Die Bahnpreiserhöhung ist nicht mit Stromkosten begründbar

Die Bahnpreiserhöhung ist nicht mit Stromkosten begründbar
Ulrich Homburgs Argumente sind alt und sie bleiben eine Lüge: Die abermalige Preiserhöhung im Fernverkehr und bei Bahncards begründet er mit "gestiegenen Energiekosten". Doch damit können sie nichts zu tun haben.
Ich hatte 2008 hier (Link) nachgewiesen, dass Helmut Mehdorn die Unwahrheit sagte. Zum einen kauft die DB Energie zum großen Teil Strom aus regenerativen Quellen, also frei von Ölpreisschwankungen. Dies ist Teil ihrer Marketingstrategie (Link), ein CO-freies Verkehrsmittel in Deutschland werden zu wollen. Sie hat hierfür zahlreiche langfristige, also schwankungssichere Bezugsverträge mit Stromversorgern wie z.B. RWE geschlossen.
(Ein "CO2-freies Verkehrsmittel wird die Bahn aber übrigens solange nicht, wie sie Dieselloks und -triebwagen betreibt..)
Auch von dem Strompreisaufschlag gemäß EEG Gesetz ist die DB Energie befreit. Sie wurde sogar eigens für diesen Zweck gegründet, damit die Bahn eine "energieintensive" Tochter hat, die zudem "im Wettbewerb steht". Energieintensiv ist die DB Energie, weil sie mit Strom handelt, aber sie hat nur einen "Kunden": Die DB Netz. Es kann also keine Rede von gestiegenen Stromkosten sein, sie müssen seit dem Coup des Wirtschaftsministers, der alle CO2 relevanten Stromverbraucher von der EEG-Umlage ausnahm, sogar gesunken sein. Das Argument von Bahnvorstand Ulrich Homburg ist also grob irreführend.
Und im Wettbewerb steht die DB Energie auch nicht. Der gesamt Bahnkonzern im Zusammenspiel seiner Töchter sorgt auch dafür, dass das so bleibt. Dass das an Rechtsmissbrauch grenzt, denkt nicht nur der Bund der Energieverbraucher (Link).
Jüngstes Beispiel: Der private Bahnbetreiber MSM hat seine Pläne, im Herbst 2012 eine Fernverbindung zwischen Köln und Berlin anzubieten um ein halbes Jahr verschoben. Die FTD berichtet, dass die DB Tochter Netz ihrem Konkurrenten schlicht die Trassenbenutzungsfenster verweigert, die das neue Angebot für Kunden interessant gemacht hätten (Link). Sorgfältig habe sie darauf geachtet, dass die Fahrtzeit für MSM immer länger bleibe als für die eigene Konzernschwester.
Ich pendle täglich mit dem ICE zwischen Berlin und Wolfsburg. Ich kann berichten, dass im Schnitt an einem Tag pro Woche die Verbindung so funktioniert, wie ich für sie bezahlt habe: Halbwegs pünktlich und ein Sitzplatz. Normal sind 20 Minuten Verspätung (bei einer Fahrtzeit von ca. 1h.) und wegen Überfüllung ein Sitzplatz auf dem Boden im Türbereich. Shoppingtips für einbeinige Klappstühle, die in den Rucksack passen machen schon die Runde. Von Grubes Erlass, dass der Zugchef bei Überfüllung die 1. Klasse freigibt, kennen die meisten nicht. Die Bahn transportiert in der 1. Klasse vier Waggons, aber die Auslastung würde bequem in einen passen. Drei 1. Klasse Waggons könnte man gegen 2, Klasse austauschen und die Situation entspannen. Das gilt sicher auch auf anderen Strecken. Aber aus etlichen Briefen und Emails weiß ich, dass der zuständige Bahnvorstand hier halsstarrig ist. Er will die Kunden der 2. Kl. Bahncard dazu bringen, in die 1. Kl. zu wechseln. Das würde wahrscheinlich gut zu seiner Zielvorgabe passen. Uns macht er nur das Leben schwer.

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