoben wäre, bedenkt man, was er alles schon überleben kann (Sturz aus einem Haus, radioaktive Verstrahlung) und in welch lächerlicher Manier er seine Gegner erledigt (Hubschrauber mit Auto abschießen). Während es Stirb Langsam 2 noch gelang den durchwegs ernst zu nehmenden Grundton des Originals zu halten (wenn auch nicht zu übertreffen), tendierte der Stirb Langsam: Jetzt erst recht bereits mehr in Richtung (gelungene und unterhaltsame) Buddy-Komödie. Stirb Langsam 4.0 (alleine die Betitelung spricht für sich) gilt mit seiner Zurückhaltung in Sachen Gewalt und seiner beinahe Comichaften Darstellung gar nicht mehr als richtiger Stirb Langsam-Film. Der bisher letzte Teil ist dann nur mehr ein trauriger Abgesang auf einen einst großartigen Filmhelden. Man darf gespannt sein, ob sich McLane im angedrohten sechsten Teil dann vielleicht endlich eine Rakete um den Rücken schnallt, um den Road Runner zu erlegen und selbst herabstürzende Tresore und Felsklippen überlebt … moment Mal, das ist ja aus einer Zeichentrickserie.

Die Nackte Kanone-Trilogie

Naked-Gun-Trilogy-©-2013-Paramount-Home-Entertainment

“Like a blind man at an orgy, I was going to have to feel things out.”

Eines vorweg: Wir sind grundsätzlich der Meinung, das die Werke des filmemachenden Comedytrios Zucker, Abrahams und Zucker in Sachen Comedy auch heute noch am Zenit des Gagfeuerwerk-Olymps stehen. Airplane!, Hot Shots! und natürlich The Naked Gun haben wenig von ihrem Charme eingebüßt. Dennoch: Teil eins der Trilogie – Die Nackte Kanone – ist ein gut geölter Slapstick-Wahnsinn sondergleichen, der auf einer zuvor eingestellten TV-Serie namens Police Squad basierte (der englische Titel passt besser: The Naked Gun: From the Files of Police Squad!) und dessen Erfolg dadurch noch beachtlicher wird. Der ungeschriebenen Trilogie-Regel zufolge setzt die Fortsetzung dem Ganzen nun die Krone auf, was mit Die nackte Kanone 2½ (OT: The Smell of Fear) auch passiert: Leslie Nielsen als verhaltensauffälliger Polizeibeamter übertrifft sich in seiner denkwürdigen Rolle als Frank Drebin selbst und auch wenn so mancher Witz schon rein aufgrund des zeitlichen Rahmens vor allem bei jüngerem Publikum nicht mehr ganz funktioniert, so ist Teil zwei der Trilogie noch der zugänglichste und unterhaltsamste. Der Abschluss, Die nackte Kanone 33⅓ (The Final Insult) stellt mit seinem dünnen, inkohärenten Plot kaum mehr als zu einem Film gebündeltes Bonusmaterial dar, was sich auch am Box Office und bei der internationalen Kritik wiederspiegelte. Aber gerade angesichts der vielen im direkten Vergleich ungleich furchtbareren Sequels, die die Filmindustrie mit regelmäßiger Verwunderung der Zuseher auf den Markt bringt, kann man dieses Finale als “akzeptabler als der Rest” betiteln – zumindest bis Teil vier mit Ed Helms in der Hauptrolle, der den verstorbenen Star Nielsen ersetzen wird, veröffentlicht und die Serie damit für immer begraben wird.

Die Blade-Trilogie

Blade-Trinity-©-2004-Warner-Bros

“His life was a war. And everybody knows the war never ends.”

Die Filmtrilogie rund um den Vampirjäger und Fulltime-Badass Blade, in Perfektion von Wesley Snipes verkörpert, nimmt einen mittlerweile überaus typischen Verlauf in ihrer Gestaltung: Man nehme einen recht bekannten Schauspieler; schustert einen ersten, potentiell mit Kultfaktor behafteten (Marvel-Comic Vorlage sei Dank) Film zusammen und schaut, ob das Ganze wirklich ankommt. Falls dem so sein sollte – und Blade war zugleich Marvels erste erfolgreiche (!) Comic-Verfilmung – schießt man, wenn gerade zur Hand am Besten mit einem kompetenten Regisseur, eine Fortsetzung, die dann aber zumindest qualitativ nicht mehr zu übertreffen ist. So war es dann auch: Blade II, erneut geschrieben von David S. Goyer (Dark City, The Dark Knight), diesmal mit Regiemeister Guillermo del Toro (Hellboy, Pan’s Labyrinth) hinter der Kamera, konnte mit seinen Kreuzverweisen auf unsterbliche Klassiker wie etwa Die Sieben Samurai, den auch heute noch herzeigbaren Spezialeffekten sowie packenden Actionsequenzen Kritiker und Publikum überzeugen. Einen haarsträubenden Absturz in allen Belangen (samt ermüdeten Drehbuchautor und Hauptdarsteller) stellte der abschließende Blade: Trinity dar: Mit einer nur so von Plotlöchern strotzenden, spannungsarmen Story, lachhaft auf cool getrimmte neuen, aber dennoch belanglosen Charakteren, öder Einheitsbrei-Action und einigen Kontroversen seitens Snipes mit der verantwortliche Filmfirma New Line Cinema war der Zauber rund um die Comicfigur vorbei – da konnte auch die hastig produzierte TV-Serie, die bald mangels Zuseherinteresse wieder eingestampft wurde, nicht mehr helfen.

Tags:Filmreihe

Über den Autor

Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Stirb Langsam, Die Nackte Kanone und Blade

Christoph Stachowetz Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.


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