Ich gebe es zu: ich bin mir nicht schlüssig, welcher Weg der richtige ist. So wenig wie es mir heute behagt, dass nicht nur eine Flugverbotszone über Libyen gesichert wird, sondern Marschflugkörper fliegen, so wenig gefällt mir der Gedanke, dass Gadhafi die Aufständischen brutal abschlachtet.
Und ich denke, ich bin damit nicht allein. Im Fernseher läuft gerade “hart aber fair” und Spitzenpolitiker streiten sich in erstaunlichen Koalitionen über Libyen (und die Atomenergie).
Ich habe heute einen kleinen Artikel veröffentlicht, von dem ich wusste, dass er auf Widerspruch stoßen wird. Von Einigen, von denen ich es erwartete. Andere, von denen ich es nicht erwartet habe, stimmten zu. Es scheint, als wären wir alle so verunsichert, dass keiner weiß, was richtig, was falsch, was fair, was unfair ist.
Selbst ein – in Sachen Naher Osten sonst immer souveräner – Journalist wie Jörg Lau stochert im Nebel, um zu verstehen, was hier geschieht und wie die deutsche Politik hätte reagieren müssen.
Nic
Nachtrag: 24.03.2011 – 7:50 Uhr
Ich habe diesen Artikel gestern (23.03.2011) spät am Abend geschrieben und für die Veröffentlichung am heutigen Morgen vorgesehen. Und heute früh las ich über den rss-Feed, dass auch der Spiegelfechter um eine Haltung zum Thema ringt: Open Thread – Krieg gegen Libyen
Auch ansonsten meinungsstarke Blogger haben hin und wieder zu elementaren politischen Fragen keine dezidierte Meinung [...]. Bei der Frage, ob der Krieg der Franzosen und ihrer Helfer an der Cyrenaica gerechtfertigt ist, beißt sich so mancher linksliberale Schreiber jedoch die Zähne aus.