Am Rande des Kapitänsdorfs Keitum auf Sylt bietet das Kontorhaus eine Location der ganz besonderen Art: Oder in welchem Teekontor kann man nicht nur an unendlich vielen Teesorten nippen, sondern auch seine Wohnungseinrichtung aussuchen oder allenfalls sogar zuerst darin probewohnen? Auf oberstem Designniveau?
Das urige Kapitänsdorf Keitum im Herzen der nordfriesischen Insel Sylt steht für noble, reetgedeckte Kapitänshäuser mit romantischen, von Rosenstöcken dekorierten Vorgärten. 1216 erstmals urkundlich erwähnt, richteten sich im 17. und 18. Jahrhundert etliche kapitalkräftige Kapitäne ihren Alterssitz in Keitum an, weshalb die Siedlung gerne Kapitänsdorf genannt wird. Durch Walfang zu Wohlstand gekommen, war Keitum bis Mitte des 19. Jahrhunderts immerhin Hauptort der Insel. Heute ist das Westerland, wo man ganz in der Nähe bequem u.a. mit Air Berlin ankommt.
Die Weiten der Marschwiesen und der Blick über das Wattenmeer machen Keitum zu einer besonderen Erholungsquelle. Und genau dies macht sich das Kontorhaus Keitum zunutze: Das am südwestlichen Dorfrand ennet der Geleise und der Keitumer Landstrasse gelegene Hausensemble grenzt unmittelbar an besagte grüne Wiesen mit Fernblick auf das Wattenmeer. Bis in die 80-Jahre eine Tischlerei und dann ein Teehaus, übernahm 2004 das Architektenehepaar Franziska und Wolfgang Zaeske das Zepter.
Mit gefühlvoller Hand und geschultem Auge fügten sie dem feinen Teesortiment immer mehr Ästhetik und Kultur hinzu: Seit 2006 lädt Jazzer Wolfgang Zaeske Künstler und Autoren ins Haus, ab 2012 in den angrenzenden Teeraum inklusive Sonnenterrasse mit Strandkörben und Aussicht über die Wiesen bis zum Deich.
Im Teekontor schlagen nicht nur die Herzen der Teeliebhaber höher. Denn man findet auch wunderschöne Wohnaccessoires, Designobjekte, Sammlerstücke und Antiquitäten - alle gleichermaßen liebevoll und detailverliebt zusammengetragen.
Das Suitenhotel im Kontorhaus
Und seit 2013 schliesslich, lädt auch noch ein Gästehaus zum Verweilen ein. Das in Weiss gehaltene Ambiente der Architektur lässt anhand von unzähligen Details erahnen, dass hier Kenner der Materie am Werk waren: Asymmetrische Türknaufe lassen sofort erkennen, wo man drücken soll, Türgriffe von Einbauschränken sind raffiniert eingelassen. Hier sitzt jede Schattenfuge genau wo sie sein muss. Alle Suiten verfügen entweder über eine eigene Loggia oder Terrasse. Mit Strandkorb. Versteht sich...
Feudale Lambert-Möbel laden zum Verweilen ein, die schwedischen Hästens-Betten sorgen für den Schlaf auf Wolke Sieben.
Aber die Zaeskes wären nicht dort wo sie heute sind, wenn sie nicht schon mit dem nötigen Weitblick die nächste Bauetappe im Visier hätten: Heute fehlt ihren eigentlich bereits gut umsorgten Gästen ein Wellnessbereich. Und da sich das Suitenhotel mit nur 7 Suiten und einem Alkovenzimmer keine Wellnesszone gigantischen Ausmasses wird zulegen wollen, ist im Vorgarten eine kleine Wellnessoase geplant, die Paare exklusiv werden reservieren können. Ein Private-Spa sozusagen. Raffiniert...
Einen Besuch von Keitum können wir auch aus weiteren Gründen wärmstens empfehlen: Gut gegessen haben wir in der Butcherei. Empfohlen wurde uns aber auch der Salon 1900.
Wohnlich machen kann man es sich neben dem Kontorhaus Keitum u.a. im Hotel Aarnhoog oder dem Benen-Diken-Hof.
Aber überhaupt ist das Dorf einfach herzallerliebst, unbedingt hingehen!