DER STIERKAMPF – Ein Verbrechen an der Tierwelt und der Menschlichkeit

Seit Tagen, gehen Fotos und Berichte durch die Presse von verletzten Menschen während des Stierlaufens, der „Stierhatz“ in Pamplona/ Spanien. Ein Volkspektakel. Wie es aussieht, zeigen folgenden Fotos: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=494458133965956&set=a.184239118321194.45513.184207691657670&type=1&theater. Muss man nun Mitleid mit den Verletzten haben? Ich habe keins ! Was hier als Tradition und Kultur bezeichnet wird, ist nichts als Tierquälerei und außer Kontrolle geratenes menschliches Verhalten.

Warum kann es so weit kommen?

Im alten Ägypten galt der Herdenstier als Symbol des Fruchtbarkeitsgottes, der Wildstier als Sinnbild der unbesiegbaren Kampfkraft. Seit Jahrtausenden war er dem Menschen eine Hilfe bei der Landwirtschaft, bis moderne technische Geräte seine Kraft ersetzt haben. Heute ist er ausschließlich als Nahrungsmittel mißbraucht und entfremdet und ein beliebtes Objekt für Tierquäler. Siehe: Stierhetze und Stierkampf. (https://de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf / http://de.wikipedia.org/wiki/Stierlauf )

DER STIERKAMPF – ein Verbrechen an der Tierwelt und der Menschlichkeit

Bild: Guillermo Mordillo

Wenn die Stierhetze der 6 Stiere bis in die Arena beendet ist, verbleiben dem Stier wenige Stunden bis zum Stierkanpf, der in 3 Phasen gegliedert ist, in denen der Stier verletzt und geschwächt wird, um ihn am Ende zu töten. Dieses grausame Spektakel wird als Tradition und Kulturgut bezeichnet, welches rechtfertigt Stierkanpfschulen zu betreiben. Nun auch schon für Kinder, damit diese in die Tradition des Quälen und Tötens eingeführt werden können. Nach dem Kampf wird das Fleisch verkauft und bei Grillfesten oder als Tapas-Zutat verwendet. Die Köpfe werden oft ausgestopft und als Trophäen an die Wand gehängt. Es ist auch nicht unüblich dem Stier Schwanz und Ohren als Trophäe abzuschneiden, ohne das der Tod wirklich feststellt wurde.

In allen Zeitepochen der Menschheitsgeschichte finden wir „Mutproben“, denen sich junge Männer unter-ziehen mussten. Eine Art Initiationsritus, um in die Welt der Männer einzutreten und Abschied zu nehmen vom Leben unter der Obhut von Mutter und Schwestern. Das Bestehen der Mutprobe war eine Sache der männlichen Ehre, als Mann nicht mehr unter dem Einfluss der Weiblichkeit zu stehen.

Wenn ich nun den Blick nach Spanien wende, und in all die anderen Länder in denen der Stierkampf als Tradition, Kunst und Kultur bezeichnet wird, stellt sich mir die Frage nach der männlichen Identität in diesen Ländern. Spanien ist ein europäisches Land. Müssen Männer dort wirklich ihre physische Überl-egenheit, ihre Macht über die Frauen auf diese Art und Weise zur Schau stellen? Und das im Jahre 2013 n.Chr. !

Dass der Stier im alten Ägypten als Symbol der unbesiegbaren Kampfkraft und Fruchtbarkeit galt, heißt noch lange nicht, dass den Männern die heute Stierhatz und Stierkampf betreiben und diese befürworten, plötzlich „dicke Eier“ und „dicke Schwänze“ wachsen. Es macht sie in der heutigen Zeit auch nicht gesellschaftsfähig. Ganz im Gegenteil! Es ist eher ein Zeichen eines alten primitiven Denkens, dass auf fragwürdigen Lebensinstinkten beruht, die in unserer Zeit ihre Berechtigung verloren haben. Neuerdings nehmen auch junge Frauen an diesen Spektakeln teil. Was wollen sie beweisen?

Die Macht über den Stier? Die Macht über den Mann? Fruchtbarkeit oder „große Titten“ entstehen dadurch wohl kaum. Das Ganze ist ein Idiotismus unserer Zivilisationsgesellschaft, auf Kosten der Tiere. Wenn ich mir die aktuellen Fotos aus Spanien ansehe, denke ich, dass der Stier das einzige zivilisierte Wesen in diesem brutalen Spektakel ist. Stiere sind keine Fleischfresser im Gegensatz zum Menschen, (der Mensch ist es eigentlich auch nicht, aber das ist ein anderes Thema) und würde nie einen Menschen verletzen oder gar töten, es sei denn, er fühlt sich bedroht.

Was tun wir also mit diesen edlen Tieren, die einmal vor langer Zeit als Gottheiten verehrt wurden und den Menschen Beistand im täglichen Leben gaben?

Bea Badet
Pädagogin, Künstlerin, Fotografin für Partito EcoAnimalista/Italia


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