Deutschland-Wetter verletzt Din-Norm

Die Vorgaben sind seit Jahren klar, die Gesetze eindeutig. Dennoch hat das Wetter in Deutschland sich auch in den zurückliegenden zwölf Monaten nicht an die geltende Din-Norm gehalten. Wie der Deutsche Wetterdienst bekanntgab, war erstmals seit 1996 "etwas zu kühl" im Lande. "Nach 13 zu warmen Jahren", teilte die staatliche Wetterbehörde mit, hätten die Temperaturen "erstmals leicht unter dem Klimamittel" gelegen. Zudem habe die Jahresniederschlagsmenge über dem vom Bundestag beschlossenen "Normalwert" gelegen. Nur die Sonnenscheindauer lag in der Endabrechnung "recht genau" im Bereich der gesetzlichen Vorgaben, obgleich das Jahr "sehr abwechslungsreich, teilweise extrem" verlaufen sei.
In der Detailauswertung zeichnen die DWD-Experten ein erschreckendes Bild. Das Jahr habe im letzten Winter "mit winterlichen Verhältnissen" begonnen, "die bis weit in den März hinein andauerten". Danach folgten ein trockener April, ein sehr nasser Mai und ein sonnenscheinreicher Juni. Im Juli habe dann "drei Wochen lang große Hitze" geherrscht, ehe intensive Regenfälle "den August zum nassesten seit Aufzeichnungsbeginn" gemacht hätten. Auch im September traten zumindest "gebietsweise hohe Niederschlagsmengen" auf, während der Oktober ins andere Extrem fiel: Er verlief "sehr trocken".
Auch das war kein Dauerzustand, denn der November zeigte sich "recht feucht und zeitweise ungewöhnlich mild", ehe der Dezember "Kälte und enorme Schneemassen" gebracht habe, als sei schon wieder Winter. Hier herrschte dann trotz menschengemachter Erwärmung auch "die größte negative Temperaturabweichung gegenüber der Norm mit -4,2 Grad". Insgesamt seien die Durchschnittstemperatur dadurch "mit 7,9 Grad Celsius um 0,3 Grad zu niedrig gewesen, das "vieljährige Mittel von 8,2°C" habe nicht erreicht werden können.
Hoffnung aber gibt es, bedingt durch das dynamische Anpassungsmodell, mit dem die deutsche Normtemperatur berechnet wird. Die erstmals wieder zu niedrig ausgefallenen Messwerte diese Jahres gehen in die Berechnung der Vorgabewerte für die nächsten Jahre ein, damit müssen die kommenden Monate weniger heiß werden, um als "zu warm" in die Statistik einzugehen. Gute Aussichten also für ein wieder zunehmendes "Übergewicht der zu warmen Monate" in der Zukunft!


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