Der Utopist über Determination, Klassengedanken und angeborene Assozialität

"Du bist der Sohn deiner Klasse darauf kommt es. Ein Teil der Masse, die etwas ändern kann." - Sinan
Viele werden jetzt die Frage stellen, wie kann man stolz darauf sein aus der Unterschicht zu kommen. Wie stolz darauf sein ein Arbeiterkind zu sein? Schlägt man die Zeitungen auf, blickt man ins Fernsehen wird ein eindeutiges Bild von der Unterschicht gezeichnet. Arbeitsscheu, faul, ungebildet, dem Staat auf der Tasche liegend. Ich leugne nicht, dass es solche Beispiele gibt, ich leugne auch nicht, dass es solche Beispiele in der Masse gibt, doch was befähigt Angehörige höherer "Klassen" abfällig über meine Herkunft zu sprechen.
Was berechtigt sie dazu, mich auf Grund meines Wohnortes und der dort vorherrschenden sozialen Schicht zu verurteilen? Mich ich eine Schublade zustecken ohne ihre eigenen Aussagen über das Individuum zu verifizieren. Nach Kant würden sie ihre Aussage "A priori" treffen. Ihre Aussage entsteht direkt am Anfang ohne empirische Verifikation. Es werden Einzelfälle herausgepickt aus denen man dann scheinbar eine allgemeingültige Maxime ableitet. So determiniert ein Wohnort und die dort vorherrschende Schicht dann also das Gesamtbild eines Menschen. Nach dieser Schlussfolgerung wäre also praktisch für eine Person aus einem gutbetuchten Stadtteil gar nicht erst möglich so genannte Attribute wie Asozialität oder Unehrlichkeit in sich zu vereinen.
Meiner Ansicht nach eine interessante These, die ich an dieser Stelle gerne überprüfen würde. Demnach wäre es mir als Person aus einem so genannten und von der Presse eindeutig überzogen dargestellten "sozialen Brennpunkt" nicht möglich mir Bildung anzueignen bzw. zu differenzieren was moralisch und gesetzlich richtig an ist.
Ich bin mit der These aufgezogen worden, wer etwas erreichen möchte, kann dieses auch schaffen. Persönlich lebe ich eindeutig nach Mentalität "From Rags to riches", aber scheinbar bin ich ohne, dass es mir bewusst von vorne rein zum Scheitern verurteilt, da ich nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde.
Demnach bin ich also auch, weil ich weiß wie andere Teile meiner sozialen Schicht ihr Geld verdienen, ob ich die Weise für gut oder schlecht sei dahin gestellt, asozial. Denn ich verfüge über das Wissen auf andere Weise mein Geld machen zu können, auch wenn ich diese nicht anwende, bin ich von vorne rein asozial.
Ich hätte jetzt gerne die Meinung meines Sacharbeiters beim Sozialamt, mit dem ich natürlich auf Grund meiner zahlreichen Besuche per Du, wenn ich morgen bei ihm Kindergeld für meinen nicht vorhanden Sohn beantrage, aber da ich ja über die biologischen Werkzeuge und das Wissen verfüge, wie ich ein Kind zeugen könnte, bin ich doch sicherlich auch berechtigt Kindergeld für dieses zu erhalten.
Natürlich war der komplette von mir verfasste Text die reine Wahrheit und bedient sich keinerlei zynischen Kommentare.
Da ich ja der Unterschicht gehöre, werde ich jetzt mein natürlich nicht bestandenes Abitur, mit einem von Hartz 4 bezahlten Dosenbier genießen.
In dieser Hinsicht: Prost
Der Utopist, der heute viel mehr Dystopist ist.

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