Im Italienischen, Spanischen, Englischen, Französischen, Polnischen und Portugiesischen wird das deutsche Wort „Schadenfreude“ als Fremdwort verwendet! Was sagt uns das? Sind wir deutschsprachigen besonders Schadenfroh?
Darf man Schadenfreudig sein? Natürlich nicht. Und ein bisschen? Ja es kommt darauf an, wie schlimm das Missgeschick ist. Und wenn‘s der andere verdient hat? Na ja, aber nur heimliche Schadenfreude.
Die Schadenfreude gibt es ja in vielen Spielarten:
- als Hohn (abschätzig, verächtlich)
- als Spott (lächerlich machend)
- als Sarkasmus (bitterer Spott)
- als Häme (boshafter Spott)
- als Zynik (beissender Spott)
- als Ironie (sich verstellend)
In den meisten Kulturen wird schadenfreudiges Verhalten gegenüber seinesgleichen abgelehnt. Hat sich der Geschädigte allerdings zuvor entgegen der Norm verhalten, hat er eine Regel oder einen Ratschlag missachtet oder ist er gar mächtig und hat sich ungerecht verhalten – dann machen wir doch gerne eine kleine Ausnahme:
Der Löwe auf meinem Gemälde ist der König der Savanne. Er war immer etwas hochnäsig zu den anderen Tieren, viele hat er sogar aufgefressen. Selber war er schon immer etwas hämisch. Nun ist ihm seine Löwin mit einem jüngeren Löwen durchgebrannt und jeder hat’s gesehen! Er wurde geprellt.
Zebra, Gnu, Hyäne und noch ein paar weitere Savannenbewohner geniessen jetzt ein ganz klein bisschen eine heimliche Schadenfreude…
BILD
Geprellt / 65cm x 46cm / Acryl auf Papier / 2012, N°12-060, CHF 250.-