Wie viele Arbeitnehmer in der Krise allein in der Automobilindustrie mehr oder weniger sozialverträglich entsorgt wurde, kann wohl niemand wirklich beziffern. Ob wenigstens ein Teil derer wieder eingestellt wird, nun, wo angesichts der Prognosen die Tränen mittlerweile aus (Vor)Freude vergossen werden? Das jetzt auslaufende Jahr lief für die Branche eher schlecht – klar, weil man im Jahr davor Kunden mittels Abwackprämien zu vorverlegten Anschaffungen animiert hat. Alle potenziellen Kleinwagenfahrer waren Ende 2009 bedient, die Geschäftskunden leasen nach Bedarf und nicht nach Kalender. Also konnte 2010 nur mager werden. Abhaken.
Für 2011 aber sind die Auftragsbücher schon randvoll, es werden Urlaube gekürzt, Sonderschichten und Überstunden sowie Bilanzgewinne angekündigt. Wie gefragt: Werden die Rausgeschmissenen nun wieder gebraucht, holt man sie von den Sofas und vor den Fernsehern weg, zurück in die Fabrikhallen? Vermutlich nicht. Ganz sicher nicht. So eine Krise hat nämlich auch ihre Vorteile: Man schafft in der Personalkartei Platz für Nachwuchs: jung, energiegeladen, hoch motiviert, anspruchslos, preiswert und gut ausgebildet. Um den Rest, um die menschlichen Krümel der Krise kümmert sich… -na, die Gesellschaft eben. Also wir.