Das Schminken der Augen ist keine Erfindung der Neuzeit. Gerade auf Reliefs und Malereien des alten Ägyptens sieht man immer wieder Männer und Frauen mit schwarz umrandeten Augen. Sicher war diese Schminke auch dazu gedacht, eine der schönsten Stellen des Körpers hervorzuheben, aber es gab auch einen praktischen Grund. Durch die hohe Sonneneinstrahlung wurde die zarte Haut rund um die Augenpartien stark beansprucht. Die aufgetragene Farbe wirkte hier wie ein Sonnenschutzmittel und schützte Augen und Lid.
Zittrige Hände sollte man nicht beim Auftragen des Lidstriches haben. Auch erfordert es ein wenig Praxis, bis man ihn perfekt gezogen bekommt. Also sind Geduld und Übung angesagt. Es gibt allerdings auch ein paar ganz hilfreiche Tricks, wie man den geschwungenen Bogen perfekt hinbekommt. Häufig gestellte Fragen werden im Folgenden beantwortet:
Welche Möglichkeiten gibt es einen Lidstrich zu ziehen?
Beim Ziehen des Lidstriches hat an die Auswahl zwischen Kajal und Eyeliner. Beide haben Vor- und Nachteile. Mit einem flüssigen Eyeliner werden die Linien feiner und eleganter. Sie eignen sich dank ihrer flüssigen Konsistenz gerade für Anfängerinnen. Kleine Schönheitsfehler lassen sich leicht verbessern. Kajal ist cremiger und bewirkt einen breiteren Strich. Hat man zittrige Hände, sollte man sich zuerst mit einem Eyeliner versuchen. Klappt der Strich, kann man auf Kajal wechseln. Der klare Vorteil eines Kajalstiftes liegt darin, dass er aufgrund seiner Konsistenz gut für das Schminken von Smokey Eyes verwendet werden kann, da sich seine Linien ohne Probleme verwischen lassen. Bevor man den einen oder anderen nutzt, sollte man auf alle Fälle auf dem Handrücken die Konsistenz testen. So bekommt man einen Eindruck, wie sie dann auf dem Lid aussehen und ein Gefühl für die perfekte Strichführung.
Warum hält der Lidstrich nicht?
Das hängt vor allem damit zusammen, wie man das Oberlid vorbereitet. Dieses sollte komplett fettfrei sein. Dazu benutzt man am besten ein feuchtes Kosmetiktuch. Dabei sollte man aber aufgrund der zarten Haut nicht zu sehr rubbeln. Beim Schminken sollte man darauf achten, dass ein Eyeliner immer nach dem Lidschatten aufzutragen ist. Zuvor sollte das Lid mit einem buschigen, weichen Pinsel abgetupft werden, damit überschüssige und lose Farbe entfernt wird. Bei einem Kajal kann man sich entscheiden, ob man ihn vor oder nach dem Lidpuder benutzt. Hier spielt auch das zu erreichende Ergebnis – Smokey Eyes, verblendete Farben – eine wichtige Rolle. Eine wichtige Rolle spielt allerdings auch, dass man eine entsprechende Grundierung, ein Make Up oder Lidschattenbase aufträgt. Darauf haften alle folgenden Komponenten wie Lidschatten ohne Probleme.
Welcher Lidstrich passt zu welcher Augenform?
Die Augenform lässt sich bewusst mit dem Strich auf dem oberen Augenlid beeinflussen. Sehr runde Augen werden schmaler, wenn der Strich über das äußere und innere Lidende gezogen wird. Mandelförmige Augen schminkt man am besten mit einem Strich, der zum Ende hin geschwungener und dicker wird. Bei eng zusammenstehenden Augen wird der Strich einige Millimeter neben dem inneren Augenwinkel angesetzt, in etwa zu Beginn des zweiten Drittels. Stehen sie weit auseinander, fängt man einige Millimeter vor dem inneren Augenwinkel an und schminkt dort den Strich ein wenig dicker. Auch hier gilt, dass man einfach die verschiedenen Techniken ausprobiert und anschließend entscheidet, welcher Schwung der Richtige ist. Auf jeden Fall sollte man aber darauf achten, dass zwischen dem Strich und dem Wimpernkranz keine Lücke entsteht. Das würde die Wimpern dünner und ungleichmäßiger erscheinen lassen.
