Deutsch - Krisisch, Krisisch - Deutsch

Sprich Krisisch: Das neue Alphabet der Krise
Der erste Teil unseres Sprachführers "Deutsch -Krisisch, Krisisch - Deutsch" ist längst ein Klassiker der deutschen Bildungsliteratur, doch die Rettungsprozesse schreiten unaufhaltsam voran, nicht bleibt, wie es scheint, die zunehmende Alternativlosikeit alternativloser Entscheidungen verlangt nach neuen Wortschöpfungen und erweitertem Vokabelnebel. Krisisch, die lingua franca der Endzeit der menschlichen Zivilisation, entwickelt sich fort, sie wird unentwegt weitergeschrieben in den Glaspalästen der Demokratie und den Kellern der Bundesworthülsenfabrik. Auch das Alphabet der Krise, ein Wörterbuch des Unmenschlichen, eine Übersetzungshilfe für die Tarnsprache aus der Bundesworthülsenfabrik, findet so ihre Fortsetzung.
Anleger – mieses, anonymes Pack, nicht zu verwechseln mit Lebensversicherern, Pensionskassen

Bankenunion
– alle geben allen alles, dann haben alle genug. „Bankenunion“ hieß letztes Jahr noch „Risikoabschirmung“
Beitragsbremse – aus der „Bremsen“-Serie der Bundesworthülsenfabrik. Vergleiche „Schuldenbremse“
ESM – früher „Rettungspaket“, seit der Institutionalisierung durch die drei Buchstaben personalisiert. Nie zu sehen, immer da, eine Art großer, freundlicher Bruder, vergleiche Robin Masters in der Serie „Magnum“
EFSF – früher „Rettungsschirm“. Kleiner Bruder von ESM, nach eigenen Angaben seit 2010 ermächtigt, Europa zu retten. Die SPD hat angekündigt, zustimmen zu wollen.
Euro-Aus – Begriff aus der Sportsprache, betrifft ausschließlich Mannschaften, die bei Fußballturnieren vor dem Endspiel nach Hause fahren müssen

Finanzmarktsteuer
– ehemals „Transaktionssteuer“, wurde umbenannt, weil der neue Begriff erfolgreich simuliert, dass irgendwelche anonymen Märkte zahlen werden, nicht ganz normale Kleinsparer
Fiskalpakt – siehe „Schuldenhaftung“. Alle geben allen alles und allen geht es gut.
Geldwertstabilität – wird später wiederhergestellt
Integration, europäische – muss kommen, weil Not kein gebot kennt und erst recht keine demokratischen Verfahren. Volksabstimmungen dauern in der Krise einfach zu lange, die Revolution wird diesmal von oben verordnet
No-Bailout-Klausel – die Bankenunion der frühen 90er Jahre. Konnte seitdem ausgebaut, konsequent umgesetzt und mit der Realität abgeglichen werden.

Notenbank
– eine ausschließlich der Geldwertstabilität verpflichtete Geldpresse.
Risikopuffer – wenn Rettungsschirme und –Pakete etwas größer bestellt werden, weil sie am Ende doch wieder zu klein ausfallen.
Schuldenhaftung – Deutschland muss keinen Cent bezahlen, sondern verdient noch dabei! Milliarden!
Schuldentilgungsfond - Konto der Stabilitätsgemeinschaft, auf das alle Zugriff haben
Stabilitätsgemeinschaft – wenn einer wackelt, wackeln alle, dank Stabilitätsgemeinschaft aber gleichzeitig und im selben Rhythmus. Deutschland muss keinen Cent bezahlen, sondern verdient noch dabei!

Staatspleite
– ist noch nie vorgekommen, kann nicht vorkommen und wird dank Fiskalpakt auch künftig nicht vorkommen.
Top-Bonität – wurde früher von Ratingagenturen vergeben, die sich allerdings derzeit weigern, die Anleger mit guten Noten zu beruhigen.
Überschuldung – kann durch eine Stabilitätsgemeinschaft abgewendet werden.

Wachstumsimpuls
e - früher „Konjunkturspritze“ oder auch "Verschrottungsprämie". Wird über neue Staatsschulden finanziert und senkt Staatsverschuldung konsequent


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