352 Seiten
ISBN 9783897058644
Emons-Verlag
Preis: 11,90€
Taschenbuch
Mittelalter- damit verbindet man schnell Hexen, Zauberer, Verbrennungen, Folter. Lemgo, ein Ort in Nordrhein-Westfalen, kann davon viel erzählen, denn dort gab es wohl genügend Hexen und Hexenmeister, die gefoltert und getötet wurden.
Die Geschichte um den Henker David Clausen und Maria Rampendahl, die letzte Hexe von Lemgo, beginnt um 1655. Jungfer Maria, ein junges Mädchen, ist dabei, als ihr Schulmeister Hermann Beschoren enthauptet und verbrannt wird, weil man ihn der Hexerei beschuldigt und er unter der Folter schließlich gestanden hat. Seine Schüler werden daraufhin nach Detmold gebracht, nur Maria bleibt in Lemgo, unter dem Schutz ihres Vaters, dem Brauer Rampendahl. Doch die Gefahr, auch Maria als Hexe anzuklagen, bleibt bestehen. Immer wieder gibt es Gerüchte um sie, über Jahre hinweg. Selbst mit 30 ist sie immer noch nicht verheiratet, die Burschen der Stadt trauen sich nicht, um sie zu werben. Außerdem gehört ihr Herz einem anderen- dem Henker von Lemgo. Auch er ist ihr nicht abgeneigt, doch er bleibt seiner Frau treu.
Als der Landmann und Hexenjäger Hermann Cothmann schließlich Bürgermeister von Lemgo wird, nimmt die Gefahr für Maria noch zu.
Meine Meinung
Ich muß gestehen, zu Beginn zog sich die Entwicklung der Geschichte etwas hin, die ersten 70 bis 80 Seiten empfand ich als zäh und widerspenstig. Doch im Verlauf wurde das Gesamtbild kompakter, und ich fand mich gut in die Geschehnisse ein.
Bettina Szrama hat ihr Rechere gründlich betrieben, vieles entspricht in der Tat der Wahrheit, und gerade das ist letztendlich das bedrückende an diesem Roman: Er entspricht zu ca. 80% der Wahrheit, und im Verlauf wird dem Leser schnell klar, was das eigentlich bedeutet: All die Ereignisse haben sich so oder so ähnlich zugetragen, die Menschen haben tatsächlich so gelitten, sind gequält worden, viele wurden trotz ihrer Unschuld gefoltert und verbrannt.
Die Handlungen des Henkers werden teilweise sehr detailliert dargestellt, der Leser wird nicht geschont, die Grausamkeiten sind realistisch und, wie ich finde, auch nicht übertrieben.
Gleich zu Beginn hat Bettina Szrama eine Liste der beteiligten Personen aufgestellt, die die Zuordnung der Einzelnen sehr vereinfacht, und man so nicht durch das ganze Buch blättern muß, um die Verbindung der Personen untereinander zu verstehen.
Trotz aller Härte kommt auch die Liebe nicht zu kurz, diese ist aber, so die Autorin, nicht der Wahrheit entsprechend, zumindest, was den Henker David und Maria miteinander betrifft.
Insgesamt ließ sich diese Geschichte nach anfänglichen Startschwierigkeiten gut lesen, daran konnte auch die teilweise ordinäre, dem Mittelalter entsprechende Ausdrucksweise nichts ändern.
Unterm Strich
Grausame Wahrheit in der Geschichte der Menschen, spannend verpackt in einem historischen Roman, dafür vergebe ich 5 Sternthaler.
Die Autorin
ISBN 9783897058644
Emons-Verlag
Preis: 11,90€
Taschenbuch
Mittelalter- damit verbindet man schnell Hexen, Zauberer, Verbrennungen, Folter. Lemgo, ein Ort in Nordrhein-Westfalen, kann davon viel erzählen, denn dort gab es wohl genügend Hexen und Hexenmeister, die gefoltert und getötet wurden.
