Nun ist es soweit, erneut wird eine Grand Dame der Muslim-Bashing-Szene geehrt. Erneut ist es die Universität Duisburg-Essen, die sich ungünstig positioniert. Schon 2006 bekam Frau Kelek die Mercator-Professur der Uni Duisburg-Essen verliehen. Wofür, fragten sich sozialwissenschaftliche Experten. Dafür, dass sie Horrorszenarien über das muslimische Milieu zeichnete? Ängsten und Vorurteilen Nahrung gab? Unwissenschaftliches arbeiten als non plus ultra darzustellen oder gar ihre höchst professionelle Arbeitsmethode, Menschen mit Migrationshintergrund in der Öffentlichkeit zu belauschen und dadurch präzise Schlussfolgerungen zu ziehen, zu etablieren?
Nun wird die Mercator-Professur an die feministische Galionsfigur und allein Besitzerin dieses Titels, Alice Schwarzer verliehen. Zuletzt Medienaufmerksamkeit aufgezogen durch die Berichterstattung des Kachelmann-Prozesse (Vergewaltigungsvorwurf von Geliebten gegenüber dem ehemaligen Meteorologen Jörg Kachelmann) in der Bild Zeitung und ihre Buchveröffentlichung „Die große Verschleierung“.
In ihrem Buch sind Beiträge aus ihrer feministischen Zeitschrift „Emma“ zusammengetragen. Experten der Soziologie, wie u.a. die weise Necla Kelek berichten über die großen und zentralen Probleme wie „Zwangsheirat“ und „Zwangsverschleierung“. Das sind die bedeutendsten Probleme für Muslime in Deutschland. Es sind nicht die Probleme bei der Suche nach Arbeit, die verschleierte Diskriminierung im Bewerbungsverfahren aufgrund vom Namen, Herkunft und Religion.
Frau Schwarzer wird im Rahmen der Verleihung zwei Vorträge halten. Den ersten am 14. Dezember 2010 am Campus Duisburg und den zweiten am 25. Januar 2011 am Campus Essen. Die Themen für ihren Vortrag sind bis jetzt nicht öffentlich gemacht worden. Höchstwahrscheinlich geht es um das Kopftuch, Islamismus und eventuell Kachelmann.
Abschließen möchte ich mit einer Frage von Ingrid Thurner vor ein paar Tagen: “Hat schon einmal jemand praktizierende Muslime gefragt, was sie über die allgegenwärtige Nacktheit und zunehmende Sexualisierung vieler Lebensbereiche denken?”
Diese Frage wird im nächsten Beitrag erörtert. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute.
Eure Medienbeobachterin, Lina.