„Schauen Sie mal Frau Bentschneider“, sagte die Dame im Archiv zu mir.
Das linke Foto zeigt meinen Ur-Großvater mütterlicherseits. Das rechte Bild seinen Sohn, meinen Großvater. Die sehen sich ja überhaupt nicht ähnlich, aber auf dem rechten Bild, das zweite Kind, das ist der Nachbarsjunge, der immer mit Opa gespielt hat, der sieht meinem Ur-Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten aus.
Familienforschung anhand von Fotos?
Eher nicht!
Wenn man sich Fotos lange genug ansieht, findet man bestimmt irgendetwas ähnliches.
ABER, dass dies nicht funktioniert, hat ja bereits die „Rassenlehre“ der Nazis deutlich gemacht. Wenn Sie auf Google mal „Rassen der Erde“ eingeben und sich dann die Bilder ansehen, werden Sie feststellen, das „Onkel Herbert“ eher dem Typ XXX gleicht, sein „Bruder Franz“ eher Typ XX und der dritte Bruder ganz anders aussieht.
Wissenschaftlich gesehen ist „zeigt mir Dein Gesicht und ich sage mit wem du verwandt bist“ nicht haltbar.
Da es ja immer wieder Probleme mit Bildrechten gibt, nun nicht so ganz anschaulich per Text:
Bild 1 zeigt Bruce Lee (ja, der sino-amerikanischer Kampfkünstler)
Bild 2 zeigt seine Großeltern mütterlicherseits. Die waren katholisch und kamen aus Deutschland.
Da würde ja auch keiner behaupten, dass die verwandt sind.
Lange Rede kurzer Sinn: Verlassen Sie sich lieber auf Fakten wie Urkunden oder auch DNA Tests und verlieren Sie sich nicht in Spekulationen.
Ihnen ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende,
Ihre Andrea Bentschneider