Die Akte Zodiac von Linus Geschke – Rezension

Spannender Vierteiler

Wenn der Maskenmann kommt, sterben Liebespaare. Meist nachts, meist auf abgelegenen Parkplätzen. Das Ermittlerteam um Kommissarin Eva Lendt und den Fallanalytiker Marco Brock steht vor einem Rätsel, bis es merkt, dass die Morde den Taten eines berüchtigten Killers gleichen, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area gewütet hat.

Der ZODIAC gehört zu Amerikas berühmtesten Serienkillern. Hollywoodfilme wurden über ihn gedreht, unzählige Bücher geschrieben, und dennoch liegt seine Identität bis heute im Dunklen verborgen. Eva Lendt und Marco Brock ahnen, dass sie den jetzigen Killer nur fassen können, wenn sie die Taten des damaligen verstehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt … (Inhaltsangabe laut Verlag)

Ich bin ein großer Serienfan und war sehr gespannt, ob mir das auch in Buchform gefallen würde. Die Akte Zodiac ist für mich das erste Buch dieser Art, allerdings lese ich auch nicht so häufig Ebooks. Der Einstieg war vertraut, die Geschichte ist in meiner nahen Heimat angesiedelt, was ihr unweigerlich einen Pluspunkt beschert.

Charaktere:
Marco Brock ist arrogant, eigenwillig, selbstverliebt, aber hochintelligent. Auf den ersten Blick wirkt er eher unsympathisch, aber ich mag Ecken und Kanten, das macht eine Person für mich erst interessant. Marco Brock ist dann auch recht schnell zum Lieblingscharakter in diesem Buch aufgestiegen. Als er dann auch noch Zwiesprache mit seiner verstorbenen Frau hielt und ich mehr über ihn und seine Vergangenheit erfahren habe, da musste ich ihn einfach voll und ganz mögen.
Eva Lendt ist der typische Single, unzufrieden und etwas nörgelig und fühlt sich ständig als Frau benachteiligt. Linus Geschke hat sie sehr authentisch dargestellt und mit ihr den Typ Frau an Brocks Ermittlerseite gestellt, den ich überhaupt nicht mag.
Weitaus interessanter fand ich die „Sons of Sam“ und ihr gemeinsames Hobby. Es war einerseits erstaunlich und gleichzeitig schon sehr morbid zu verfolgen, wie sehr sich diese jungen Leute für etwas begeistern können, was so total abseits von der Norm und ungewöhnlich ist. Ich fand diese drei sehr unterschiedlichen jungen Männer sehr glaubhaft dargestellt.
Alle weiteren Charaktere blieben für mich eher blass und auch unwichtig.

Schreibstil:
„Die Akte Zodiac“ ist leicht zu lesen. Der Schreibstil ist nichts besonderes bis auf das Ende der jeweiligen Kapitel. Nicht unbedingt die Cliffhanger, die ich aus so vielen Thrillern kenne. Nein, ein kurzer schroffer Satz, manchmal auch nur ein Wort, beendet das Kapitel … oder ein Gespräch … oder ein Leben. Das ist in seiner Einfachheit absolut genial!!! Ein Prise Humor fehlt natürlich auch nicht, das ist für mich sehr wichtig, vor allen Dingen, wenn es auch meinen Humor trifft.

Aufbau:
Linus Geschke versteht es genial, den Spannungsbogen immer weiter aufzubauen. Den Bezug zu dem authentischen Fall aus der Vergangenheit finde ich genau so spannend wie dem Täter über die Schulter zu schauen. Ich erfahre, wie er tickt und was er denkt, aber ich habe bis zum Schluss nicht die geringste Ahnung, wer es sein könnte. An falschen Fährten mangelt es natürlich nicht, ich weiß gar nicht, wen ich im Laufe der Geschichte alles verdächtigt habe. Auch das finde ich ziemlich genial. Es war absolut faszinierend, Einblicke in die Gedankengänge von Marco Brock zu bekommen. Ich finde die Arbeit und Denkweise eines Profilers grundsätzlich sehr interessant und hier hatte ich das Gefühl, Marco Brock überall hin zu begleiten. Leider hat mir das Ende nicht so gut gefallen. Es war ok und auch schlüssig, aber hat meine Erwartungen nicht erfüllt.

Ich hatte den großen Vorteil, dass mir die Akte Zodiac als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde und ich alle vier Teile hintereinander lesen konnte. Anfangs fand ich die Idee eines „Vierteilers“ ziemlich ansprechend, aber ehrlich gesagt wurde hier nur ein Thriller in vier Teile aufgeteilt. Kein Teil kann für sich alleine gelesen werden, hat man einmal angefangen, möchte man natürlich wissen, wie es weiter geht und hat am Ende vier kurze Ebooks auf dem Reader. Der Unterschied zu den TV-Serien liegt für mich vor allem darin, dass dort jeder Teil irgendwie ein Ende hat und in sich abgeschlossen ist. Das fehlt hier einfach.

Fazit: Absolut spannend und durch den Bezug zu dem authentischen Fall aus der Vergangenheit sehr faszinierend. Jetzt bin ich neugierig auf weitere Bücher von Linus Geschke!

Der Autor:
Atmosphärisch dichte Krimis und Thriller, in denen Morde aus der Vergangenheit Auswirkungen auf die Gegenwart haben – das ist das Markenzeichen von Linus Geschke, der ansonsten als freier Journalist für Spiegel Online, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und das Tauchmagazin „Unterwasser“ arbeitet. Im Oktober 2014 erschien mit „Die Lichtung“ der erste Krimi von Linus Geschke im Ullstein-Verlag. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Journalist Jan Römer, der gemeinsam mit seiner besten Freundin „Mütze“ in einem ungeklärten Mordfall aus den 80ern ermittelt. Am 14.03.2016 wurde die Reihe dann mit dem zweiten Band „Und am Morgen waren sie tot“ fortgesetzt, ein dritter Teil ist bereits in Arbeit. Im Edel-Verlag erschien am 07. Oktober 2016 zudem die vierbändige Thrillerreihe „Die Akte Zodiac“. (Quelle: Amazon)

Die Akte Zodiac ist im Verlag Edel Elements erschienen.

Webseite von Der Akte Zodiac

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch und eine Leseprobe findet ihr hier


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