Der Schlüssel zu langfristiger Weiterentwicklung – Anfängermentalität

Anfängermentalität
…über eure Meinung in den Kommentaren würde ich mich freuen! :)

langfristige Entwicklung

Aller Anfang ist…leicht

Ok, wir alle wissen dass wenn wir etwas im Leben erreichen wollen, dass wir uns reinhängen müssen. Und zwar reinhängen über einen längeren Zeitraum, ohne große Pausen.

Anfangs fällt es uns leicht, uns zu motivieren und Zeit zu investieren. Wir wissen ja:“von Nichts kommt Nichts”.
Natürlich gibt es auch Verwirrung und Überforderung, aber die Motivation, die Erwartung dies Ziels macht das locker wett.
Also informieren wir uns, üben, setzen gelerntes in die Tat um. Wir fokussieren uns auf unser Handeln, wir fokussieren uns aufs Lernen. Die Ergebnisse sind uns relativ egal denn wir sind ja noch am Anfang. Übung macht den Meister. Wir sind und nicht zu schade, zu lernen und sogar eine Menge Fehler bringen uns nicht aus dem Konzept.

Trotzdem wissen wir, wo wir hinwollen und Streben dieses Ziel natürlich mit all unserer Kraft an.

erste Erfolge

Dann ist der große Tag gekommen und wir feiern erste Erfolge. Natürlich, wir haben sie uns ja auch verdient. Wir haben Zeit, Nerven, Energie und vielleicht auch Geld investiert um uns zu verbessern und können nun die die ersten Früchte unseres Erfolges ernten.

Doch diese Erfolge sind nur Zwischenschritte. Wollen wir unser Ziel wirklich erreichen, müssen wir die Nase bald wieder in den Dreck der täglichen Arbeit stecken. Genau hier beginnt oft ein Teufelskreis. Wir konnten nämlich jetzt die süßen Früchte des Erfolges kosten und sind nicht dann manchmal nicht mehr bereit, wieder Blut und Schweiß zu investieren um auf das nächste Level zu kommen.

Wir haben ein Ego aufgebaut. Ein “ich bin doch kein Anfänger mehr” Ego.

Es liegt in der Natur der Sache dass Veränderung nach dem Versuch und Irrtum Prinzip vonstatten geht. Das ist auch alles kein Problem, so lange wir uns als Anfänger begreifen. Bilden wir jedoch nach den ersten Erfolgen ein Ego a la “Ich bin jetzt kein Anfänger mehr, ich habe mich ja Erfolge gehabt”, dann kann das oft darin enden, dass wir eben nicht mehr bereit sind all die Dinge zu tun, die wir bereitwillig und gerne als Anfänger getan haben und die uns die Erfolge brachten.

Wir denken jetzt, dass wir jemand sind und dass wir das das Anfängertum längst hinter uns gelassen haben.

Oftmals komplett umbewusst. An diesem Punkt fängt dann oft ein Strudel an, der unsere Bemühungen unerbitterlich sabotiert und uns auf unserem ersten Plateau gefangen hält. Wir entwickeln uns nicht weiter. Es ist ja auch ganz komfortabel hier. Wir haben es ein wenig drauf, können ein bischen rumeiern, bekommen ein wenig Bewunderung von anderen. Doch wirkliche Meisterschaft bedeutet dies nicht. Wenn das natürlich unser einziges Ziel ist, die Leute zu beeindrucken, dann sollten wir uns vielleicht eine andere Aktivität suchen. Das ist aber Inhalt eines komplett anderen Artikels.

Plateau überwinden

Um dieses mittelmäßige Plateau zu überwinden ist es wichtig, dass wir uns von jedem Wunsch nach Ergebnissen befreien und nur auf unsere Aktionen schauen. Es gilt jetzt, herauszufinden, welche Aktionen uns in unserer Entwicklung weiterbringen und diese dann einfach auszuführen. Es gilt, das Ego abzulegen, sich die Arbeitshandschuhe anzuziehen und sich bereit zu machen, für eine Weile wieder auf Ergebnisse zu verzichten und wieder mit einer Anfängermentalität an die Sache heranzugehen.

Es klingt paradox, aber ein Ergebnis nicht zu wollen und versuchen zu forcieren ist der sicherste Weg, es zu erreichen.

