Gelegentlich mache mich während des Lesens Notizen zum Buch bei Goodreads. Die zu “Deutschlandreise” sagen letztlich schon alles:
- Erstmal wieder beiseite gelegt – auf den ersten Seiten nur einsame, ältere Menschen. Grade keine Lust drauf. (Januar 2013) - Neuer Versuch. (Oktober 2014) - Dieses Deutschland muss ja verdammt deprimierend sein… (Status etwa bei der Hälfte)Willemsen reist also quer durchs Land, ein paar Jahre/kurz nach der Jahrtausendwende und schreibt auf, was er so beobachtet. Zuerst ist diese leichte Melancholie, das Beschreiben kleiner Schwächen und Sonderlichkeiten, komischer Gestalten und eigenartiger Orte noch zumindest ein bisschen charmant, es begann mich aber bald brutal zu nerven. Mir fehlte die Leichtigkeit, der Humor, der Optimismus, einfach die guten, netten, schönen Seiten. Stattdessen: Abgehängte Menschen und abgewrackte Hotels und Orte, die man eigentlich als viel schöner und einladender im Erinnerung hat, als Willemsen sie hier beschreibt (Und ja, eigentlich ist es echt witzig, wenn er Orte beschreibt, die man selbst gut kennt. Eigentlich.).
Zwischendurch blitzt schon ein bisschen Humor und Sprachwitz auf, man findet gelungene Formulierungen und denkt sich zum Schluss doch wieder: “Ey, in diesem Deutschland willste auch nicht tot überm Zaun hängen!”.