Der Zionismus - seine Theorien, Aussichten und Wirkungen (Teil 6)

Der Zionismus - seine Theorien, Aussichten und Wirkungen (Teil 6)
IV. DIE WIRKUNGEN DES ZIONISMUS
c) Zionismus und Assimilation
In der Phraseologie des Zionismus prangt an erster Stelle das Wort „Assimilation“. Sie ist von vornherein in seine Augen etwas Schlechtes und Verräterisches, und der Zionist kennt kein schlimmeres Schimpfwort, als wenn er den nichtzionistischen Juden einen „Assimilanten“ nennt.
Wenn Assimilation ein Vorwurf sein soll, so setzt dies voraus, daß man einen eigenen Wert, einen kulturellen oder sonstigen, und aus irgendwelchen verwerflichen äußeren Gründen sich einer fremden Sphäre mit ihren Bräuchen anpaßt.
Hat nun das Judentum solche Eigenwerte die es erhalten muß? Ganz gewiß sind die vorhanden, in unserer Religion nämlich und in ihren kostbaren Schatze von Ideen, und wer uns in Bezug auf unsere Religion sagen könnte, wir gäben um der schönen Augen der Welt willen oder aus anderen Gründen ewige und heilige Werte auf, der würde uns einen berechtigten Vorwurf machen, und diese Beschuldigung der Assimilation müßten wir schwer empfinden.
Aber sonst? Es gibt keine sonstigen spezifisch jüdischen Kulturwerte, das Judentum hat sich stets assimiliert, und was man heute auf zionistischer Seite so hoch schätzt und preist, sind weiter nichts als Assimiliationsprodukte längst vergangener Zeiten!
Ob sich das Judentum religiös assimiliert oder nicht, ob es dort eine Assimilation bis zur Selbstentmannung treibt (sofern es sich nicht um bloße Äußerlichkeiten handelt) ist dem Zionismus gleichgiltig, muß es bei dem Fehlen religiöser Interessen auch gleichgiltig sein. Dafür treibt er einen lächerlichen Unfug, indem er jüdische Kulturwerte außerhalb der Sphäre des Religiösen künstlich konstruiert und jenen, die diesen phantastischen Truggebilde nicht anerkennen wollen und sie nicht als irgendwie verbindlich erachten, dann mit den Brusttone der Überzeugung den Vorwurf macht, sie seien Assimilanten, Verbrecher am Judentum. 
Was sind nun im einzelnen die vielgepriesenen jüdischen „Kulturwerte“ die unsere Nationaljuden im Alltagsleben den Ostjuden aufzwingen und uns aufzwingen wollen? Unsere Vorfahren hatten einst eine eigene Kultur in Palästina, seit der Zerstörung des Tempels aber waren sie Assimilanten und haben sich – außer der Religion und allem, was damit zusammenhängt – der Kultur der Wirtsvölker ohne jedes Bedenken hingegeben. Speziell das Kulturmilieu, daß unsere Zionisten uns als so originell jüdisch vorführen, ist ein fast rein deutsches! Die Kultur ihrer Umgebung nahmen die Juden aus Deutschland mit, als sie im vierzehnten Jahrhundert der „schwarze Tod“ mit den anschließenden entsetzlichen Folgen nach Polen jagte, und sie bewahrten sich die Bräuche dieses deutschen Milieus, statt sich der neuen polnischen Umgebung zu assimilieren, weil es diesen gegenüber die höhere Kulturstufe darstellte. Jenes Geschlecht war eben ganz und gar assimiliert, selbst auf die Kleidung und die Sprache erstreckte sich die Anpassung. Und wenn auch die Abtrennung und Isolierung von der ursprünglichen deutschen Kultur stattgefunden hat, so will das nichts besagen. Denn da die Wurzel und der Stamm nicht jüdisch sind, können es die Blätter auch nicht sein. Das „Jiddische“, jene Sprache, die heute fast als spezifische jüdische Eigenart gilt und angestaunt wird, kann nicht verleugnen, daß sie nichts ist als das leicht veränderte mittelalterliche Idiom, dem die Juden sich assimiliert hatten.
