Der Zeitdruck und die kleinen Katastrophen

Der Zeitdruck und die kleinen KatastrophenWassss? Ich muss los, wieder zu spät! Noch mit der Zahnbürste im Maul und einem Schuh…Moment, nee, ok, Unterhose angezogen…renne ich die Treppe hinunter, knalle fast mit dem Kopf gegen die abgeschlossene Haustür und stolpere 3 mal bevor ich den meinen Wagen erreiche! NEIN, STOPP! Dieses Szenario passiert mir so gut wie nie! Ich brachte hier schon mehrmals zum Ausdruck, dass ich eher ein ruhiger Typ bin. Ich hasse Eile! Wenn ich einen wichtigen Termin habe dann verlasse ich bereits Stunden davor die Wohnung, gehe pfeifend zum Wagen fahre langsam los (Reifenpanne, überfahrene Katze, Polizeikontrolle, drei Staus etc. alles eingeplant) und ich warte lieber eine Stunde im Auto als wie oben beschrieben zu handeln! Stress sei schlecht für das Herz und den Samen…habe ich gehört! Doch manchmal, zwar sehr selten aber dennoch, gerate auch ich ungewollt unter extremen Zeitdruck! Mir dreht sich in diesen Moment der Magen um da ich genau weist, die Katastrophe nimmt gerade ihren Lauf! Wenn ich in Eile bin bekomme ich oft den Eindruck eine Spielfigur in einem JumpAndRun-Spiel zu seien, die von einem tollpatschigen Vollidioten gesteuert wird. Alles scheint gegen mich zu sein und jemand lacht sich sicherlich dabei kaputt wenn ich von einer in die andere Katastrophe steuere. Letztens war ich mal wieder unerwartet im Stress und während ich durch die Stadt gehetzt wurde und dabei in allen mir bekannten Sprachen fluchte fiel mir diese Liste mit Ereignissen ein, die ich oft erlebe wenn ich von A nach B gejagt werde,

Treppenhaus…Nachbarin hat eine Frage.

Passiert mir eigentlich immer wenn ich schnell weg musst! Ich renne laut die Treppe hinunter, will aus dem Haus stürmen und werde zur einer brutalen Vollbremsung gezwungen. Da steht die Nachbarin vor der Tür, grinst mich diabolisch an und stellt meistens eine Frage mit der sie mich zum Boden boxt!

-Ja Herr Nachbarn, sie wissen nicht zufällig, wessen Hund wieder mal vor der Haustür gemacht hat?-

Natürlich weiß ich das. Ich kenne alle Hunde in dem Radius von 5 KM rund ums Haus und mit den Besitzern treffe ich mich jeden Mittwoch zum Kuchen backen und Socken stricken! Aber diesen Hundehaufen kenne ich nicht, muss ein Fremder sein! Ich stehe kurz davor ihr zu sagen, ich hätte hier vor die Tür geschissen, schicke ihr aber mein charmantestes Lächeln und verlasse das Haus ohne die Frage zu beantworten.

Unerwarteter Anruf

Immer wenn ich es eilig habe ruft einer an, den ich schon längst vergessen habe und will etwas schwachsinniges von mir. IMMER. Da wird gefragt ob es sich im September noch lohnt die Sommerreifen aufzuziehen, warum ich mich so selten melde und wie geht es eigentlich der Bettina? Wem? Welchem Peter zum Teufel? Ich kann mir eigentlich nicht erklären warum ich überhaupt dran gehe anstatt einfach bimmeln zu lassen aber irgendwie passiert es bei mir automatisch und wird mir meistens zum Verhängnis.

An der Kasse

Ein Alptraum. Man steht an einer vollen Kasse im Supermarkt, bekommt einen Anruf und musst sofort weg! Dann passiert es. Kassiererin die gerade eingearbeitet wird, Kasse die auf plötzlich nicht mehr will und noch kurz bevor ich dran bin eine niedliche Oma mit Einkaufswagen voller Radieschen…

–Die Radieschen sind aber im Angebot junge Dame

–Ja, 69 Cent für ein Bund und nicht den ganzen Einkaufswagen!

–Ach so, dann will ich das nicht!

Dann geht es los! Die genervte Kassiererin schreit durch den ganzen Laden nach einem Kassenschlüssel, jemand bringt den gnädig nach 3 Minuten, die mir wie Ewigkeit vorkommen und ich kippe fast um!

Rote Ampel

Da wird jede Ampel Rot. Aber wirklich jede! Ich meine sogar, ich stehe dann an einer Ampelanlage, die es noch gestern gar nicht gab! Dann wird es nach Tagen grün, freie Fahrt? Von wegen. Fahrer davor pennt, würgt den Wagen ab oder setzt Blinker ein und wartet bis er über drei Streifen nach links abbiegen darf. Noch schlimmer wird es vor den Bahnübergängen. Es gibt welche, da stand ich noch nie. Doch wenn meine Zeit knapp wird, wird auch diese Schranke vor meiner Nase geschlossen. Es läuft alles nach dem gleichen Schema: minutenlang warten dann kommt der Zug….kilometerlang voll beladen mit Neuwagen und fährt mit einer rasanten Geschwindigkeit eines Opas der mit dem Rollator fröhlich zum Bäcker tuckert. Ins Lenkrad beißen ist ungesund also fluchen und brav warten. FUCK!!!!!

Müllwagen

Typisch vor allem in den Vormittagsstunden. Man gurkt etwas verzweifelt durch enge Straßen, Navi erzählt einen vom Pferd und…man donnert fast in einen Müllwagen der die ganze Straße versperrt. Kein Thema, diese Arbeit musst gemacht werden, doch warum ausgerechnet immer dann wenn ich die gleiche Straße benutze und immer vor mir? Noch schlimmer sind diese Müllwagen für das Sperrmüll. Dann bekomme ich immer volles Paket bestehend aus: 11 Sofas, 30 vollgefurzte Sessel, eine komplette Küche, kilometerlange Teppiche, Aquarium noch mit Wasser und Fisch drin und am Ende fängt der Müllmann noch einen Stapel Büchern einzeln in den Müllwagen zu werfen. Die Idee nach Rückwärts fahren wird nach dem Rückspiegelblick schnell aufgegeben….hinten steht bereits natürlich ein Wagen mit einer aufgescheuchten Blondine drin, die den Begriff „Rückwärtsgang“ mit dem Namen eines neuen Abführmittels verbindet.

Dann endlich am Ziel

Noch während der Fahrt aus dem Auto gesprungen über voll befahrene Straße gerannt und fast dabei von einer historischen Straßenbahn überfahren, mit purpurnen Fresse die Treppe rauf (Aufzug natürlich irgendwo in den obersten Etagen unterwegs) und dann…–ach sie werden sich noch gedulden müssen, Herr X rief gerade an, dass er leider im Stau steht. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?–

–Ja bitte! Glas Wasser, zwei Kapseln Zyankali und eine Handgranate!–


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