Deutschlands brisanteste AKW verheimlicht weiter die Ursache der auffälligen Schäden an MOX-Spaltelementen
Das FORUM „Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.“ hat folgende Meldung verteilt:
Ab Samstag (5.11.) hat das AKW Gundremmingen den Reaktor C wieder mit den besonders plutoniumhaltigen MOX-Spaltelementen angefahren ohne dass die Ursache der Schäden an diesen Elementen geklärt ist. Und schon wieder bricht der Stromkonzern RWE/LEW sein Versprechen, die Öffentlichkeit transparent und umfassend zu informieren.
Im Jahr 2010 waren vier Spaltelemente, SE, defekt:
- 1 WAU-SE aus gebrauchtem Uran
- 3 MOX-BE, die mit viel Plutonium gefüllt sind
Nach Bekanntwerden der Schäden hatte im Herbst 2010 das AKW angekündigt, in einigen Monaten würde eine detaillierte Schadensanalyse vorliegen.
Zuvor hatte der Werkleiter Bläsig versprochen, die Öffentlichkeit transparent und umfassend zu informieren. Damals behauptete man auch, ein Systemfehler sei bei diesen Spaltelementschäden nicht erkennbar.Im Jahr 2011 wurden wieder vier defekte Spaltelemente in Gundremmingen entdeckt. Alle vier wieder vom brisanten MOX-Typ. Und das, obwohl die Mehrzahl der Spaltelemente Uran-SE sind. Dies deutet auf einen Serienfehler bei den MOX-SE hin.
Unklar ist auch ein weiterer wichtiger Punkt: Wurde die ganze Charge, in der die defekten MOX-SE enthalten waren ausgetauscht oder nur die defekten
MOX-SE selber? Eine Charge besteht üblicherweise aus 40 SE.Zur Erinnerung
Wenn die Schäden an Spaltelementen zu Hüllrohrundichtheiten führen, entweichen aus den Spaltelementen beim Betrieb entstandene hochradioaktive Gase ins Kühlwasser. Dort werden sie zum Teil aufgefangen und zum Teil über den Kamin in die Umwelt geleitet. Die Feststellung des AKW, die Grenzwerte seien nicht überschritten worden, ist eine Schutzaussage. Denn die Grenzwerte sind nicht so bemessen, dass die Gesundheit der Menschen in der Region nicht gefährdet würde. Und das AKW Gundremmingen mit den zwei letzten Siedewasserreaktoren Deutschlands führt ohnehin meistens die Liste der am meisten Radioaktivität in Deutschland freisetzenden Atomanlagen an. Und ums AKW Gundremmingen erkranken überdurchschnittlich viele Kinder an Krebs.Jetzt muss die Aufsichtsbehörde, das Bayerische Umweltministerium, Rede und Antwort stehen. Schon bald wird der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags über die Gundremminger Fehler diskutieren.
Mehr Infos im Internet:
www.atommuell-lager.de