Beispiel aus dem Profisport

Nehmen wir einmal ein Beispiel aus dem Sport. Wenn ich mir den meiner Meinung nach komplettesten Fußballer ansehe, Christiano Ronaldo, dann sehe ich jemanden, der ein glaskares Ziel hat. Er möchte Tore schießen und das Spiel gewinnen. Aber er weiß auch, dass er nichts geschenkt bekommt. Er stellt sich nicht vorne in den Strafraum und wartet auf einen Pass den er nur noch reinschieben muss. Nein. Er läuft, er dribbelt, er läuft sich frei, er versucht zu schießen. Viele von diesen Aktionen führen nicht zum gewünschten Ziel. Er verliert den Ball, schießt über das Tor, der Ball wird vor ihm noch weggeköpft.

Doch Ronaldo konentriert sich auf die Basics. Er versucht es immer und immer wieder, und oft genug klappt es. Natürlich möchte er, dass seine Aktionen gelingen, aber er konzentriert sich einfach nur darauf, sie auszuführen.

Sein größtes Manko war früher, dass er nach einigen misslungenen Aktionen stinkig wurde und nicht mehr alles gegeben hat. Das war der Punkt, an dem er an Durchschlagskraft verloren hat. Er dachte er könnte auch zum Ziel kommen, ohne alles zu geben, ohne sich auf den Prozess zu fokussieren sondern hatte seinen Fokus zu sehr auf dem gelingen der Aktion.

Er hat das mittlerweile relativ gut in den Griff bekommen und ist deshalb noch einmal eine ganze Ecke stärker geworden als noch zu seiner Zeit bei Manchester United.

Sein ewiger Kontrahent, Messi, ist ihm natürlich vor allem wegen seines unglaublichen Talents oft einen kleinen Schritt voraus, aber das liegt meiner Meinung nach zu einem großen Teil auch daran, dass Messi absolut unabhängig von dem Ausgang seine Aktionen ist. Er handelt (dribbelt, schießt usw.) weil ihm die Handlung Spaß und Erfüllung bieten kann und genau deshalb bekommt er auch so wahnsinnig gute Ergebnisse.

Anfängermentalität als Lebensstil

Auf das Ergebnis direkt haben wir ja keinerlei Einfluss. Das einzige, was wir wirklich kontrollieren können sind unsere Handlungen. Erwarten wir bestimmte Ergebnisse wird es schwer, die nötigen Handlungen auszuführen, denn das gewünschte Ergebnis ist uns nie garantiert. Die Erwartungshaltung behindert uns massiv einfach zu tun.

Wir fangen an im Kopf zu analysieren, werden unsicher ob diese Handlung überhaupt “sinnvoll” ist, ob sie uns sicher zu dem gewünschten Ergebnis führt. Wir sind mit dem Ego von “kein Anfänger mehr” indentifiziert und wollen keine Fehler machen, denn das würde dieses Ego nicht bestätigen.

Das Einzige, was wir machen können ist, uns vom Ergebnis unabhängig zu machen, so umfassend wie möglich gute Informationen heranzuholen und dann einfach machen, machen und machen ohne an das Resultat zu denken.

Evaluiert und der Kurs korrigiert wird später. Es gibt keinen ideellen Weg. Fehler zu machen und in die falsche Richtung zu rennen gehört dazu. Genauso, wie es am Anfang war. Es ändert sich nichts. Es ändert sich nur unsere Einstellung zu der Unternehmung. Plötzlich sind wir nicht mehr bereit, diese Fehler zu machen, plötzlich sind wir ja wer. Wir erwarten jetzt, dass uns Ergebnisse zufliegen. Das ist aber seltenst der Fall. Die Wahrheit ist, dass alle erfolgreichen Menschen sich immer und immer wieder an die Basics zurückerinnern, nie die Bereitschaft verlieren, Fehler zu machen, und sich auf die Handlung anstatt auf das Ergebnis zu konzentrieren.

Machen wir das nicht werden wir ewig auf unserem Plateau verweilen und uns nicht weiterentwickeln. Sind wir aber in der Lage, unser Ego abzulegen, uns von allen Erwartungen zu befreien und einfach zur zu tun um zu tun, dann wird mit etwas Zeit und Geduld Unvorstellbares möglich sein.

Der Schlüssel zu langfristiger Weiterentwicklung – Anfängermentalität
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