Der Konvent Sant Agustí in Barcelona – auch bekannt als Sant Agusti Vell – ist ein einzigartiges Zeugnis des 14. Jahrhunderts, der heute als Bürgertreff und Bar fungiert. Er liegt in der Ciutat Vella, das heißt genauer im Viertel Rivera (zwischen Sant Pere und Santa Caterina, die zusammen den Borne bilden). Den zentralen Angelpunkt, physisch wie auch funktional ist der bezaubernde gotische Kreuzgang in dem es noch die zwei ursprünglichen Eingänge gibt, einmal den Haupteingang zur calle Comerç, 36 und den Seiteneingang, der zum Plaza de la Acadèmia und der Calle Tantarantana führt, wo auch der Annexbau für die Aktivitäten des Zentrum errichtet wurde.
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Der Konvent blickt auf eine siebenhundertjährige Geschichte zurück und der erste Stein wurde 1349 gelegt obwohl die Vollendung bis ins 18. Jahrhundert dauerte. 1714 zerstörten Bomben Ciutadella wie auch die Eingriffe des Militärs 1716 beeinträchtigten den Konvent so sehr, dass ein Teil des Gebäudes in die calle Hospital in Raval umzog, dort wo heute Sant Augustí Nou (das Neue) steht.
Seit seiner Einweihung für die gemeinschaft der Augustinerbrüder, war dieser Ort immer sehr eng mit den Zünften der Stadt verbunden, vor allem mit den Gerbern, deren Unterkünfte sehr nah an der Rec Comtal waren, von wo das Wasser kam, das von diesen für ihre Arbeit mit der Haut und dem Leder nötig war. Diese Bindung zeigt sich auch auf dem Retabel dieser Gilde, das von dem Maler Jaume Huguet (1436-1486) gefertigt wurde und den Altar der heute zerstörten Kirche zierte, das aber teilweise im MNAC und im Museo Marés zu sehen ist.
Zwischen 1738 und 1748 wurden unter der Leitung von Pere Bertrán Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Seitdem wurde das Gebäude für verschiedene Dinge genutzt, als Militärstandort, als Backstube…
Seit den 90er Jahren ist hier ein Bürgerprojekt untergebracht, was den Geist des gotischen Kreuzganges wieder etwas aufleben lässt, in dem fünf Kapitelle erhalten sind.
Und was wird hier angeboten? Der Convent de Sant Agustí bietet zahlreiche Aktivitäten und kulturelle Angebote, von Musikwerkstätten und neuen Technologien und Ausstellungen bis zu Konzerten und Stadtteilprojekten. Zudem ist es nicht nur ein Ort für diejenigen die schon da sind, sondern auch eine Plattform für das Zusammenbringen von Künstlern und einem entstehenden Kollektiv. Es gibt ein Kulturprogramm, aber es muss auch gesagt werden, dass das es sowohl ein Bürgerzentrum ist, wie auch ein Ort an dem man die Kinder und jugendlichen zu animieren versucht.
Ebenfalls auffällig ist die Bar im Konvent, sie ist für die Öffentlichkeit sehr praktisch, für die Kleinen wie für die Großen und die mit der gleichen Philosophie wie das Zentrum geführt wird: die Projekte voranzutreiben und die soziokommunen Strukturen zu entwickeln, um die lokale Wirtschaft zu bereichern. So werden hier hausgemachte Produkte angeboten, die die sozialen Netzte des Viertels, die Kooperativen oder Konsumnetze verdichten.
Der Direktor Jordi Fábregas sagt dazu: „es ist eine kleine Oase im Ciutat Vella. Es ist eine so schöne Umgebung, die die Ziele des Bürgerzentrums noch zusätzlich aufwertet.“
Für mehr Informationen sehen sie hier: http://www.bcn.es/centrecivicsantagusti/castellano/index.html