Es nannte sich Lupercalien.
Gott Faunus hatte – viele werden das wissen, ich schreibs aber trotzdem – den Beinamen Lupercus, der Wolfsabwehrer. Ihm stand seinerzeit am Palatin in Rom eine Heilige Grotte – Lupercal – zur Verfügung, erkennbar heute noch durch des Faunus mit Ziegenfell umhängtem Bild. Kaiser Augustus soll schließlich die Grotte in ein Heiligtum zu Ehren des Kults um die Stadtgründung gewandelt haben.
Die Lupercalien waren ein Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest und es wurde im Römischen Imperium stets am 15. Februar, als Fest der Annäherung an den Frühling, gefeiert.
Jede Feier begann mit einem Bocksopfer im Lupercal, auf das ein Opfermahl folgte.
Während der Opferzeremonie wurden zwei vornehme junge Männer herbeigeführt und mit dem blutigen Messer an der Stirn berührt, wonach andere das Blut mit in Milch getränkter Wolle wieder abwischten. Und nach dem Mahl banden sich die ansonsten nackten Priester, die Luperci, die Felle der geopferten Böcke, um die Hüften, zerschnitten andere Felle in Riemen. So liefen sie anschließend durch die Stadt. Verheiratete Frauen stellten sich ihnen gern in den Weg, ließen sich von ihnen mit den Riemen in die Hand schlagen, weil sie sich davon Ehesegen erhofften.
Wir wissen auch, dass im Jahre 44 vor unserer Zeitrechnung Gaius Julius Caesar selbst an diesem Fest teilnahm. Auch Marcus Antonius, der an diesem Tage dem zusehenden Diktator ein Königsdiadem anbot.
Seit Erfindung des Monotheismus muss der Arme Valentin fürs Vergnügen herhalten. Des Festes Sinn blieb zunächst über die Gedankenkette Liebe – Fruchtbarkeit – Frühling erhalten. Erst später wurde das an-den-Frühling-Annäherungs-Fest zum “das Fest der Liebe und den Liebenden” und als solches zum einfachen Verkaufsargument aller Floristen und Süßwarenproduzenten.
“Kauft Leute, kauft!”
Käufliche Liebe und Hoffnung sind Geschwister. Und in Hoffnung – …
“… Dieses Schloss wird angeschlossen, dann werfen die beiden jeder einen Schlüssel ins Wasser und wünschen sich dabei etwas. Obwohl die Wünsche danach nicht geäußert werden sollen, wünschen sich die Meisten, die ewige Liebe gefunden zu haben. So sammeln sich immer mehr Schlösser zu dicken Klumpen.” (Wikipedia)
… bleibt es der ewige Kampf des Menschen mit sich selbst.
Der Mensch scheint nun die Wahl zu haben, zwischen Kultur (Treue) und Natur (Freiheit).
Und – *schmunzel* – obwohl Treue ein unnatürliches Konstrukt, wünschen sich doch viele die meisten Menschen, der Partner möge treu sein. So – ich zitierte es bereits – “sammeln sich immer mehr Schlösser zu dicken Klumpen”.
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