Die Geschichte um den Henker David Clausen und Maria Rampendahl, die letzte Hexe von Lemgo, beginnt um 1655. Jungfer Maria, ein junges Mädchen, ist dabei, als ihr Schulmeister Hermann Beschoren enthauptet und verbrannt wird, weil man ihn der Hexerei beschuldigt und er unter der Folter schließlich gestanden hat. Seine Schüler werden daraufhin nach Detmold gebracht, nur Maria bleibt in Lemgo, unter dem Schutz ihres Vaters, dem Brauer Rampendahl. Doch die Gefahr, auch Maria als Hexe anzuklagen, bleibt bestehen. Immer wieder gibt es Gerüchte um sie, über Jahre hinweg. Selbst mit 30 ist sie immer noch nicht verheiratet, die Burschen der Stadt trauen sich nicht, um sie zu werben. Außerdem gehört ihr Herz einem anderen- dem Henker von Lemgo. Auch er ist ihr nicht abgeneigt, doch er bleibt seiner Frau treu.
Als der Landmann und Hexenjäger Hermann Cothmann schließlich Bürgermeister von Lemgo wird, nimmt die Gefahr für Maria noch zu.
Meine Meinung
Ich muß gestehen, zu Beginn zog sich die Entwicklung der Geschichte etwas hin, die ersten 70 bis 80 Seiten empfand ich als zäh und widerspenstig. Doch im Verlauf wurde das Gesamtbild kompakter, und ich fand mich gut in die Geschehnisse ein.
Bettina Szrama hat ihr Rechere gründlich betrieben, vieles entspricht in der Tat der Wahrheit, und gerade das ist letztendlich das bedrückende an diesem Roman: Er entspricht zu ca. 80% der Wahrheit, und im Verlauf wird dem Leser schnell klar, was das eigentlich bedeutet: All die Ereignisse haben sich so oder so ähnlich zugetragen, die Menschen haben tatsächlich so gelitten, sind gequält worden, viele wurden trotz ihrer Unschuld gefoltert und verbrannt.
Die Handlungen des Henkers werden teilweise sehr detailliert dargestellt, der Leser wird nicht geschont, die Grausamkeiten sind realistisch und, wie ich finde, auch nicht übertrieben.
Gleich zu Beginn hat Bettina Szrama eine Liste der beteiligten Personen aufgestellt, die die Zuordnung der Einzelnen sehr vereinfacht, und man so nicht durch das ganze Buch blättern muß, um die Verbindung der Personen untereinander zu verstehen.
Trotz aller Härte kommt auch die Liebe nicht zu kurz, diese ist aber, so die Autorin, nicht der Wahrheit entsprechend, zumindest, was den Henker David und Maria miteinander betrifft.
Insgesamt ließ sich diese Geschichte nach anfänglichen Startschwierigkeiten gut lesen, daran konnte auch die teilweise ordinäre, dem Mittelalter entsprechende Ausdrucksweise nichts ändern.
Unterm Strich
Grausame Wahrheit in der Geschichte der Menschen, spannend verpackt in einem historischen Roman, dafür vergebe ich 5 Sternthaler.
Die Autorin
Die diplomierte Agraringenieurin Bettina Szrama kam 1952 in Meißen zur Welt und war auch lange in den verschiedensten Bereichen der Landwirtschaft, Zoologie und auf dem Gebiet des Pferdesports tätig.Vielen Dank für dieses Rezensionexemplar, das mir von Bettina Szrama zur Verfügung gestellt wurde.
Ihr literarisches Talent zeigt sich schon in der Schule, allerdings konnte sie es erst in den 1990ern ausleben, als sie 1991 ein Literaturstudium an der Schule des Schreibens (Axel Andersson Akademie) in Hamburg machte. Daraufhin folgte eine rege Tätigkeit im Bereich Journalismus für Regionalzeitungen und Tierzeitschriften.
Seit 1994 schreibt Bettina Szrama im Bereich Belletristik und veröffentlichte ihren ersten Roman Trull, die Geschichte eines Boxerhundes, im Jahr 1995. 2001 wurde der Roman neu veröffentlicht.
Nach mehreren Kriminalromanen schaffte es ihr Roman Die Geistheilerin 2001 beim internationalen Schriftstellerwettbewerb Writemovies in Hollywood in die „Top 10“. Gleiches gelang ihr 2003 mit dem Roman Im Zweifel für den Hund über ihren Boxerhund Bully. Im gleichen Jahr wurde sie in den Verband Deutscher Schriftsteller (VS) aufgenommen. Sie ist auch Mitglied im Quo Vadis – Autorenkreis Historischer Roman.
Bettina Szrama lebt im nordrhein-westfälischen Kalletal und schreibt bereits an weiteren historischen Romanen.