Die Gastronomie im kambodschanischen Sihanoukville lässt keine Wünsche offen. Erst gestern gab es in einem beliebten deutschen Restaurant, Döner Kebap nach deutsch-türkischem Vorbild. Wer das irgendwie komisch findet, dem sei gesagt, dass sich gleich neben dem deutschen Restaurant ein „Schweizer" Steakhouse befindet, was auch immer man sich darunter vorstellen soll, welches von einem Türken betrieben wird.
Ein guter Döner Kebap ist für viele Deutsch sprechende Ausländer hier eine wahre Delikatesse und nicht nur für die, wie sich gezeigt hat. Eine richtige türkische Dönerbude wie es sie in den Städten in Deutschland, der Schweiz und Österreich gibt, sucht man nicht nur in Sihanoukville, sondern wohl in ganz Kambodscha vergeblich. Dem entsprechend ist bei Döner Liebhabern ein gewisser Nachholbedarf entstanden.
Es sei angemerkt, das hier in Sihanoukville bereits einige Ausländer mit Dönerbuden angefangen haben, aber mit einem klassischen Döner hat, das alles wenig zu tun. Nicht so gestern im „German Beergarden", wo der Döner Kebap aus deutscher Produktion, dem türkischen Original schon ziemlich nahe war. Wenn man davon absieht, dass die 9 kg schwere Döner Bombe aus Schweinefleisch bestand, so stimmte doch alles andere ziemlich genau.
Der deutsche Bäcker hatte richtiges Fladenbrot in der richtigen Größe gebacken, es gab alle Zutaten, die so in einen Döner Kebap reingehören, inklusive weißer Knoblauch- und roter scharfer Soße. Für 3,50 $ konnte man so im tropischen Kambodscha ein kleines Stück Heimat genießen. Aber nicht nur Expats hauten sich die Bäuche mit Döner Kebap voll, auch immer mehr vorbei laufende Touristen interessierten sich dafür.
Was sich der Türke nebenan in seinem leeren „Schweizer" Steakhouse währenddessen wohl gedacht hat, kann man nur erahnen? Vielleicht ist ihm ja ein Licht aufgegangen. Auf jeden Fall ist die Döner Aktion im „German Beergarden" gut angekommen und soll nun wohl ein Mal im Monat wiederholt werden. Es wurde versprochen bis dahin an der Weiterentwicklung des Döner Kebap zu arbeiten, um beim nächsten Mal dem türkisch-deutschen Original aus der Heimat noch näher zu kommen.