Stacheldraht
Die Befreiung Auschwitz durch Truppen der Roten Armee jährt sich nun zum 70. Mal. Für viele der Überlebenden und deren Familien wird es niemals eine wirkliche Befreiung geben können.
Zu diesem Thema gab es in den letzten Tagen etliche Berichte in verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften, Dokumentationen und Talkrunden in den Fernsehsendern und gestern fand natürlich auch eine Gedenkfeier in Berlin statt. Dort prägte Bundespräsident Joachim Gauck folgenden Satz:
Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz. Die Erinnerung an den Holocaust bleibt eine Sache aller Bürger, die in Deutschland leben. Er gehört zur Geschichte dieses Landes.”
Auf Facebook entstand eine kleine Diskussion über die Richtigkeit dieser Aussage.
Keine deutsche Identität ohne Ausschwitz?
Eine solche Behauptung ist natürlich erstmal ein Brett, besonders für einen jungen Menschen, dessen eigene Eltern mit dem Krieg und der NS-Zeit gar nichts mehr zu tun haben.
Es ist natürlich auch nicht so, dass Deutschland Massenvernichtung, Rassenhass und Genozid erfunden hätten, aber die Nazis haben diesen Wahnsinn auf einen ziemlichen Höhepunkt getrieben.
Das war aber nicht mein Deutschland.
In meinem Deutschland sehe ich mich mitverpflichtet, dafür zu sorgen, dass dieser Teil unserer Historie nicht in Vergessenheit gerät. Schon aus Respekt für die Hinterbliebenen und die Überlebenden. Und irgendwie als ein warnendes Beispiel für die Welt.
Und das ist ein Teil meiner Identität als Deutsche. Denn Deutschland kann auch ziemlich cool sein (wenn es will), trotz Pegida, Kleinkariertheit und Merkel.
Was meint ihr dazu? Gehört Auschwitz, bzw. Holocaust zur Identität Deutschlands? Oder ist das für euch ganz weit weg?
In meiner Sammlung Memorabilien habe ich bereits ein Bild vom Holocaust Mahnmal in Berlin veröffentlicht und dieses Foto von einem Stacheldraht (nicht Auschwitz, aber tatsächlich irgendwo in Polen fotografiert) kommt auch da mit rein.
Einen Artikel zu der Rede von Gauck findet ihr auf Spiegel Online.