Im Jahr 2005 beschäftigte sich die EU mit der Festlegung von Anforderungen für die umweltgerechte Gestaltung von Produkten durch Verabschiedung der Ökodesign-Richtlinie. In die Unternehmenspraxis hielt der Begriff des Design for Environment Einzug. Ziel damals war eine ökologiegerechtere Produktgestaltung, die über die Unternehmensgrenzen hinaus eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft erfüllen sollte und zusätzlich einen Beitrag zu einem umweltgerechteren Konsumentenverhalten leisten. Doch wer entscheidet nun ob ein Produkt ökologiegerecht hergestellt, bzw. ge- oder verbraucht wird?
Vier Kriterien sollen bei der Beurteilung entscheidend sein:
Vier Kriterien sollen bei der Beurteilung entscheidend sein:
- Das Produkt muss nützlich und gebrauchstauglich sein. Dazu muss es den vom Kunden erwarteten Nutzen zu einem angemessenen Preis dauerhaft erfüllen. Nützlichkeit signalisiert außerdem eine Konzentration auf des Wesentliche und die grundsätzliche Vermeidung von Produkten mit reinem Symbolcharakter.
- Das Produkt soll dem Öko-Design entsprechen. Die ganzheitliche Berücksichtigung umweltrelevanter Aspekte entlang des Produktlebenszyklus soll helfen, Umweltbelastungen durch verbessertes Produktdesign zu mindern. Leitideen des Öko-Design sind Einfachheit, Sparsamkeit in der Gebrauchsphase, Reparaturfähigkeit, Nachrüstbarkeit oder Langlebigkeit. Ein Beispiel ist das Remanufacturing.
- Ehrlichkeit und Vollständigkeit der Produktinformationen bzgl. Inhaltsstoffe und Umweltbelastung muss gegeben sein. Hierzu zählt auch das Aufzeigen von positiven und negativen externen Effekten des Produktkaufs, sowie der Möglichkeiten und Grenzen der sinnvollen Nutzung des Produkts. Nur so gelingt es Verbrauchern, für sich und die Gesellschaft die optimale Kaufentscheidung zu treffen. Ein Ansatz hierfür bietet der Product Carbon Footprint.
- Das ökologische Produkt soll eine kostengünstige und attraktive Alternative zu Konkurrenzprodukten darstellen. Die Hauptursachen, die einer ökologischen Kaufentscheidung im Wege stehen, sind der oftmals höhere Preis und die teilweise schlechte Zugänglichkeit zu ökologischen Produkten. Aufgabe von Unternehmen ist es daher, durch geeignete Absatzkanäle, Großserienproduktion, Sortimentsbereinigung und räumliche Platzierung, ökologische Produkte aus ihrem Nischenmarkt herauszuführenund der breiten Masse zur Verfügung zu stellen. So kann beispielsweise die Aufmerksamkeit von Verbrauchern auf Biofleisch in Supermärkten durch entsprechende Positionierung in exponierter Lage erhöht werden. Der verarbeitungsbedingte höhere Preis beim Biofleisch kann dem Kunden mit der produktbezogenen höheren Qualität kommuniziert werden.