Der Sommer der silbernen Wellen
Amanda Howells
FischerJGB, 2012
978-3841421388
17,99 €
Rezensiert für:
buecherkinder.de
Sommer-Sonne-Strand und ihre beste Freundin, so möchte Mia ihren Urlaub verbringen. Was sie nicht ahnt: ihre Cousine und ehemals beste Freundin denkt nur noch an Jungs, Klamotten und Modellmaße. Mia fühlt sich nicht wohl, völlig einsam und sieht nicht ein, warum sie sich verstellen sollte. Und dann tut sie es doch: lachen an Stellen, die richtig erscheinen, ein Kleidchen anziehen um dazu zugehören… Sie kann es nicht abstellen, bis sie einen Jungen kennenlernt, der auch in Ungnade gefallen ist ….
Eine Liebesgeschichte so süß wie Schokolade und so salzig wie das Meer.
Die Protagonisten:
Mia ist ein normales Mädchen. Gerade steckt sie in einer Phase fest, in der es schwer ist zu leben. Mama nörgelt an ihr rum und bevorzugt ihre Schwester, Papa zwinkert ihr zu, aber sie mit den Eltern zu beschäftigen steht nicht hoch im Kurs.
Die Modellmaße lassen auf sich warten, aber eigentlich ist sie doch ganz okay? Blöd nur, dass ihre Cousine in anderen Sphären schwebt.
Da treffen zwei Welten aufeinander und es ist wie im wahren Leben: alle sind verschieden und im zarten Teenageralter kann das nicht so sein. Ihre Cousine steht auf Klamotten, mottet gerade ihr Handy ei und denkt nur an Jungs, Jungs, Jungs. Sie ist recht oberflächlich und bringt mich auf die Palme, weil sie gemein und hinterhältig ist und jahrelange Freundschaft nun, als die Pest empfindet.
Und dann ist da noch der Junge, der auch in Ungnade gefallen ist. Der ruhig ist, das Meer liebt, nachts raus geht und immer ein Auge auf die Welt hat, die er nicht haben kann: Die Welt der schönen Mädchen, der angesagten Mädchen und der heißen Partys.
Die Kulisse:
Sommer – Strand – Meer, einfach nur entspannen und dann kommt alles anders. In einer schönen Kulisse müsste eine schöne Geschichte spielen, aber es kommt zu Streit, Traurigkeit und vielem Meer. Das Meer ist in alle seinen Facetten Mitschuld, Geheimnisträger, Schauplatz und wunderbar beschrieben. Meeresrauschen, Gewitter bei Nacht und die Kälte beim Nacktbaden – das Meer ein mysteriöses Wesen.
Die Handlung:
Es gibt nichts besseres als Gegensätze, als einen guten Streit. Mia und Corinne gehen mir oft auf den Keks. Mia, weil sie dauernd jammert und jammert und Corinne eigentlich, weil sie nicht weiß, was sie will. Sie ist so sprunghaft wie ein Gummiball.
Leider können die Figuren fast nichts dafür, dass ich sie nicht mag. Denn die Autorin schafft es, eine dahinplätschernde Handlung auf 150 Seiten auszudehnen. Bis dahin muss man warten. Warten darauf, dass Mia merkt: “Ich habe ein eigenes Leben.”. Warten darauf: dass etwas passiert, was den wunderbaren melancholischen Klappentext rechtfertigt.
Erst dann trifft man den geheimnisvollen Jungen, der mir das Lesen versüßt. Er ist witzig, es gibt nun Gespräche, die sich zu lesen lohnen, die ganze Geschichte bekommt einen Sinn. Warum also so lange eine Kulisse erklären, die Figuren totreden und so spät erst mit dem Guten rausrücken?
Die Gestaltung:
Ich mag die Beschreibungen des Meeres und ich mag die sommerliche Gestaltung des Covers. Die angedeuteten Wellen, die Leichtigkeit und die Traurigkeit.
Die Bewertung:
Ich werde 3-4 Bücherpunkte vergeben, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann. Die drei Bücherpunkte für einen verkorksten, langsamen Anfang, der mich viel Mühe gekostet hat. Die vier Bücherpunkte für ein Ende, das ich sehr gemocht habe und das mich fast entschädigt hat.
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