Der Kriegskönig (Frei nach Goethe)

Der Kriegskönig (Frei nach Goethe)

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinen Bücherbabys

Er hat das Manuskript wohl fest im Arm

Er fasst es sicher, hält es warm

Mein Textblatt, was verfärbst du dein Pergament,

Siehst, Vater, Du den Kriegskönig nicht?

Den Kriegskönig mit Kron und Schweif

Mein Büchlein, es ist ein Nebelstreif.

„Du liebes Kind, komm‘ geh‘ mit mir!

Gar schöne Spiele spiel ich mit Dir;

Manch bunte Waffen sind an dem Strand,

Meine Truppe hat manch gülden Gewand.“

Mein Vater, mein Vater, und hörest Du nicht,

Was Kriegskönig mir leise verspricht?

Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Buch,

In dürren Blättern säuselt kein Fluch.

„Willst feines Reimbuch Du mit mir gehn?

Mein Gefolge sollen Dich warten schön;

Mein Anhang führt den nächtlichen Reihn,

Und wiegt und tanzt und singt Dich ein.“

„Mein Vater, mein Vater, und siehst Du nicht dort,

Kriegskönigs Heerscharen am düstern Ort?

Mein Sohn, mein Sohn, ich seh‘ es genau,

Es scheinen die alten Weisheiten so grau.

„Ich liebe Dich, mich reizt deine schöne Schrift,

Und bist Du nicht willig, hol‘ ich jetzt meinen Stift.“

Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!

Kriegskönig hat mir Leids getan!

Dem Autor grausets, er reitet geschwind,

Er hält in den Armen das ächzende Buchkind,

Erreicht die Stellungen mit Mühe und Not,

In seiner Armen der Frieden war tot.

Werbetext für Roman Reischls im Mai geplante Buchveröffentlichung „KRIEGSHANDWERK – Band 1 und 2“, übernommen aus der weltberühmten Ballade „Erlkönig“ von Johann Wolfgang Goethe.

Roman Reischl, April 2020


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