Der neue Personalausweis – was kann er wirklich schon?

„Sie sind mein Erster“. So begrüßte mich eine attraktive junge Beamtin als ich meinen neuen Personalausweis beantragte – am 1. November 2010 früh morgens in unserem Einwohnermeldeamt.  Zum Nikolaustag wurde mir mein nPA versprochen, an Silvester habe ich ihn dann wirklich in den Händen gehalten. Von diesem Zeitpunkt an wartete ich sehnsüchtig auf meinen Komfortkartenleser. Nach einigen Ankündigungen und Vertröstungen hatte ich diesen dann im Juli 2011 plötzlich auf meinem Schreibtisch liegen.

Zugegeben: Erst wäre ich beinahe daran gescheitert, das USB-Verbindungskabel durch die dafür vorgesehene Aussparung im Kartenleser in die Anschlussbuchse zu friemeln. Aber den Kartenleser nach so langer Wartezeit zurückzusenden, weil ich das USB-Kabel nicht reinkriege – die Blöße konnte ich mir natürlich nicht geben. Irgendwann war das Kabel also drin…

Ich habe natürlich gleich meine Punkte in Flensburg per E-Identifikation abgefragt. Klappt auch problemlos, allerdings erhält man seinen Punktestand  immer noch per stink normaler Post einige Tage später. Wenn De-Mail endlich verfügbar sein wird, soll es dann auch elektronisch gehen. Na ja, ich brauche diese Daten eh nicht täglich – ich bin ja zurzeit hauptsächlich per Bahn unterwegs.

Dagegen zeigte die Rentenversicherung, was in dem neuen Personalausweis steckt. Aber nach der elektronischen  Einsicht in meine Rentenversicherungsdaten weiß ich: Es liegt nicht nur an dem momentan noch fehlenden  Anbieter für die Unterschriftsfunktion des neuen Personalausweises, dass ich jetzt mit dieser Karte die Rente noch nicht beantrage…

Auch andere verfügbare Anwendungen des neuen Personalausweises zeigen schon mal das Potential auf, das die beidseitige sichere Identifikation von Anbieter und Nutzer ermöglicht. Aber unverzichtbar erscheint mir mein neuer Personalausweis heute noch nicht.

Sie sind Apple-Anwender? Dann sind Sie übrigens noch von der Online-Ausweisfunktion ausgeschlossen. Denn: Die Ausweis-App ist für Sie noch nicht verfügbar.

Apropos Apple: Wie hätte Steve Jobs wohl ein Einführungsprojekt „neuer Personalausweis“ vermarktet?“ Wäre der Ausweis mit einem sicheren Kartenleser im iPhone oder iPad nutzbar? Dann stünden alle Online-Ausweis-Möglichkeiten praktisch überall auf der Welt zur Verfügung.

Wie hätte Jobs es geschafft, dass die potentiellen Anwender nicht zunächst auf weitere Anwendungen und die potentiellen Anbieter nicht zunächst auf weitere Anwender mit Kartenleser warten? Hätte ein Visionär wie er nicht auf eine internationale statt auf eine nationale Lösung gesetzt?

Fazit: Der neue Personalausweis bietet fantastische Anwendungsmöglichkeiten, das zeigt  auch diese Liste der Test-Anwendungen.

Aber: Auf ein Marketing-Genie wie Steve Jobs wird der neue Personalausweis wohl leider nicht bauen können. Die Frage ist also, wer sich zuerst bewegt. Die potentiellen Anbieter, die Bürger oder NIEMAND?!

Bildquelle: Personalausweisportal


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