Da ist es nun passiert: die DM WA im Freien des DSB in Zeven wird zum Desaster für mich. Eigentlich fängt es gar nicht schlecht an, beim Einschießen zentriere ich die Pfeile recht schnell und die erste Passe wird eine 54. Es folgt eine 48 mit drei guten und drei schlechten Pfeilen.
Dann aber breche ich ein: 41, 40, wieder 47 und zuletzt: 35 (!) Ringe, macht 265. Zu Beginn stehe ich noch gut, dann aber fehlt mir die schlicht weg die Haltung. Versuche es mal betont aufrech, mal etwas lockerer. Aber ich streue: Oft zwei bis drei im Gold, der Rest entsprechend schlecht.
In der Pause bekomme ich den Hinweis, dass ich etwas eingefallen aussah. Ok, ich nehme mir vor, kräftig und aufrecht zu stehen. Es wird auch etwas besser, alles Passen zwischen 42 und 50, aber so richtig zünden will es nicht mehr. Nichts passt heute, vor allem aber will die Bogenarmschulter nicht fest stehen. So viel abgesetzt wie heute habe ich wohl noch nie, im Durchschnitt pro Passe bestimmt drei Mal. Mit den 282 im zweiten Durchgang werden es schlappe 547 Ringe – Platz 62!
Momentan bin ich von dem schlechten Ergebnis noch zu benommen, als dass ich daraus Schlüsse ziehen könnte. Mir schwirren vielmehr Fragen durch den Kopf: Warum bin ich auf den Scheiben-DM gerade von der Rolle? Welchen Einfluss hat die schlecht geschlafene Nacht? Habe ich nun doch zu viele Turniere in zu kurzer Zeit geschossen? Ist der Stilmix am Ende doch nicht in den Griff zu kriegen? Haben die VAP vielleicht doch eine Schwäche auf langen Entfernungen? Warum bekomme ich auf gerader Fläche im Moment keine stabile Schießposition hin? Worauf soll ich mich in Zukunft konzentrieren?
Am besten wird aber sein, diesen Tag ab zu haken und beim nächsten Turnier zu schauen, ob dieses Desaster ein Ausrutscher war oder eher ein Schuss vor den Bug. Somit wird die Große FITA am kommenden Sonntag in Celle für mich vielleicht doch zur Probe auf Exempel.
