Als allererstes möchte ich mich für meine Ausdrucksweise in diesem Post entschuldigen. Das ist nicht die feine englische Art, aber mit englisch hat es doch etwas zu tun. Aber fangen wir wo anders an. "Diät ficken" hat nichts mit dem Kalorienverbrauch beim Geschlechtsverkehr zu tun. "Fick die Diät" ist der aktuelle Slogan einer in meinen Augen eher wertkonservativen Lebensmittelmarke, die seit Jahr und Tag mit seltsamen kalorienreduzierten Wurst- und Käsescheiben in Plastikverpackungen meist allein umherschweifende Damen zu den neonbeleuchteten Kühlregalen der Supermärkte zieht.
Der Konzern gehört zu Unilever, einem der allergrößten Verbrauchsgüterhersteller der Welt, der immer wieder bei Greenpeace oder FoodWatch unter die Lupe genommen wird. Nun, was hat das mit "Diät" und "Ficken" zu tun? Besagte Lebensmittelmarke des Riesenkonzerns, deren angestaubter Slogan "ich will so bleiben wie ich bin - Bla Bla" war, kommt jetzt mit einem neuen Slogan: "Fick die Diät." Ganz schön Frech-in-Anführungszeichen ("drastischere Wortwahl" nennen sie es selbst), wenn ich den Slogan mit der Zielgruppe vergleiche, die seit den 1970ern durch den locker-leichten Ich-will-so-bleiben-wie-ich-bin-Slogan mit Lightprodukten sozialisiert wurde.
Natürlich trauen sie sich nicht das ganze auf deutsch zu sagen, sondern verwenden die englische Allzweckwaffe "Fuck"*. Die Haltung sich gegen den ganzen Diäten-Voodoo zu stellen (man wolle "eine Diskussion rund um das Thema Diäten anzustoßen" heißt es offiziell) ist schon ganz charmant, aber am Ende will man ja doch nur weiterhin die eigenen Diät-Produkte verkaufen und im dazugehörigen Spot sind natürlich auch nur junge, schlanke, sportliche Mädels - und ein Herr - zu sehen. Die einen nennen das Verlogenheit, die anderen Marketing. Aber lange werden sie Diäten wohl ohnehin nicht mehr ficken - weder auf deutsch noch auf englisch. Auf ihrer Facebookseite haben sie bereits die Dicke Hose ausgezogen und trauen sich nur noch "F*** the Diet" zu schreiben und sehen sich gegenwärtig händeringend und schweißgetrieben nach einem neuen Slogan um, der vom Volk der Zielgruppe gewählt wird. Aktuell sieht es so aus, als würde es „Diät - Ohne mich!“ werden. Gleiches Spiel, vorsichtigere Wortwahl. Pfft. Weicheier.
FUCK THE DIET - HAVE A SHNICKSTER!
Ja, ihr könnt jetzt sagen, aber fall doch nicht drauf rein und mach selbst Werbung dafür. Und ihr habt recht. Deshalb habe ich ja sowohl auf Namen als auch auf Links verzichtet. Aber mal ehrlich, kann man bei so einer Steilvorlage wirklich still sein?
*: Falls mir jetzt jemand ernsthaft sagen möchte, dass der Slogan nicht zwangsläufig mit "Fick die Diät" übersetzt werden muss, darf kurz hier meine Gedanken dazu lesen.