Der Gast aus Nordafrika

Der Gast aus Nordafrika

Die Arabische Revolution ist der Beginn einer neuen Ära. Dieser Neubeginn in der politischen und gesellschaftlichen Ordnung birgt sicherlich auch Ängste vor der politischen und wirtschaftlichen Zukunft. Was wäre, wenn alles am Ende doch umsonst war? Was wäre wenn die Geschichte sich doch nur wiederholen würde – und am Ende wäre es doch nur ein Diktator?

Tatsache ist, dass zumindest die nordafrikanischen Staaten Europa brauchen. Und hiermit meine ich nicht die NATO. Vielmehr würde ein liberalisierter Handel und das Aufleben des Tourismus diesen Staaten bei Reformen wirtschaftlich helfen. Denn nach wie vor finden Agrarerzeugnisse aus Nordafrika keinen Zugang zum EU-Markt, ist doch gerade der Agrarsektor, der klima- und lohnkostenbedingt am wettbewerbsfähigsten ist.

 Schließlich haben nun einige europäische Staatsoberhäupter, sowie EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton eben dieses Manko in Angriff genommen. Da wäre es doch für Bundeskanzlerin Angela Merkel keine schlechte Idee, ihre Reise aus dem zentralen Afrika in den Norden fortzusetzen, um auch dort Handelsabkommen zu vereinbaren. Denn besonders in Hinblick auf die Flüchtlingsströme aus Nordafrika in das italienische Lampedusa, wäre ein wirtschaftlischer Zugang zu Europa für Nordafrika wesentlich angenehmer, als eine Massenemigration. Dies läge sogar im Interesse Europas, wenn man bedenkt, dass eben dort ein großer Fachkräfte-Mangel besteht.

Wie einst die Gastarbeiter aus der Türkei ihren Weg nach Deutschland fanden, wäre es nun eine gute Gelegenheit, “nordafrikanische Gäste” willkommen zu heißen und damit die interkulturelle Kommunikation mit muslimischen Ländern zu fördern.



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