Oberflächlich beäugt, bekritteln die Vereinten Nationen das deutsche Sozialwesen - aber im wesentlichen zerpflücken sie den deutschen Standesdünkel, der aus fast jeder Zeile diverser Sozialgesetzbücher trieft.
Diese Mischung aus Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit gegenüber jenen, die es schwerer haben in ihren Leben, aus Arroganz und Ignoranz - diese Melange aus Klassismus und Rassismus, aus elitären Snobismus und mangelnder Bereitschaft zur gesellschaftlichen Teilhabe - diese Verquickung von blasierter Sozialstaatsfeindlichkeit und hochmütiger Ausrichtung des Sozialwesens rein an ökonomischen Eckpfeilern: das ist es eigentlich, was im Staatenbericht der UN verkappt zur Sprache kommt. Was der Bericht umschreibt, das sind lediglich Auswüchse dieser Haltung, die aufbrechenden Geschwüre der Hybris.
Auch wenn es der Bericht nicht deutlich ausspricht: man bricht den Stab über deutsche Eliten, die seit Jahren nichts anderes fordern, predigen und umsetzen, als die Exklusion sogenannter "sozial schwacher Menschen", die die Schuld für ihre Not selbst tragen. Das wird selbstverständlich hinter schönen Formulierungen verborgen, hinter schneidigen Schlagworten wie "aktivierender Sozialstaat" oder "Chancengerechtigkeit". Würde man Vertreter dieser Spezies befragen, so würden diese dem UN-Bericht niemals zustimmen. Was eigentlich kritikwürdig wäre, so würden sie einwenden, ist der traurige Umstand, dass immer noch die Leistungsträger für die Minderleister bezahlen müssten. Das deutsche Sozialwesen sei nicht ungerecht strukturiert - die Struktur des Sozialstaates sei generell ungerecht gegenüber denjenigen, die den Sozialstaat nie brauchen werden. Einige sozialstaatliche Spurenelemente dürfen ja gerne bleiben - mehr aber nicht.
An Angriffskriegen, die durch Mandat der Vereinten Nationen toleriert wurden, haben sich Zeitgenossen aus dem hochnäsigen Milieu relativ selten gestoßen. Da war eben Bündnisfall und als Bündnispartner habe man seinen Teil zu leisten. Wenn die UN jetzt aber innerdeutsche Verhältnisse tadelt, dann wird dieses Bündnis womöglich lästig und man fühlt sich in der nationalen Selbstbestimmung, die hierzulande aus herrischer Attitüde und unbarmherziger Gutsherrenart daherkommt, empfindlich gestört. Solange die UN von hungernden Kindern aus Afrika berichtet, wobei vage bleibt, wer verantwortlich ist für diese hungrigen Mägen - solange ist man mit der UN zufrieden. Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, sprach einst vom tausendfachen Mord, den die westlichen Gesellschaften an den Verhungernden dieser Welt begingen - prompt ist Ziegler nurmehr der Held linker Subkultur und findet in der Öffentlichkeit lediglich als radikaler Außenseiter statt, denn er hat die UN konkretisiert, er hat Dinge beim Namen genannt - eine solche UN ist aber unter Klassenkämpfern von oben nicht erwünscht.
Kurz gesagt, solange die UN Kriege stützt und kritische Berichte vom anderen Ende der Welt publiziert, ist man mit ihr zufrieden. UN-Verdrossenheit stellt sich in deutschen Eliten erst dann ein, wenn sie für ihren erbärmlichen Ethos bemängelt werden...
Diese Mischung aus Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit gegenüber jenen, die es schwerer haben in ihren Leben, aus Arroganz und Ignoranz - diese Melange aus Klassismus und Rassismus, aus elitären Snobismus und mangelnder Bereitschaft zur gesellschaftlichen Teilhabe - diese Verquickung von blasierter Sozialstaatsfeindlichkeit und hochmütiger Ausrichtung des Sozialwesens rein an ökonomischen Eckpfeilern: das ist es eigentlich, was im Staatenbericht der UN verkappt zur Sprache kommt. Was der Bericht umschreibt, das sind lediglich Auswüchse dieser Haltung, die aufbrechenden Geschwüre der Hybris.
Auch wenn es der Bericht nicht deutlich ausspricht: man bricht den Stab über deutsche Eliten, die seit Jahren nichts anderes fordern, predigen und umsetzen, als die Exklusion sogenannter "sozial schwacher Menschen", die die Schuld für ihre Not selbst tragen. Das wird selbstverständlich hinter schönen Formulierungen verborgen, hinter schneidigen Schlagworten wie "aktivierender Sozialstaat" oder "Chancengerechtigkeit". Würde man Vertreter dieser Spezies befragen, so würden diese dem UN-Bericht niemals zustimmen. Was eigentlich kritikwürdig wäre, so würden sie einwenden, ist der traurige Umstand, dass immer noch die Leistungsträger für die Minderleister bezahlen müssten. Das deutsche Sozialwesen sei nicht ungerecht strukturiert - die Struktur des Sozialstaates sei generell ungerecht gegenüber denjenigen, die den Sozialstaat nie brauchen werden. Einige sozialstaatliche Spurenelemente dürfen ja gerne bleiben - mehr aber nicht.
An Angriffskriegen, die durch Mandat der Vereinten Nationen toleriert wurden, haben sich Zeitgenossen aus dem hochnäsigen Milieu relativ selten gestoßen. Da war eben Bündnisfall und als Bündnispartner habe man seinen Teil zu leisten. Wenn die UN jetzt aber innerdeutsche Verhältnisse tadelt, dann wird dieses Bündnis womöglich lästig und man fühlt sich in der nationalen Selbstbestimmung, die hierzulande aus herrischer Attitüde und unbarmherziger Gutsherrenart daherkommt, empfindlich gestört. Solange die UN von hungernden Kindern aus Afrika berichtet, wobei vage bleibt, wer verantwortlich ist für diese hungrigen Mägen - solange ist man mit der UN zufrieden. Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, sprach einst vom tausendfachen Mord, den die westlichen Gesellschaften an den Verhungernden dieser Welt begingen - prompt ist Ziegler nurmehr der Held linker Subkultur und findet in der Öffentlichkeit lediglich als radikaler Außenseiter statt, denn er hat die UN konkretisiert, er hat Dinge beim Namen genannt - eine solche UN ist aber unter Klassenkämpfern von oben nicht erwünscht.
Kurz gesagt, solange die UN Kriege stützt und kritische Berichte vom anderen Ende der Welt publiziert, ist man mit ihr zufrieden. UN-Verdrossenheit stellt sich in deutschen Eliten erst dann ein, wenn sie für ihren erbärmlichen Ethos bemängelt werden...