Mit einer Handvoll Kleidungsstücke perfekt gerüstet für jede Skitour.
Auf einer Skitour können dich die unterschiedlichsten Bedingungen erwarten. Von klirrend kalten und klaren Tagen mit -20°, Aufstiegen in der sengenden Frühjahrssonne bis zu dickem Schneefall knapp unter dem Gefrierpunkt ist während einer Skitourensaison für gewöhnlich alles dabei. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, welche Kleidung ich bei einer Skitour nutze.
Ich benötige für Tagesskitouren nur vier Kleidungsstücke und einige Accessoires. Grundsätzlich versuche ich immer, verschiedene Kleidungsschichten übereinander zu tragen, sodass ich mich flexibel an die aktuellen Bedingungen anpassen kann. Durch die durchdachte Kombination mehrerer Lagen kannst du je nach Aktivität und Wetterbedingungen einzelne Schichten hinzufügen oder weglassen, Temperaturunterschiede ausgleichen und Wind oder Nässe vom Körper abhalten.
Layers- und Kleidungsstücke fürs Skibergsteigen im Überblick
- Langärmliges Baselayer
- Isolationsjacke
- Shell-Jacke
- Tourenhose
- Accessoires: Handschuhe, Mütze oder Stirnband
Im Aufstieg nutze ich dafür ein funktionelles Baselayer als erste Schicht und falls es windig, nass oder sehr kalt ist eine Shell-Jacke, um mich vor äußeren Einflüssen zu schützen. Am Gipfel ziehe ich unter die Shell-Jacke eine Isolationsjacke an. Sie hält mich bei der Abfahrt warm. Sehen wir uns jetzt genauer an, mit welchen Kleidungsstücken ich beim Skibergsteigen auskomme und wie ich sie miteinander kombiniere.
Erste Schicht: funktionelles Base- oder Midlayer
Die erste Schicht trägt man direkt auf der Haut. Sie wird Baselayer genannt. Ich verwende dafür ein funktionelles Langarmshirt, das eng anliegt und elastisch ist. So schränkt es meine Bewegungen nicht ein, verrutscht im Aufstieg nicht und bildet keine unangenehmen Falten.
Das Baselayer hat die Aufgabe, Feuchtigkeit von der Haut abzuleiten und den Körper trocken zu halten. Dafür eignen sich aber nicht alle Materialien. Vermeide auf deiner Skitour Kleidung aus Baumwolle. Sie saugen sich schnell mit Schweiß voll und trocknen nur langsam.
Die bessere Wahl sind Kunstfasern oder Wolle. Wollfasern können bis zu 35 % ihres Gewichts an Wasser absorbieren, so dass sich deine Haut auch bei schweißtreibenden Aktivitäten trocken anfühlt.
Kunstfasern haben zwar eine geringere Absorptionsfähigkeit, (15 % ihres Gewichts an Wasser), dafür leiten sie den Schweiß schneller von der Haut an die Materialoberfläche ab. Ein guter Kompromiss ist deshalb ein Mischgewebe aus Wolle und Synthetikfasern. Es kombiniert die Wärmeeigenschaften von Wolle mit den feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften von Kunstfasern am besten.
Ein funktionelles Baselayer, eine Tourenhose, Handschuhe und Stirnband – wer sich auf Skitour gleichmäßig bewegt, braucht im Aufstieg nicht mehr Kleidung. Ist es sehr windig oder nass, kann man schnell eine Shell überziehen.Berücksichtige ebenfalls, wie dick und warm dein Baselayer ist. Ein dünnes Baselayer eignet sich für lange Aufstiege mit hoher Intensität bei nicht allzu kalten Temperaturen. Dazu greife ich zum Beispiel bei Frühjahrstouren, wenn wir lange in der Sonne aufsteigen.
Gehst du eine gemütliche Tour bei kalten Temperaturen ist es besser, dich für eine etwas dickere erste Schicht zu entscheiden. Dickeres Gewebe schließt eine größere Menge an Luft ein und bietet so eine bessere Wärmeisolation. Im Hochwinter bei Sturm und Kälte die perfekte Wahl!
Zieh am besten so viel an, dass es dich beim Weggehen leicht fröstelt. Sobald du in Bewegung bist, steigt deine Körpertemperatur an und du beginnst zu schwitzen.
Shell-Jacke gegen Wind und Nässe
Die Shell-Jacke ist meine äußerste Kleidungsschicht beim Skibergsteigen. Ich trage sie sowohl im Aufstieg, wenn es kalt, nass oder windig ist, sowie bei der Abfahrt.
