Der Kindergarten und Ich -Teil 5

Der Kindergarten und Ich -Teil 5Guten Abend ihr Lieben,

vor 2 Jahren startete das Experiment KiTa. Wir wollten es so. Wir machten es. Es fühlte sich bereits am 1. Tag nicht richtig an. Es passte einfach nicht. Ich riss mich zusammen. Es wurde nicht besser. Wir sprachen und sprachen und sprachen. Viele viele Gespräche mit KiTaleitung und Erzieherin.

„Nicht ernst genommen"-war mein Bauchgefühl.

Ich war impulsiv, sauer und fühlte mich unverstanden. Ich suchte die Fehler bei mir. Ich ging in den Elternbeirat. Ich dachte, so werde ich ernster genommen. So kann ich mitentscheiden.

Es wurde noch schlimmer. Ich stieg nach 6 Monaten freiwillig wieder aus. Der Prinz bekam endlich eine neue Bezugserzieherin. Es war Liebe auf den ersten Blick und das auf allen Seiten.

Sie schaffte es, das der Prinz sich wohl fühlte und das auch ich mit einem Lächeln die KiTa betreten konnte. Fast 6 Monate lief es wirklich, bis auf Kleinigkeiten sehr sehr gut. Dann wurde es von heute auf morgen wieder viel schlechter. Der Prinz weinte wieder morgens. Er erzählte Dinge, die mir einfach nur weh taten. Es folgten wieder Gespräche.

Unsere Bezugserzieherin stand immer hinter und zu uns aber auch Sie sollte ihre Loyalität den Kindern und Eltern gegenüber spüren.

Im Juni diesen Jahres war das Fass dann zu voll. Der Prinz hat eine Verletzung, die Medikamente notwendig machte. Ich beruhigte mich 4 Wochen lang und grübelte.

Ich entschied mich nun endlich die Geschäftsführung des Trägers einzuschalten. Ich traute mich endlich diese vielen schlimmen Vorfälle auf Papier zu bringen, in der Hoffnung auf Gehör. In der Hoffnung darauf, dass sich diese Zustände endlich verbessern.

2 Tage später bekam ich eine Kündigung per Email.

Die KiTa kündigte uns den Betreuungsvertrag.

Ich saß gerade beim Mittagessen im Büro und musste soooo unendlich weinen. Ich weinte einfach nur vor Wut aber vielleicht auch vor Erleichterung.

Ich holte den Prinzen an diesem Tag in der KiTa ab und weinte einfach nur. Viele sahen es. 2 Personen versicherten mir, dass Sie das nicht glauben können und es Ihnen unendlich leid tut. Es sprach sich schnell rum. Die Eltern waren entsetzt. So wurde mit Problemen die man anspricht also umgegangen.

Heute am 28.10.2016 war der letzte KiTa- Tag für den Prinzen.

Es war ein mulmiges Gefühl aber jetzt fühle ich mich gut.

Die Tränen der Wut sind versiegt. Die Tränen der Erleichterung kamen heute morgen nochmal. Wir haben eine neue KiTa gefunden. Nach wochenlangem hin und herschreiben mit der Stadt haben wir eine neue KiTa gefunden. Wir hatten unser erstes Gespräch mit der neuen Bezugserzieherin. Der Prinz und Sie haben sich sofort verstanden. Sie hat ihm einen Bagger hingestellt.

Sie hat mir zugehört. Sie hat interagiert.

Nächste Woche beginnt die Eingewöhnung und ich fühle mich dort wohl auch wenn ich zugeben muss, dass ich sehr vorbelastet bin durch die letzten 2 Jahre.

Wir haben uns für eine offene Kommunikation entschieden und ich durfte mein Herz ausschütten. Sie kannten die Problematik schon von anderen Eltern. Die halbe Stadt kennt die Problematik in unserer alten KiTa aber es passiert einfach nichts.

2Jahre lang gab es Diskussionen, viele Tränen, Streits und heute schäme ich mich sehr, dass ich den Prinzen nicht viel früher aus dieser KiTa genommen habe aber ich dachte immer das wird schon. Ich dachte immer, es wird besser.

Ich vertraute darauf, dass es besser werden muss. Aber das wurde es nicht.

Mein Kind hat psychische Schäden aus dieser Kita. Er traute sich eine ganze Zeit lang nicht mehr zu weinen, wenn er sich weh tat. Er sagte: „Mama, ich darf nicht weinen." Kinder haben dort nicht den Wert, den sie haben sollten.

Er lässt sich bis heute nicht gerne wickeln-er hatte über 20x eine Windeldermatitis in dieser KiTa-Zeit.

Wenn ich an alle Vorfälle zurück denke und an die Kinder denke, die dort jeden Tag hingehen und denen vielleicht ähnliches passiert- dann bin ich traurig aber ich habe soviel versucht. Ich habe soviel unternommen. Es haben viele Eltern etwas versucht zu unternehmen.

Aber mit dem Ergebnis, dass wir gehen mussten oder inzwischen sage ich: gehen dürfen.

Nun startet ein neues Abenteuer und ich hoffe, dass der Prinz nun 3 Jahre glücklich in seiner neuen KiTa sein kann. Ich hoffe, dass er neue Freunde findet-denn die Alten geben wir ja nun gerade gezwungenermaßen auch auf.

Ich hoffe, dass ich ihm irgendwann erklären kann, wieso diese Entscheidung getroffen wurde.

Wir vermissen seine Bezugserzieherin jetzt schon.

Liebe Ramona, Du bist das Beste was einem Kindergarten/ einer KiTa und Kindern passieren kann. Du bist nicht nur eine wundervolle Erzieherin für den Prinzen gewesen sondern auch eine Freundin für ihn. Wir haben uns immer verstanden gefühlt. Du hast uns tief im Herzen berührt und einen festen Platz.

Ich kann nur sagen, dass ich auf mein Instinkt hätte hören sollen und wenn man meine alten Artikel zu dem Thema liest-liest man schon heraus wie unglücklich wir dort waren.

Ja ich war unglücklich und ja natürlich hat sich das auf den Prinzen übertragen aber eine KiTa ist ja kein Auffanglager sondern eine vertrauensvolle Umgebung, die uns Eltern bei dem „Erziehungsauftrag" und der Begleitung unserer Kinder unterstützt. Eine KiTa soll nichts übernehmen sondern unterstützen. Eine Begegnung auf Augenhöhe mit dem Kind und den Eltern. Wir Eltern sollten kein Ballast sein. Wir sollten nicht belächelt werden. Nein wir sollten ebenso ernst genommen werden, wie auch wir die ErzieherInnen ernst nehmen.

All das fand sehr selten statt aber ich sehe positiv in die Zukunft. Ich sehe strahlende ErzieherInnen die mein Kind in den Arm genommen haben. Die seine Vorlieben nach 15 Minuten Gespräch abgespeichert haben um ihm anschließend eine Freude zu machen.

Es gibt Sie, die ErzieherInnen die ihre Berufung leben und lieben.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es noch viele von Ihnen gibt. So schlimm unsere Erfahrungen waren so hoffnungsvoller bin ich und ich freue mich auf die Eingewöhnung und den neuen Abschnitt.

Ich freue mich auf neue Abenteuer.

Wie ist es bei euch in der KiTa? Seid ihr zufrieden? Werden Missstände ernst genommen oder auch eher totgeschwiegen? Sind Eltern eher ein Übel?

Habt ein schönes Wochenende

Eure Glucke

Der Kindergarten und Ich -Teil 5

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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