Einen jüdischen Kulturwert stellt die jüdisch-religiöse Vorstellung dar, in gewissen Grenzen noch der religiöse Brauch, obwohl auch hier von den ältesten Zeiten bis auf diesen Tag viel, viel fremdes Gut hineingekommen ist, und ebenso „unjüdisch“ wie die Orgel, auch die Seelenfeier und das Jahrzeitlämpchen sind. Für diese Kulturwerte hat der Zionist keinen Sinn, und nun setzt eine ergötzliche Jagd nach solchen „weltlicher“ Natur ein. Es wird aus dem Nichts eine jüdische Kunst, eine jüdische Musik, eine jüdische Literatur konstruiert. Nur schade, daß sie nicht existieren, nicht existieren können, weil der Boden fehlt, aus dem sie sprießen. Das Sujet macht die Kunst noch nicht zu einer jüdischen, denn dann wäre auch Rembrandt ein Vertreter jüdischer Kunst. Das Leidensmoment, daß sich vor allem durch die Literatur hindurch zieht, ist gewiß jüdisch, aber man wird es doch unmöglich als positiven Kulturwert von Bedeutung ansprechen können. Jüdische Kunst und Literatur lassen sich restlos in ihre Teile zerlegen, jüdisch ist an ihnen nur der Gegenstand der Darstellung, allenfalls noch die traurigen Ergebnisse tausendjährigen Leidens, der Hang zur Satire, zur bitteren Selbstironie, die Resignation, Züge, die ganz gewiß keine Kulturwerte darstellen, auf die man stolz sein könnte. Sie sind Erzeugnisse der Denk- und Lebensweise des Ghettos. Der Nachweis, daß es eine im Judentum wurzelnde jüdische Musik nicht gibt, ist noch leichter zu führen.
Jene Jünglinge, die am weitesten den Mund aufreißen und nach Erhaltung der jüdischen Kultur schreien und toben, die am tapfersten jeden Andersdenkenden als verruchte Assimilanten beschimpfen, sind ja in Wahrheit am meisten assimiliert, nicht nur in Sprache und äußerlicher Kultur, sondern auch in ihrer Anschauungsweise. Denn sie haben sich nicht einmal die jüdische Denkart bewahren können und haben sich den herrschenden Rassenwahn der anderen bedingungslos assimiliert. Sie haben ihre religiöse Eigenkultur schmählich aufgegeben, und statt den alten schlichten jüdischen Glauben in seiner Reinheit unbeirrt zu bewahren, haben sie sich dem Materialismus und Monismus der anderen bedingungslos angepaßt. Sie sind die Assimilanten, nicht wir! Sie sind die gefährlichsten Assimilanten, weil sie des Judentums Wesen umgestalten und vernichten wollen, um das Wohlgefallen der Vertreter der herrschenden nationalen und materialistischen Modeanschauungen zu erringen!
Die Zionisten fabrizieren also „jüdische Werte“. Das Hebräische soll wieder Volkssprache werden, ein Bestreben, daß zwar in Palästina keinen schlechten Ersatz für die heutige Vielsprachigkeit der Juden ergäbe, im Übrigen aber überall dort, wo es mehr oder anderes erzielen als das Verständnis der Gebete und der Bibel, über der Rahmen einer zwecklosen Spielerei kaum je hinauskommen kann und hinausgekommen ist. Die sichtbaren Produkte dieser fieberhaft betriebenen Kulturwertfabrikation sind die Leute die mit den Judentum imprägniert sind, die begeistert „Hedad“ rufen, sich mit „Schalom“ begrüßen, sich mit Mogen Dowids riesigster Façon beladen, und sich einreden, mit solchen Kinkerlitzchen das Judentum zu erlösen. Daß sie sich unter ihr Judentum durch solches Gebahren lächerlich machen, kommt ihn leider nicht zu Bewußtsein.
Das krampfhafte Bekämpfen der angeblich verderblichen Assimilation durch Leute, die selber bis auf die Knochen assimiliert sind, hat aber auch eine sehr bedenkliche Seite. Denn bei der heftigen Jagd auf jüdischen Eigenwerte, gerät man aus Mangel an wirklichem Edelwild auf eine höchste bedenkliche Gattung von Kultureigentümlichkeiten. Man stößt nämlich auf die Besonderheiten, die sich bei einzelnen Juden finden, die aber nicht die Zeichen von Kultur sind, sondern vom Gegenteil, indem sie nichts mehr und nichts weniger darstellen als Überreste des Ghettos. Das sind jene Eigentümlichkeiten in der Denkweise, in äußeren Benehmen, die der Antisemitismus jüdisch nennt, die aber in Wahrheit „knechtisch“ heißen müssen, da sie uns in der langen Ghettohaft anerzogen und aufgezwungen worden sind. Wir glaubten bisher immer, es sei ein Verdienst, diese Seltsamkeiten abzustreifen, damit wir nicht unangenehm gegen unsere Umgebung abstechen. Wir hielten es für eine nützliche Aufgabe, das Judentum von diesen anhaftenden Eierschalen des Ghettos zu befreien.
