Der Esel mit der Wollmütze

Esel und Kran KopieIm Land der Esel sollte für Familie Langohr ein neues Haus gebaut werden. Dazu brauchten die Esel allerdings einen Kran – aber im Eselland gab es keine Kräne. So hatten sie seit längerem beschlossen, einen aus dem Hundeland zu leihen, sie hatten den Hunden geschrieben und warteten nun auf Nachricht. Es kam aber keine Nachricht, sondern an einem schönen Samstag tauchte ein Rudel Hunde auf und brachte unter viel Gebell einem riesigen Kran! Die Hunde rannten hin und her, schleppten den zusammengefalteten Kran zur Baustelle und stellten dort den Kran auf. Die Esel standen staunend herum, guckten den hin- und herrennenden Hunden nach und waren überwältigt, als am Schluss dieser riesige Kran in den blauen Himmel ragte.

Als sie fertig waren, wedelten die vielen Hunde alle mit den Schwänzen (das sah echt witzig aus) und alle winselten und guckten die Esel nett an. Graubart, der Bürgermeister vom Eselland bedankte sich herzlich, und es gab noch ein gutes Hundeessen und der Katzenchor sang zwei Lieder, bevor das Rudel wieder von dannen zog.

Nun gingen die Esel langsam zur Baustelle zurück und guckten an dem Kran hoch. Unglaublich. Schwindelerregend. Und lange standen sie schweigend da, bis einer zu fragen wagte: „Weiß jemand, wie man das Ding bedient?“ Der kleine Esel Moritz rief: “Da muss einer ganz hoch klettern und dort oben in die Kabine sitzen und die Knöpfe drücken!“ Ein Raunen ging durch die Eselschar, denn kein Esel konnte sich vorstellen, wie man dort nach oben kommt. „Am besten, wir schlafen mal drüber“, sagte der Esel Mehlsack, und alle nickten und gingen nach Hause. Am Sonntag beschlossen sie, nochmals darüber zu schlafen – und so trafen sie sich erst am Montag wieder.

Jetzt mussten sie sich aber entscheiden. Irgendwer musste dort hoch. Aber jeder Esel hatte irgendeine Ausrede, weshalb gerade er auf keinen Fall dort hochkonnte. Bis dann endlich der kleine Moritz sagte, er würde es probieren. Zuerst wollten die übrigen das nicht, aber nachdem sonst keiner hochwollte, gaben sie nach. Moritz ging zur Leiter und kletterte einige Meter in die Höhe. Aber dort war dann der Wind so stark, dass seine Ohren waagrecht abstanden … und er begann zu jammern, wegen dem Ohrenweh. Als er wieder unten war, stand er traurig und zerzaust da. Nach einer Weile sagte Moritz: „Wenn ich eine rechte Wollmütze hätte, würde ich schon hochgehen“. Jetzt wurden Boten in alle Richtungen ausgeschickt, um eine Wollmütze für einen kleinen Esel zu besorgen. Aber das war gar nicht so einfach, denn die Esel haben einen etwas länglichen Kopf, und da passen die meisten Mützen nicht drauf. Erst als ein Schaf, das im Eselland in den Ferien war, sagte, es würde eine Moritzmütze stricken, konnten die Esel aufatmen. Am Mittwoch war die Mütze auch schon fertig, und Moritz trug sie stolz durchs Dorf. Das war nun die Uniform des Kranführers.

Am Donnerstagmorgen um acht begann er wieder an der Leiter hochzuklettern. Unzählige Esel standen rund herum, um zuzuschauen. Ja, diesmal war es kein Problem – schon kurze Zeit später saß er oben in der Kabine. „Was soll ich jetzt tun?“ schrie er runter. Die Esel waren aber ratlos. Ja, was soll er eigentlich dort auf dem Kran oben machen. „Das Haus bauen!“ schrie einer hoch. Aber jetzt war Moritz etwas ratlos. Wie sollte er dort oben in der Kabine ein Haus bauen? Moritz drehte den Kran im Kreis herum, ließ mal den Haken runter und dann wieder hoch, aber als er Hunger bekam, kletterte er wieder runter.

Am Freitag ist Eseltag. Da arbeiten alle Esel ganz fest. Und auch im Eselland wussten sie heute besser, was zu tun war. Steine wurden herbeigetragen und es wurde gemauert und gezimmert. Als Moritz das sah, kletterte er schnell wieder auf den Kran. Denn jetzt konnte er helfen: Steine hochheben, Balken auf das Gerüst ziehen, Dachplatten hochhieven. Und das Haus wuchs im Hui, und gegen Nachmittag war es schon fast fertig. Das war ein emsiges Treiben und Schieben, Hacken und Bauen.

Als zwei Wochen später das Hunderudel den Kran wieder abholen kamen, waren sie sehr erstaunt, über das phantastische Haus von Esel Langohr und seiner Familie.


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