Beim Skitourengehen dient die äußere Schicht dazu, vor Wind und Nässe zu schützen. Aus diesem Grund sollte sie wasserdicht, aber gleichzeitig auch atmungsaktiv sein. Atmungsaktivität ist wichtig, damit die Feuchtigkeit, die beim Schwitzen entsteht, entweichen kann und die Haut nicht feucht bleibt.
Damit sich die Körperwärme nicht unter der Jacke staut, sollte sie Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen haben. Diese kannst du öffnen, wenn es dir beim Aufstieg zu warm wird. Ist es sonnig und windstill, packe ich die Shell-Jacke in den Rucksack und ziehe sie erst wieder an, wenn der Wind auffrischt oder ich mich für die Abfahrt bereit mache.
Wasserfest sollte die Jacke sein, damit sie sich nicht mit Wasser ansaugt, wenn es schneit. Die Wasserdichtigkeit wird durch die Wassersäulen angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto höher ist der Grad der Wasserdichtigkeit.
Ist das Wetter schlecht, oder wütet der Sturm, schützt die Shell-Jacke auch schon im Aufstieg vor Nässe und Wind. Weil wir dann trotzdem schwitzen, sollte die Jacke Belüftungsschlitze haben, damit die Körperwärme austreten kann.Eine Jacke aus leichterem Material mit wasserabweisender Imprägnierung eignet sich für Touren an windstillen Tagen, an denen es höchstens leicht schneien kann. Bei extremen Witterungsbedingungen mit starkem Schneefall oder Sturm empfehle ich eine dreilagige Wetterschutzjacke mit einer Wassersäule von mindestens 10.000, besser 20.000 Millimetern. Eine solche Jacke gehört übrigens nicht nur zum Skibergsteigen in den Kleiderschrank. Ich verwende sie auch für Hochtouren im Sommer.
Wichtige Funktionen einer guten Skitourenjacke:
- Wind- und wasserabweisend (Wassersäule von mind. 10.000)
- Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen
- Langer Schnitt
- Große Kapuze, die über den Helm passt
- Große Außen- und Innentaschen (z.B. für das LVS-Gerät)
- Reißverschlüsse sollten gut mit Handschuhen zu greifen sein
Die Isolationsjacke: wohlige Wärme bei der Abfahrt
Beim Skitourengehen immer mit im Rucksack ist eine Isolationsjacke. Sie ziehe ich vor der Abfahrt über das Baselayer und unter die Shelljacke. So isoliert sie ideal, während die Shell Wind und Nässe abhält.
Als Isolationsmaterial dienen entweder Gänse- oder Entendaunen oder künstliche Isolationsfasern. Während Daunen im nassen Zustand ihre Isolationsleistung verlieren, haben wärmen synthetische Fasern auch in nassem Zustand und trocknen schnell. Der Nachteil von synthetischer Isolation ist ihr höheres Gewicht und das daraus resultierende größere Packmaß der Jacken.
Isolationsjacke über Baselayer… …hält bei der Abfahrt warm.Habe ich stark geschwitzt, wechsle ich vor der Abfahrt das Baselayer. Darüber ziehe ich die Isolationsjacke. Als dritte und äußerste Schicht dient die Shell, die Wind und Nässe abhält.
Skitourenbekleidung: diese Funktionen sind bei Jacke & Hose wichtig!
Bequeme Hose für den schnellen Schritt
Die passende Skitourenhose will mit Bedacht gewählt werden! Sie muss perfekt zu den aktuellen Bedingungen und deinem persönlichen Empfinden passen – denn die Hose kannst du auf deiner Skitour schlecht wechseln.
Überlege dir vor dem Kauf, bei welchen Bedingungen du hauptsächlich unterwegs sein wirst, ob du beim Tourengehen schnell schwitzt oder eher dazu neigst, zu frieren. Auf Basis dieser Überlegungen wählst du dann die passende Hose aus.
In meinem Kleiderschrank hängen zwei unterschiedliche Tourenhosen: eine dünne fürs Frühjahr und schnelle Aufstiege und eine dickere für den Hochwinter und kühle Temperaturen.
Grundsätzlich unterscheiden wir bei Tourenhosen diese vier Kategorien:
- Tights
- Softshell-Hosen
- Hardshell-Hosen
- Isolationshosen
Die passende Hose für jede Tour
Leichte Tights erinnern an Rennanzüge. Sie eignen sich ideal für das Training von Leistungssportlern oder für Skitourengeher, die gerne flott unterwegs sind. Aber auch im Frühjahr bei warmen Bedingungen sind dünne Tourenhosen die richtige Wahl, damit du beim Aufstieg nicht zu stark ins Schwitzen kommst.
