Die Ausschlussdiät

Wie angekündigt, soll es heute um die Ausschlussdiät zur Diagnose einer Futtermittelallergie gehen. In den letzten Beiträgen hast du schon eine Menge über die Futtermittelallergie gelernt. Du weißt jetzt was der Unterschied ist zwischen einer Futtermittelallergie und einer Futtermittelintoleranz. Außerdem kennst du die Symptome und die Mechanismen.

Du hast die bisherigen Artikel nicht gelesen?

Hier gelangst du zuTeil 1 der Serie zur Futtermittelallergie

Auch die verschiedenen Diagnosemöglichkeiten haben wir besprochen und dabei heraus gefunden, dass die Ausschlussdiät die einzige Möglichkeit darstellt, zuverlässig die Futtermittelkomponenten zu finden, die die Reaktionen auslösen. Was wir so allerdings nicht rausfinden können, ist die Ursache, bzw. ob diese immunologisch ist.

Von vielen wird die Ausschlussdiät missverstanden, nämlich als Therapieform. Es geht nicht darum, die Ernährung einfach umzustellen auf ein Futter, das keine Reaktionen hervorruft, sondern darum, die Allergene zu finden, also die Futterkomponenten, die die Reaktionen auslösen.

Wie gehe ich also vor?

Zunächst musst du dir darüber im Klaren sein, dass der Erfolg der Ausschlussdiät einzig von dir abhängt. Davon wie penibel du sie durchführst, ob du die Schritte zu Ende gehst und welche Schlussfolgerungen du ziehst.

Optimaler weise steht am Anfang der Ausschlussdiät EINE EINZIGE Futterkomponente, die der Hund noch nie zuvor gefressen hat. Manche empfehlen auch zwei Komponenten, oder eben ein Fertigfutter mit zwei Komponenten. Wir vertreten die Meinung, dass es am meisten Sinn macht, mit EINER Komponente anzufangen.

Schritt 1:

Such dir eine Proteinquelle als Futterkomponete, mit der dein Hund vorher noch nie Kontakt hatte. Hier werden oft Fleischsorten wie Pferd, Strauß oder Känguru gewählt. In den folgenden MINDESTENS 3 Wochen fütterst du nur diese eine Komponente. Es ist ELEMENTAR wichtig, dass du diese Vorgabe GENAU einhältst, denn auch nur ein Fitzelchen einer anderen Quelle kann das Ergebnis verfälschen. Bei bestehender Hautproblematik sollte diese Phase sogar noch länger durchgeführt werden. Die Symptome sollten nun zurück gehen und der Zustand sollte sich stabilisieren. Passiert dies nicht, liegt die Problematik entweder nicht im Futter oder du hast das seltene Ergebnis, dass dein Hund ausgerechnet auch auf diese Proteinquelle reagiert. Ist dies der Fall, solltest du eine andere Proteinquelle für einen weiteren Versuch aussuchen.

Schritt 2:

Bleibt dein Hund nach der 3-Wöchigen Testphase mit einer Proteinquelle Symptomfrei (bei Hautproblemen bis zu 12 Wochen) kannst du nun eine weitere Futterkomponente hinzu fügen. Hier kommen nun Kohlenhydrate hinzu. Gut eigenen sich hierfür z.B. Reis oder Kartoffeln. Du verfährst wieder wie in Schritt eins, gibst die beiden Komponenten für einen mehrwöchigen Zeitraum. Treten hier die Symptome wieder auf, kehrst du zunächst zu Schritt eins zurück, bis die Symptome wieder abklingen und hast somit eine Futterquelle gefunden, die auf die „rote Liste“ kommt. Erst wenn die Symptome wieder völlig abgeklungen sind, wiederholst du den Versuch und nimmst eine andere Kohlenhydratquelle hinzu. Auch geeignet hierfür ist z.B. Tapioka (pflanzliche Speisestärke), die eine gute Verträglichkeit besitzt.

Schritt 3:

Du hast nun zwei Nahrungsmittel gefunden, die dein Hund gut verträgt. Jetzt kannst du fortfahren und eine dritte Komponente hinzu nehmen. Hier kommen nun zur Versorgung mit essentiellen Fettsäuren Öle ins Spiel. Wähle ein Öl, das hochwertig ist, wie z.B. Leinöl oder auch Fischöl. Du verfährst hier wieder wie in den ersten beiden Schritten. Und beachte nach wie vor immer: kein auch noch so kleiner Bestandteil aus einer anderen Quelle darf an deinen Hund verfüttert werden!!! Du solltest hierzu UNBEDINGT auch dein Umfeld entsprechend informieren. Denk immer daran, es ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, deinen Hund dauerhaft von seinen quälenden Symptomen zu befreien. Du solltest bei allen gewählten Komponenten darauf achten, dass diese hochwertig sind und nicht mit anderen Bestandteilen versetzt sind.

Schritt 4:

An dieser Stelle denken viele nun: ok, das war´s, ich habe etwas gefunden, das mein Hund fressen kann, ohne zu reagieren. Denkfehler!! Das Ziel der Ausschlussdiät soll sein, die Komponenten zu finden, die der Hund NICHT verträgt. Deshalb geht es jetzt weiter. Mit und mit probierst du immer neue Bestandteile aus. So gibt es dann zu den 3 ersten Komponenten irgendwann verschiedene Gemüse, du probierst Fleischsorten aus, usw. Füge aber immer nur EINE neue Komponente bei. Kommt eine Reaktion gehst du einen Schritt zurück und wartest, bis die Symptome wieder abgeklungen sind. Die Komponente kommt natürlich wiederum auf die „rote Liste“. Natürlich bedeutet das letztendlich, dass eine solche Ausschlussdiät Monate dauern kann. Wenn du sie aber konsequent und genau durchführst, wirst du am Ende GENAU wissen, was dein Hund verträgt und was nicht. So hast du viele Möglichkeiten, die Ernährung deines Hundes ausgewogen zu gestalten.

Tipps:

Führe ein Tagebuch über den Fortlauf der Ausschlussdiät. So hast du später alle Ergebnisse schwarz auf weiß und kannst viel besser überblicken, was wann wie gewirkt hat. Trage die Futterkomponenten ein, die Daten, die Reaktionen, die Zeiträume.

Achte PEINLICHST genau auf die korrekte Durchführung, jeder kleine Fehler kann dich um Wochen zurückwerfen. Deshalb ist es wirklich wichtig ALLE zu informieren, die Kontakt mit deinem Hund haben.

Am Anfang ist eine Ausschlussdiät natürlich keine ausgewogene Ernährung, heißt der Hund wird nicht optimal mit Nährstoffen versorgt. Dies ist aber unter dem Gesichtspunkt einer dauerhaften Verbesserung des Gesundheitszustandes als zweitrangig zu sehen, da es sich um einen vorübergehenden Zustand handelt.

Hast du noch Fragen zur Ausschlussdiät? Dann her damit! Im nächsten Beitrag werden wir auf alle Fragen eingehen, die jetzt noch offen sind und sehen, wie es nach der Diagnose weiter geht …

… ich sage dann bis Donnerstag,

mach es gut und bleib gesund …

Herzliche Pfotengrüße

PfotengrüßeDeine Lucy

Und Anke


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