Gemeint ist die Modebranche. Und nicht etwa Karl Lagerfeld und sein Modelcasting, sondern Abercrombie und Fitch, die Trendshops für die Dünnen mit den dickeren Geldtaschen. In den finsteren, parfümierten Läden, wo die flachbäuchigen Muskelmännlein die T-Shirts in die Taschen stopfen, darf sich kein rundlicher Kunde blicken lassen. Das hat der Chef der Kette Mike Jeffries in seinen Sprüchen mehr als deutlich gemacht.
Hier ist eine Liste der Sprüche, die in einem Interview hängen geblieben sind.
Dazu kommen Sätze aus anderen Gesprächen mit den Medien, wo klar und deutlich wurde, dass seine Zielgruppe nur die sehr dünnen, jungen und schönen Menschen sind. Da seine langweilige Uniformmode nur von solchen Untergrößen getragen werden kann, wird automatisch jeder Träger zum Model und zur Werbefigur für die Shops. Es ist ein raffiniertes, diskriminierendens und sehr gut florierendes System. Die Geschäfte boomen, denn die jungen Leute, die dort einkaufen, wollen das Gefühl elitär zu sein.
Es kann ihm derzeit noch egal sein, dass er einen großen Teil der möglichen Käuferschaft auf diese Art und Weise ausschließt. Will er weiter expandieren, wird er jedoch irgendwann an seine Grenzen stoßen, dort wo andere weiterwachsen, weil sie auch große Größen herstellen und Menschen jeden Alters in die Geschäfte einladen, wird er leer ausgehen.
Um das Segment der Übergrößen bemühen sich seine Mitbewerber schon länger. Nicht nur für kurvige Frauen, auch kurvige Männer bekommen immer mehr Auswahl.
Die Zeit, als vollkurvige Frauen nur schwarze Zelte trugen und gewichtige Männer sich einen Maßschneider für ihre Hemden suchen mussten, ist glücklicherweise vorüber.
Hier zum Beispiel ein Video über Himer und seine Großen Größen.
Aber auch C&A und H&M bieten bunte, junge Mode für vollkurvige Menschen. Und sie sind nicht allein. Gerry Weber und die Samoon-Filialen, Tschibo und ab November auch L&T aus Onsabrück.
Das bestätigt auch dieser interessante Artikel aus dem Handelsjournal, wobei das Model in der Diashow oberhalb des Textes in meinen Augen fern davon ist, als dick eingestuft zu werden.
Wir haben auch dank Internet immer mehr Auswahl. Weshalb sich also über die Sprüche eines Mannes ärgern, der dadurch nur bekommt, was er will? Aufmerksamkeit für seinen Shop und sein Menschenbild.