Der Pate

Der Pate

Originaltitel: The Godfather
USA | 1972 | ca. 175 Min. | FSK: ab 16
Drama
Francis Ford Coppola
Mario Puzo, Francis Ford Coppola
Marlon Brando, Al Pacino, James Caan, Richard Castellano, Robert Duvall, Diane Keaton u.a.
24.08.72
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.10.01/06.10.08

Worum geht's?

New York, 1945: Der alternde Don Vito Corleone lenkt eine der fünf italo-amerikanischen Mafia-Familien des Bundesstaats. Die Macht über sein Imperium will er an seinen frisch vom Krieg heimgekehrten Sohn Michael übertragen, doch dieser ist widerwillig.

Wie ist der Film?

„Der Pate" hat den Mafiafilm nicht erfunden, aber den Mafiafilm mit einem authentischen italo-amerikanischen Familiendrama kombiniert und damit Maßstäbe gesetzt. Die Grundvoraussetzungen waren ideal: Mario Puzo, Autor der erfolgreichen Romanvorlage, schrieb selbst am Drehbuch mit, und die Regie ging an Francis Ford Coppola, der selbst italienische Wurzeln hat. Coppola bewies ein tiefes Verständnis für die im Film gezeigte Kultur und brachte automatisch eine Liebe zum Detail mit.

Der PateÜbermäßig viele Charaktere gilt es, unterzubringen. Die Aneinanderreihung verschiedener Szenen mittels weicher Überblendungen wirkt dabei etwas schwerfällig, zumal außer Gesprächen wenig passiert. Im Erzählton wirkt der Film allerdings homogen - stets ausladend, garniert mit ein paar prägnanten Gewaltspitzen. Sein besonderes Flair erhält „Der Pate" vor allem durch die unvergessliche, poetische Musik von Nino Rota, die bemerkenswert schattige Lichtsetzung sowie die interessante Schauspielerei.

Von ständigen Meinungsverschiedenheiten mit dem Filmstudio Paramount Pictures ließ Coppola sich zum Glück nicht unterkriegen und boxte seine Wunschbesetzung durch: allen voran der für die Rolle scheinbar ungeeignete Marlon Brando als Don Corleone sowie der damals noch unbekannte Al Pacino als Sohn Michael. Brandos Italo-Spiel unter reichlich Makeup ist eine Gratwanderung - zum einen eine geniale Verwandlung, zum anderen mag es aufgesetzt wirken. Al Pacino wirkt ungleich natürlicher und spielt wunderbar nuanciert; mit minimaler Bewegung strahlt er ungeheure Präsenz aus, ein Star war geboren. Nicht zu vergessen sind aber auch starke Nebendarsteller wie der extrovertierte James Caan als Michaels Bruder Sonny.

Unbestreitbar ist „Der Pate" einer der einflussreichsten Filme der Kinogeschichte, ohne den es „ GoodFellas", „ Die Sopranos" und ähnliche Hits nicht gegeben hätte. „Der Pate" erfand das Gangster- Genre neu, ein Wegweiser seiner Zeit. Streitbar ist dagegen die Spannung des Films. Die Handlung zieht sich in die Länge, mündet aber in eine schöne Schlusspointe. Im Grunde ist die Geschichte ein permanenter Schwanzvergleich traditionsbewusster Männer; darüber hinaus erzählt sie vom tragischen Sog des Verbrechens und erzeugt auf raffinierte Weise Sympathie für ‚böse' Figuren. Das Epos funktioniert für sich alleinstehend, allerdings wirkt es in Kombination mit dem zweiten Teil noch runder.

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