Softshell-Hosen sind etwas dicker als Tights und sind aus einem wind- und wasserabweisenden Material gefertigt. Softshell-Hosen trage ich die gesamte Tourensaison über aber vor allem im Hochwinter bei kühleren Temperaturen. Ich verzichte dabei auf eine lange Skiunterwäsche und trage die Hose direkt auf der Haut. Deshalb ist es wichtig, dass das Material auf der Innenseite nicht kratzt und es zu einen Scheuerstellen kommt.
Softshell-Hosen eignen sich für fast alle Skitouren. Ich empfehle sie deshalb auch Anfängern, die sich ihre erste Skitourenausrüstung zulegen wollen.
Hardschell-Hosen sind völlig wind- und wasserdicht und eignen sich vor allem bei extremem Wetter mit starkem Schneefall, Sturm oder Regen. In der Regel haben sie seitlich einen durchgehenden Reißverschluss, sodass du sie, ohne die Schuhe ausziehen zu müssen, an- oder ablegen kannst. Das Material von Hardshell-Hosen ist eher dünn und auf der Haut nicht wirklich weich, weshalb ich darunter gerne eine lange Skiunterwäsche trage. Ein Nachteil von Hardshell-Hosen ist die fehlende Dehnungsfähigkeit der Membran, weshalb man mit diesen Hosen zum Beispiel bei Spitzkehren weniger Bewegungsfreiheit hat.
Isolationshosen sind Überhosen aus gefüttertem Material für besonders kalte Tage. Ich empfehle sie nur, um dich vor extrem niedrigen Temperaturen während der Abfahrt zu schützen.
Wichtige Funktionen einer guten Skitourenhose:
- Wind- und wasserabweisendes Material
- Belüftungsreißverschlüsse an den Oberschenkeln
- Hoher Schnitt
- Elastischer Beinabschluss mit Reißverschluss oder Druckknopf
- Tiefe Taschen (z.B. für das LVS-Gerät)
- Reißverschlüsse sollten gut mit Handschuhen zu greifen sein
Skitouren-Accessoires: Socken, Handschuhe, Stirnband & Mütze
Neben meiner Kleidung habe auf einer Skitour immer ein gutes Paar Handschuhe dabei und verwende fast ausschließlich Fäustlinge, bei denen ich mit den Fingern bei Bedarf an der Unterseite des Handschuhs herausschlüpfen kann. Damit bin ich flexibel, wenn ich etwas an meiner Ausrüstung justieren muss oder den Rucksack öffnen möchte.
Bei Socken greife ich am liebsten zu Tourensocken aus Merinowolle. Sie wärmt gut, trocknet schnell und entwickelt keine üblen Gerüche. Beim Aufstieg trage ich gern ein Stirnband, das ich vor der Abfahrt gegen eine dickere Mütze wechsle.
Baselayer wechseln, Isolations- und Shell-Jacke überziehen und bereit bist du für die Abfahrt!Fazit: Kleidung für deine Skitour
Wie du siehst, braucht es auf Skitour nicht viel an Kleidung, damit du bei unterschiedlichen Bedingungen gut ausgerüstet bist. Bei Base-, Midlayern und Hosen macht es Sinn, mindestens zwei unterschiedlich warme Modelle zuhause zu haben, da du diese während einer Skitour nicht einfach wechseln kannst. Wähle bei hochintensiven Aktivitäten leichte und atmungsaktive Hosen und Shirts. Bei Touren, bei denen es kälter ist oder du langsamer unterwegs bist, ist eine wärmere Variante sinnvoll.
Ziehe dich auf der Skitour nach dem Zwiebelschalenprinzip an:
- Schicht: ein atmungsaktives, enganliegendes Base- oder Midlayer, das die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert.
- Schicht: eine Isolationsjacke, die dich bei der Abfahrt oder an extrem kalten Tagen warm hält.
- Schicht: eine wasserdichte und atmungsaktive Jacke, die dich vor äußeren Einflüssen wie Regen, Schnee und Wind schützt.
Bedenke, dass Skibergsteigen eine Sportart ist, die die Kleidung extrem beansprucht. Wähle deshalb qualitativ hochwertige Produkte, die eine lange Lebensdauer besitzen. Vor allem die Jacke und die Hose sollen robust sein, damit sie durch die ständige Bewegung nicht frühzeitig abnutzen. Durch die ständige mechanische Belastung kann es zu Abrieb an den Materialien kommen. Bei Qualitätsprodukten wird das im Design berücksichtigt, damit du möglichst lang mit deinen Lieblingsstücken unterwegs sein kannst!
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Maier Sports.