Mit ein paar Tricks zum perfekt geschwungenen Bogen…
Übung macht zwar bekanntlich den Meister, aber mit ein paar einfachen Tricks erhält man in kürzester Zeit einen perfekt geschwungenen Bogen.
1. Nie den Strich in einem Arbeitsgang aufbringen. Besser ist es, zuerst eine Linie vom äußeren Winkel bis zur Mitte zu ziehen und anschließend vom inneren Winkel hin zur Mitte zu komplettieren. Möchte man einen sogenannten Schwalbenschwanz anbringen, wäre das der dritte Arbeitsschritt.
2. Wem das Ziehen der Linie große Probleme bereitet, kann auch viele kleine Linien aneinander setzen. Für den perfekten Schwung kann man sich auch die Linienführung zuvor mit kleinen Punkten am Wimpernkranz markieren. Den Katzenaugen-Effekt erhält man, wenn man zuerst die äußere Umrandung malt und im Anschluss einfach mit Farbe auffüllt.
3. Beim Ziehen der Linie sollte man auf keinen Fall das Oberlid straff ziehen. Denn das würde im Endeffekt einen sehr ungenauen Strich ergeben, da dieser auf entspannter Haut ein anderes Erscheinungsbild hat. Wenn man sich vermalt, kann man diese kleinen Fehler mit etwas flüssigem Concealer, Make Up oder einem nudefarbenen Kajal verbessern.
4. Um einen Kajal in der Farbe zu intensivieren, hält man einfach die Spitze wenige Sekunden über eine Flamme. Dadurch wird die Konsistenz gelartiger und flüssiger. Kajalstifte sind auch super, um Farbeffekte zu erzeugen. Dafür wird die Linie einfach nach dem Schminken verblendet. Flüssiger Liner benötigt eine feine, schmale Spitze, bei Kajal sollte die Spitze etwas breiter und bei Gel-Linern abgeschrägt sein. Filzliner benutzt man vor allem, um die Wimpern dichter erscheinen zu lassen.
5. Der Lidstrich lässt sich auch super mit Farbpigmenten und Wasser auftragen. Dafür einfach ein wenig vom Lidschattenpuder abkratzen und mit einem Tropfen Wasser vermischen. Als Palette eignet sich der Handrücken. Anschließend mit einem dünnen Pinsel auftragen. Hat man einmal nicht die passenden Materialien zur Hand, hilft auch ein wenig Wimperntusche. Hier auch einfach mit einem dünnen Pinsel etwas Farbe aufnehmen und auf das Lid aufmalen. Bei sehr flüssigen Konsistenzen, wie sie zum Beispiel Gel-Liner haben, einfach mit einem Papiertuch überschüssige Farbe vor dem Auftragen abnehmen.
6. Der klassische Lidstrich ist zwar schwarz und passt zu allen Augenfarben, aber immer öfter sieht man auch andersfarbige Varianten, die zum Teil sogar zweifarbig sind. Die Farbwahl sollte auf die eigene Augenfarbe abgestimmt sein. Grüne oder blaue Augen bekommen einen besonderen Glanz durch Bronze- oder Goldnuancen. Ton in Ton sollte man besser vermeiden. Braunäugige Frauen haben dagegen die Qual der Wahl, denn zu ihnen passen alle Farbtöne.
7. Beim Schminken nicht das Auge schließen, sondern den Kopf leicht nach hinten neigen. So schließt sich das Auge auf ganz natürliche Art und Weise und zittert nicht so sehr. Hat man die Möglichkeit, sich beim Auftragen zu setzen, kann man bequem den Ellenbogen abstützen und bekommt zusätzliche Stabilität. Mit dem kleinen Finger stützt man sich auf dem Wangenknochen ab.
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