Der Fall Daschner und die US-Folterpolitik

An und für sich wird es die aufmerksamen Beobachter der Propaganda-Medien nicht wundern, dass just, als die Folter-Verbrechen, bestellt und geduldet durch die US-Regierung in Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten und privaten Folterfirmen, der Fall “Daschner” (Stichwort: Kindesentführung mit angeordneter Folter bei der Polizei) bei WDR5 in der Sendung “Zeitzeichen” behandelt wurde.

Die zeitliche Nähe der Sendung zu dem US-Folterskandal erscheint nicht zufällig. Mit der Berichterstattung über eine Kindesentführung, ein besonders sensibles Thema in Deutschland, wird die Bedeutung der Folter-Politik der USA ein Stück weit abgemildert, jedenfalls bei denen, die bei Kindesentführung oder überhaupt bei Straftaten, die sich gegen Kinder richten, verständlicherweise sehr emotional aufgeladen sind.

Das Kalkül dürfte aber sein, durch solch eine Berichterstattung die Empörung über die schlimmen Folterpraktiken, die noch nicht einmal mit ihren grässlichsten Auswüchsen berichtet wurden, in der Bevölkerung etwas abzumildern.

Bemerkenswert ist, dass einerseits nicht serienweise die Politik-Talkshows stattfinden, die die üblen Folterpraktiken und die kriminelle US-Politik thematisieren, sondern andererseits die Mainstreammedien nach anfänglicher geradezu dürftiger Berichterstattung weitgehend schweigen.

Da wirkt die Erinnerung an den Folter-Fall Daschner geradezu wie eine mediale Beruhigungsdroge, auch weil den Bürgern nicht so ganz klar sein dürfte, ob solch ein Fall überhaupt geeignet ist, die Folter-Verbrechen der USA zu nivellieren.

Das fadenscheinige Signal, dass es durchaus Rechtfertigungen für Folter geben könnte, soll die einfachen Bürger erreichen und ihr Urteil etwas abmildern bzw. sogar Verständnis für Folter entfachen.

Anscheinend haben sich die Mainstreammedien entschlossen, das auch für die Bundesregierung bzw. die Alt-Parteien schwierige Thema nahezu zu ignorieren, abgesehen von anfänglicher “Pflichtempörung” mit Blick auf die Erwartungshaltung der Bürger.

Da wagen es die Meinungsmacher nicht, auch angesichts der Bürgerschelte bei der üblen einseitigen Ukraine-Berichterstattung und Kommentierung, in den Talkshows Gäste und “Experten” zu Wort kommen zu lassen, die die schlimmen Folterverbrechen auch angesichts des Daschner-Falls verniedlichen.

Denn es geht in den Mainstreammedien darum, teilweise sogar manifestiert in Arbeitsverträgen und bei Auftragsvergaben, die USA vor Kritik zu schützen bzw. umfassend zu unterstützen.

Frau/Mann darf gespannt sein, ob die Meinungsmacher es irgendwann wagen, die schlimmen Folter-Verbrechen der USA zu thematisieren. Bei Bundespräsident a.d. Wulff wurde sogar das Bobby-Car bemüht, um die Verhaltensweisen des Amtsträgers öffentlich zu würdigen.

Aber niemand dürfte in solchen Sendungen danach fragen, ob nicht Deutschland und die EU angesichts solcher Verbrechen nicht über Sanktionen nachdenken müssten! Zugegeben, eine Satire, da die Doppelmoral im westlichen Bündnis beinahe zum Selbstverständnis gehört.



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