Die Auslese

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Die Auslese

Nur die Besten überleben

Joelle Charbonneau

Penhaligon, 2013

978-3764531171

16,99 €

Amazon

Vorab ein paar Worte: Ihr lieben Leser ich appelliere fast immer an euch, wenn mich etwas aufregt, was ich bei Amazon oder in sonstigen Rezensionen lese. Ein Buch kann euch immer an andere Bücher erinnern, denn wie Ihr wisst erscheinen jeden Tag ca. 100 neue Bücher, die wir alle lesen können. Einige stechen heraus, sei es durch Marketing oder die gute Idee, aber das gibt uns noch nicht das Recht zu sagen, “das ist wie… und deswegen doof.” “Der Autor hat abgeschrieben von…” Können wir das wissen? Und mal ehrlich es ist eine Dystopie, von denen es nun schon einige auf dem Markt gibt und auch da kann keiner nach einer Weile das Rad neu erfinden. Ich habe es vielleicht einfacher, weil ich die Tribute von Panem nicht gelesen habe, aber auch die Reihe von Ally Condie lag mir nach dem Lesen am Herzen, trotzdem versuche ich das Buch zwar im Zusammenhang zu den anderen Dystopien zu sehen ( Aufbau etc.), aber es ist doch nicht wie ein anderes Buch. Es ist “Die Auslese” und steht für sich, da darf man keine Plattitüden von sich geben.

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Die Besten sollen das Land regieren. Nach den 7 Stadien Krieg eine nachvollziehbare Reaktion und so dürfen jedes Jahr ausgewählte Jugendliche ihr Können unter Beweis stellen. Diesmal ist Cia dabei und freut sich auf ihre Prüfungen. Als ihr Vater ihr einige Dinge erzählt, ist sie verunsichert, aber immer noch bereit, alles für ihr Land zu geben. Aber schnell wird klar, dass alle Prüflinge nur eines wollen: Gewinnen und dafür dürfen auch andere Kandidaten sterben …

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DieProtagonisten

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Cia sollte ich nun das ganze Buch über begleiten und am Anfang fiel  mir das überhaupt nicht schwer. Man konnte ahnen, dass sie ein taffes Mädchen ist, denn sie repariert Sachen, von denen ich auch in einem Krieg keine Ahnung hätte. Am Anfang überrascht sie mich mit ihrer offenen Art und ihrem Vertrauen zu den Menschen und ich ahne sofort: “Mädchen, das ist nicht so gut.” Dadurch entstehen zwangsläufig Konflikte, darauf wird es die Autorin auch angelegt haben, aber teilweise war es mir zu offensichtlich.

Im späteren Verlauf der Prüfungen ist Cia mir viel zu intelligent. Alle Gedankengänge scheint sie zu entlarven, alle Aufgaben sind leicht für sie und ach ja, sie versucht auch noch allen zu helfen. Etwas zu viel des Guten und so begleitete ich sie zwar weiter, wunderte mich aber nicht mehr über das Wunderkind.

Die kleine Gruppe, die der Leser am Anfang von einer Kolonie zur anderen begleitet, finde ich sehr gut beschrieben und ausgewählt. Manchmal habe ich mir Gedanken gemacht, was aus den anderen Mädchen und Jungs wird, die nicht so aalglatt sind wie Cia. Der Einzige, der da noch etwas herankommen kann, ist Tomas, bei dem ich aber immer einen schalen Beigeschmack hatte. 579035_638779992813944_432554395_s

Kulisse

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Eine perfekt ausgesuchte Kulisse, denn der Leser lernt in dieser Dystopie den 7 Stadien Krieg kennen. Schon als das Wort fiel, wollte ich mehr wissen und wurde später darüber aufgeklärt, was die Welt zu dem gemacht hat, was sie ist. Das fand ich wirklich interessant, auch wenn einige Fragen bis heute offenblieben.

Außerdem fand ich es gut, dass ich mir Gedanken machen konnte, über welche amerikanische Brücke Cia gerade ging. Nicht, dass ich sehr viele kennen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Leider konnte ich mir die Kolonien nicht gut vorstellen, da fehlte mir ein bisschen mehr Input. Als sie in die größere Stadt/Kolonie fahren wegen der Prüfung, hätte ich mir mehr Beschreibungen gewünscht. War wohl nicht möglich, da der Anfang bzw. das Vorgeplänkel schon 106 Seiten verschlingt, bis die Vorstellung der Charaktere und der Grund der ganzen Aufregung geklärt ist.
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Handlung

579035_638779992813944_432554395_sWenn die natürliche Auslese nach einem Krieg nicht funktioniert, bildet die Regierung selbst eine und verheizt ihre Jugendlichen. Grausig? Ja! Spannend? Zum Teil.

Lese ich so ein Buch, glaube ich natürlich nicht, die ganzen blumigen Geschichten über eine tolle Auslese, durch Prüfungen, die jeder schaffen kann. Da muss irgendwo ein Haken sein. Als die erste Person stirbt, bin ich ziemlich geschockt, weil ich in dem Moment nicht damit gerechnet habe. Außerdem finde ich den Auswahlprozess manchmal sehr grotesk, dabei denke ich zum Beispiel an die Pflanzen, die gegessen werden mussten, egal ob nun giftig oder nicht.  Als Leser hatte ich zwei- dreimal das Gefühl, dass die Prüfungen so aufgebaut sind, dass gerade Cia damit keine Probleme haben wird. Ich hätte mir eine Protagonistin gewünscht, die mal an ihren Fähigkeiten zweifelt und nicht nur im zwischenmenschlichen Fehler macht.

Die Idee ist nicht neu, aber konsequent durchgeführt und überrascht an einigen Stellen mit offener Brutalität, aber auch mit Menschlichkeit an Orten, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Trotzdem überzeugt mich das ganze Spektakel  nur zur Hälfte, da es viel zu lange dauert, bis wirklich etwas passiert. Über das Ende will ich hier nicht spekulieren. Nur soviel: Mir hat es nicht gefallen und es lässt für mich eine oberflächliche Protagonistin zurück, die wirklich noch älter werden muss.

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Diegestaltung

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Die Frau auf dem Cover hat mich sofort in ihrem Band gezogen. Ich mag ihren Blick, ihr Auftreten und ihren Ausdruck in den Augen. Tatsächlich gebe ich zu, dass ich mir Gedanken gemacht habe, wie alt diese Dame sein sollte, bevor ich den Klappentext gelesen habe. 16? Also Glückwunsch, wenn ich mir 16 so ausgesehen hätte, wäre das ein Jackpot gewesen. Kaum zu glauben, dass Cia oft meint, sie ist nicht hübsch.

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DieBewertung

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Viele Leser haben verglichen, viele Leser fanden diese Dystopie gut. Da der Anfang für mich etwas schleppend angelegt war, und das Buch 106 Seiten braucht, um in Fahrt zu kommen, liegt dort schon ein Knackpunkt für mich. Außerdem konnte Cia mich nicht überzeugen, die mir oft zu glatt und zu brillant war. Auch das Ende, welches für mich holperte und zu schnell abschloss bis zum nächsten Buch, macht es mir schwierig sich mit dem Buch zu versöhnen.

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Die Auslese



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