Der Unsichtbare

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Der Unsichtbare

5Sci-Fi Horror

Ein Film von 1933 in modernem Technologie-Gewand, Suspense-Momente a la Hitchcock und eine Hauptdarstellerin, die sehr oft Dinge anstarrt. Der Unsichtbare (1933) erhält ein weiteres Remake. Juhu?

In einer stürmischen Nacht schafft es Cecilia (Elisabeth Moss) endlich aus der Strand-Villa ihres Freundes auszubrechen und den Fängen seiner Kontroll-Psychose zu entkommen. Getrieben von Paranoia, ihr Ex-Freund würde nach ihr suchen, versteckt sie sich bei Freunden, nur um Wochen später zu erfahren, dass der vermeintliche Liebhaber Selbstmord begangen hatte. Allmählich findet Cecilia wieder zurück in den normalen Alltag, doch eigenartige Ereignisse wiederbeleben Cecilias Verfolgungswahn. Sie muss sich selbst die Frage stellen: Ist sie verrückt oder wird sie wirklich verfolgt?

Der Unsichtbare
Der Unsichtbare
Der Unsichtbare

Der Unsichtbare
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Der Unsichtbare

Der Unsichtbare aus dem Jahr 1933 gilt heute als Klassiker und hat schon etliche Sequels, Remakes und Reboots hinter sich. Nun nimmt sich die US-amerikanische Schock-Fabrik Blumhouse, die größtenteils für eher durchwachsene Horrorfilme bekannt ist, dem Stoff an und versetzt ihn in ein modernes Setting. Man muss wirklich anmerken, dass Der Unsichtbare (2020) einer der besten Blumhouse-Produktionen der letzten Jahre geworden ist, nicht perfekt aber der Film sticht qualitativ doch heraus. Die erste Filmhälfte punktet durch wunderbar inszenierte Spannungsbögen, die die Zuschauerin, den Zuschauer unruhig auf dem Kinositz herumrutschen lassen. Hier bedient sich Regisseur Leigh Whannell Techniken und Szenenabläufen von Supsense-Großmeister Alfred Hitchcock, was zwar auffällt, jedoch funktioniert. Ab der Filmmitte verfällt Der Unsichtbare in klassische Handlungsabläufe, Inszenierungen und Themen, die bereits hundertfach in anderen Schockern verarbeitet wurden. Eingeschweißte Horror-Fans lässt dies kalt und macht den Film sehr vorhersehbar. Der Black Mirror-Vibe, der zu Beginn so schön aufgebaut wurde, verschwindet hinter dem ausgelutschten Aushängeschild von Blumhouse: Jumpscares vom Fließband. Der Unsichtbare ist am gruseligsten und am stärksten, wenn man zusammen mit der Protagonistin in leere Räume starrt und denkt: Habe ich da gerade etwas gesehen?

Für Hauptdarstellerin Elisabeth Moss wird dieser Film zum kreativen Show-Reel, denn sie bespielt die gesamte Emotions-Palette und dies wirklich gut. Die paranoide Stimmung der Hauptfigur übertragt sich fließend auf die Zuschauerin, den Zuschauer. Frau Moss, die aus Serien wie Mad Men (2007 – 2015), The Handmaids Tale (seit 2017) oder Filmen wie The Square (2017) und Queen of Earth (2015) bekannt ist, kann sich für ihre schauspielerische Leistung in Der Unsichtbare getrost auf die Schulter klopfen. Man könnte durchaus behaupten, dass die Performance von Elisabeth Moss den gesamten Film trägt. Nebenfiguren bleiben über die 125 Minuten Laufzeit interessant, aber kaum relevant für den weiteren Handlungsverlauf. Im Zentrum steht klar die Auseinandersetzung zwischen Moss`s Figur und ihrem vermeintlichen Verfolgungswahn.

Dieser Kampf zwischen der Protagonistin und ihrer Paranoia wird begleitet von einem dramatischen Score, der in bestimmten Szenen den Horror verstärkt, sich in anderen Szenen jedoch viel zu aufdringlich in den Vordergrund schiebt und nur auf den nächsten Jump-Scare hinarbeitet. Erschreckenden Grusel gibt es in Der Unsichtbare mehr als genug, was leider dazu führt, dass der Film seine starke erste Hälfte vergisst und in klassische Schocker-Muster verfällt. Mehr subtiler Horror wäre hier definitiv die bessere Entscheidung gewesen. Das neue Setting, ein moderner technologischer Ansatz, ist ebenfalls ein Aspekt, der den Film gerade zu Beginn sehr interessant macht. Erklärt wird jedoch nichts, das Publikum muss mit der unsichtbaren Bedrohung leben, ohne sie zu verstehen.

Durch eine starke erste Filmhälfte, eine großartige Hauptdarstellerin und ein interessantes Grundsetting, ist Der Unsichtbare ein solider Horrorfilm, der durch verschenktes Potential in Dramaturgie und Inszenierung nicht 100% überzeugen kann.

Regie und Drehbuch: Leigh Whannell, basierend auf dem Roman von H. G. Wells, Besetzung: Elisabeth Moss, Oliver Jackson-Cohen, Harriet Dyer, Aldis Hodge, Storm Reid, Michael Dorman, Filmlänge: 125 Minuten, Kinostart: 27.02.2020


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