Der Zionismus will es anders haben! Was sein großer Herr, Vater und Lehrmeister, der Antisemitismus, einmal als jüdisch bezeichnet hat, damit heilig, das ist empfehlenswert, das ist wahre Kultur, die unbedingt erhalten werden muß. Denn wollten wir es ablegen, so würden wir ja den Antisemitismus kränken. Und so kommt es, daß man den Blick verloren hat und den schon als Assimilanten schlimmster Grad zu brandmarken sucht, der eine bekämpfenswerte Äußerlichkeit ablegen will. Auf diesem Wege werden Ungezogenheiten und sonstige Ghettoeigentümlichkeiten – risum teneatis – zum Range jüdischer Kulturwerten erhoben, und ihre Überwindung gilt als Verrat. Auch jene Eigenschaft, die wir „Chutzpe“ nennen, ist auf diesem Weg zu einem stark gepflegten hervorstechenden Kulturmerkmal jüngerer zionistischer Kreise geworden.
Hinter diesen Kleinigkeiten steckt aber mehr, als sie auf den ersten Blick verraten. Vielleicht hält sie der Zionismus im Grunde seines Herzens nicht für echt jüdisches Gut, aber eine Eigenschaft besitzen sie jedenfalls: sie sind fremdartig. Und gerade das paßt in die Ziele und Zwecke des Zionismus vollkommen hinein. Denn das Fremdartige bevorzugt er sehr. Wie der Antisemitismus macht ja auch er die Scheidung zwischen jüdisch und deutsch, und wie jener zieht auch er eine reinliche Scheidung einer verständnisvollen Zusammenarbeit vor. Kann es nicht echt nationales Gefühl sein, das dies bewirkt, soll es wenigstens das der Rassenverhetzung und der gegenseitigen Verbitterung sein. Das – so hofft er – führt vielleicht einmal zum Nationalgefühle, und das muß gepflegt werden, indem die Mauer immer höher aufgerichtet und jede Verständigung unmöglich gemacht, indem jede Brücke zwischen Juden und Christen abgebrochen wird. Als Unterlage für den künftigen Nationalstaat sucht der Zionismus langsam aber folgerichtig ein geistiges Ghetto zu errichten, und die bewußte Umdeutung von tadelnswerten Ghettoeigentümlichkeiten in jüdische Kulturwerte ist eine Stufe auf dem Wege zu dieser Tiefe. Hier bewährt sich wieder die Verwandtschaft mit den Rassenantisemitismus, denn ihn zieht er als Eideshelfer heran, wenn er beweisen will, daß zwischen „Christen“ und „Juden“, zwischen „Ariern“ und „Semiten“ keine, auch keine Verbindung möglich sei.
Diese Assimilantenhetze des Zionismus ist demnach durchaus nicht so harmlos, wie man anfangs meint. Sie stellt einen Ausfluß jener systematischen Versuche dar, die darauf zielen, den Juden langsam aus dem Zusammenhange mit der Weltkultur zu entfernen, ihn gegen den Andersgläubigen und diesen gegen ihn zu verhetzen. Die Vortäuschung von jüdischer Eigenkultur hat den Zweck dem Juden die Freude an der Kultur seines Vaterlandes zu rauben, mit der ihn und seine Vorfahren langjährige Arbeit verbindet, für die er gewaltige Opfer an Gut und Blut gebracht hat. Was gibt der Zionismus uns dafür? Nichts, und wieder nichts. Im bestem Falle etwas Ghettokultur, Sklavensinn, den wir schon lange überwunden zu haben glaubten.
Der Antisemitismus behauptet, wir seien keine Deutsche, wir seien Fremde, wir hätten kein Verständnis für deutsche Kultur, keinen Anteil an ihr! Der Zionismus gibt ihm freudig recht. Uns anderen bedeutet die Tatsache, daß der haßerfüllte Rassenantisemitismus dies verkündet, nur den Beweis, daß jene verletzende und frivole Meinung falsch ist. Wir werden uns nicht beirren lassen in unserem Wege, weder durch den Haß der Judenfeinde noch den Hohn unserer zionistischen Brüder. Wir werden nicht ermatten, weder im Kampfe um unsere Anerkennung als Deutsche, noch in dem Bestreben, uns der deutschen Kultur in allem, was nicht Religion ist, völlig anzupassen. Das wollen wir freudig tun, selbst auf der Gefahr hin, daß der zionistische Sprachschatz ein noch schlimmeres Schimpfwort gebiert, als es in seinen Augen der Ausdruck „Assimilant“ bereits ist.
Teil 5

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