Heute gibt es einen weiteren Teil des Projektes „New Life“. Zuletzt hatte ich euch ja erzählt, wie wir zu dem Ort Eindhoven gekommen sind. Da ich noch keinen Job hatte und noch sehr viel in Deutschland zu regeln war, hieß es also erstmal „mein Liebster geht alleine“. Der Gedanke machte mich sehr traurig und ich hatte viele Fragen und Ängste. „Wie lange müssen wir so Leben?“ „Schaffen wir das, lange getrennt zu sein und uns nicht zu verlieren?“ „Wird die Zeit uns verändern?“ und noch vieles mehr. Ich durchlebte ein Gefühlschaos hoch zehn, meine Gefühle gingen hoch und wieder runter und das beinahe im Sekunden Takt. Es dauerte auch nicht mehr lange und der Tag X war gekommen. Die Tage zuvor war ziemlich viel Stress, denn er brauchte ja alles wichtige, Papiere und private Sachen. Da es nicht möglich war, zwei Wohnungen zu finanzieren, musste eine andere Lösung her: Ein Zimmer in einem Studenten Haus. Diese war auch schnell gefunden.
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Tag X, noch heute durchlebe ich die Gefühle dieses Tages, wenn ich daran denke. Wir waren nun gut 5 Jahre nicht lange getrennt, auf solch einer Entfernung schon mal gar nicht. Sein Zug ging in der Nacht. Schon auf dem Weg zum Bahnhof kämpfte ich gegen die Tränen. Ich wusste zwar, dass ich einige Tage später nachreisen würde, um Ihn zu besuchen und doch überkam mich der Trennungsschmerz schneller als gedacht. Es lag wohl daran, dass wir nicht wussten, wie lange wir so nun leben werden. Am Bahnhof angekommen hielt ich die Tränen noch zurück, doch mit jeder Minute näher an der Ankunftszeit drückten die Tränen. Zu spüren, dass es nicht nur mir so ging, tat in den Moment einfach nur gut. Wir standen ein paar Minuten Arm in Arm und schwiegen, die Tränen sprachen für sich. Klar, es ist unser Traum, doch eine Ungewissheit zu haben, ist schwer zu ertragen. Der Zug kam und ich wusste, nun werde ich alleine nachhause fahren. Da stellte ich mir das erste Mal die Frage „So ist es doch nicht mehr meine Zuhause, oder? Es fehlte etwas, was mein Zuhause erst zu meinem Zuhause macht. Meine zweite Hälfte.“ Und ich sah zu wie genau diese zweite Hälfte in den Zug stieg und mich noch einmal ansah und mir zulächelte, natürlich erwiderte ich das, als die Türen sich schlossen kamen die Tränen. Nun stand ich da, allein am Bahnhof. Für ein paar Minuten verweilte ich noch da, während mich die Leute komisch anschauten. Klar, es wusste ja keiner was los war. An den Weg zurück „nachhause“ kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern, es war alles wie im Traum. Angekommen in den vier Wänden, welche sich sofort kalt anfühlten, empfingen mich meine zwei Katzen. Diese strahlten, für mich, die gewisse Wärme aus, welche ich nun brauchte. Traurig und erschöpft fiel ich auf die Couch. Ja die Couch, diese wurde in den nächsten Monaten mein Schlafplatz. Ich kann euch nicht erklären warum, aber im Bett habe ich fast nicht mehr geschlafen.
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Schnell gingen die ersten Tage um, bis ich das erste Mal nach Eindhoven reiste. Die Reise war aufregend und ich freute mich wie ein kleines Kind, auf welches Unmengen an Süßigkeiten warteten. Nach gut 8 Stunden Fahrt (über Nacht) kam ich am Bahnhof an, das erste Mal betrat ich den Boden meiner baldigen Heimat. Ich war ziemlich müde und kaputt doch die Freude meinen Mann zu sehen und zu spüren war so groß, dass mein Körper voller Adrenalin war. Da sah ich ihn stehen, ich kann euch sagen, dies ist eins der schönsten Gefühle und ich sprang Ihm in die Amre. Die Tage erkundeten wir Eindhoven, beziehungsweise mein Liebster zeigte mir Orte, welche er schon kannte. Auf Anhieb habe ich mich wohl gefühlt und wusste, hier kann ich leben. Da kam die Frage wieder in mein Kopf „aber wann?“. Ich wusste in ein paar Tagen ist es wieder Zeit Abschied zu nehmen. Ich versuchte dieses Gefühl immer wieder zu verdrängen. Aber natürlich kam auch wieder dieser Tag, ich kann euch sagen, ich haße Abschiede.
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So ging es nun Wochen, gar Monate. Ich kann schon gar nicht mehr sagen wie oft ich geflogen bin, mit der Bahn gereist oder mit den Bus gefahren bin. So oft bin ich in meinem Leben noch nicht unterwegs gewesen. In dem letzten Studenten Haus in Eindhoven war das Zimmer sehr klein und daher war es schwer sich auch hier zuhause zu fühlen. Die Zeit empfand ich nichts wirklich als mein Zuhause. In Berlin waren meine zwei Katzen die mir Liebe und Wärme gaben und in Eindhoven mein Gatte, es war nicht so wie es sein sollte. An dieser Stelle muss ich auch einmal ein Danke sagen (schon mal ) an meine liebste Mami, mein Honey Isy und die liebe Angie, denn diese drei haben sich in der Zeit meiner Abwesenheit liebevoll um unsere Fellknäule gekümmert. Ich danke euch vom ganzen Herzen und die Moppis danken euch natürlich auch, auch wenn Brain das nicht so zeigen kann (Pinky und Brain heißen die beiden). Während des ganzen Pendelns, musste natürlich auch neben bei ein Job für mich gefunden werden, Formalitäten getätigt werden und noch vieles mehr. Viele Schlaflose Nächte habe ich vollbracht, Kopf voller Gedanken, Nächte des einsam Fühlens und Angst, dass es nicht gut geht….
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