Wo ich gesteckt habe? Weder im Skiurlaub noch in der Karibik. Leider. Ich hab aufgeräumt. Und umgeräumt.
Ich brauch ab und zu mal eine Umgebungs-veränderung. Vor zwei Jahren war ich im Januar in Australien, dieses Jahr hab ich halt auf- und umgeräumt. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Mein Zimmer, das Zimmer vom Sohn (inkl. Schreibtisch-platte neu streichen), der Vorratskeller (der, wo die Ratte drin war), das Wohnzimmer, der Kleiderschrank …
Ich hatte meistens tierisch viel Spaß dabei.
Und ich hab überlegt, welche Prinzipien dahinter stecken.
- Wirksamkeit: Hinterher stolziere ich durch den neu gestalteten Raum, verschenke Regale und Tüten mit Kleidern, fahre Kisten auf den Wertstoffhof, verchecke Spielsachen bei Ebay und Bücher bei Amazon. Ich betrachte mein Werk und bin stolz.
- Fokus: Wie einfach es ist, Veränderungen zu erzeugen, wenn man nur genügend fokussiert ist! Ihr hätte mich sehen sollen, wie ich das zweiteilige Küchenbuffet durch mein Zimmer geschoben habe! Nachdem mein Lieblingsehemann gesagt hatte, dass das viel zu schwer ist. Und klar hab ich nach stundenlangem Räumen ins Eck gekotzt, weil ich immer noch nicht fertig war. Und mit dem Ziel im Fokus hab ich halt weiter gemacht, was soll’s.
- Reduzierung: Ich will weniger. Weniger Dinge, weniger Kram, weniger Konsum. Ja, das hört sich jetzt wieder mal so abgedroschen an. Und es ist doch so: Je weniger ich habe, desto besser kann ich mich auf das Wichtige fokussieren. Erst, wenn mein Blick nicht von unwichtigem Zeug verstellt ist, dann kann ich überhaupt erkennen, was das Wichtige sein könnte.
- Entlastung: Sie folgt ganz buchstäblich aus der Reduktion. Ich trage schwere Kisten und Tüten aus meinem Haus. Wenn ich sie auf dem Wertstoffhof absetze, dann fühl ich mich hinterher leichter, freier. Ist euch schon mal aufgefallen, wie anders sich das anhört, wenn ihr nach dem Ausleeren den Kofferraumdeckel zumacht? Das macht so einen erleichterten Rums. Zumindest bei meinem 14 Jahre alten Volvo. Und bei mir.
Okay, es geht also um Wirksamkeit, um Focus, um Reduktion, um Entlastung.
Ich ziehe den Vergleich zu Australien:
- Ich habe meine Wirksamkeit erfahren: Ich habe etwas entschieden, und so ist es gekommen. Mann, war ich stolz, als ich in Australien war, obwohl mich vorher viele für verrückt, verantwortungslos und was weiß ich noch erklärt hatten.
- Für die Entscheidung musste ich mich fokussieren, auf das, was ich wollte. Ich habe mich auf diese Reise fokussiert, aber hallo! Und schwupps war ich am anderen Ende der Welt. Mit dem richtigen Fokus habe ich für alle Hindernisse eine Lösung gefunden.
- Letztendlich lässt sich doch vermutlich alles (Materielle), was man wirklich braucht, auf einen Koffer reduzieren.
- Buchstäblich und im übertragenen Sinn ging es mir um Entlastung von all meinen Kisten und Tüten, die ich ständig mit mir herumtrage.
Aha. Was könnte das für meinen Alltag bedeuten?
1. Alles, was ich tue, bewirkt etwas. Das bedeutet, dass ich besser beobachten sollte, was es bewirkt. Dann werd ich erstens selbst-bewusster, zweitens vorsichtiger. Alles bewirkt etwas!
2. Fokus! Was will ich? Los geht’s! Das haben wir jetzt schon mehrfach gehabt, das Thema. Scheint irgendwie wichtig zu sein!
3. Brauch ich das wirklich alles? Wirklich alles? Weniger ist meistens mehr!
4. Freiheit durch meine eigene Entscheidung, was ich als Last wahrnehme.
Wie seid ihr ins neue Jahr gestartet? Worauf liegt euer Fokus? Belastet oder frei? Selbst wirksam oder gesteuert? Mehr oder weniger? Was ist was?
Genießt den Weg!