Der Devisenhandel wird auch als Währungsmarkt oder FX-Markt beziehungsweise Forex oder Markt der Finanzen bezeichnet. Es handelt sich hierbei um den weltweit tätigen Markt, auf dem Devisenangebote sowie Devisennachfragen aufeinander treffen, um dann wiederum zu einem ausgehandelten Devisenkurs ausgetauscht werden. Lokalisierbar ist der Forex nicht, da er ausschließlich zwischen den einzelnen Marktteilnehmer stattfindet und es von daher zu einer Abschaffung oder zumindest Bedeutungslosigkeit der noch bestehenden Devisenbörsen kam.
Die historischen Hintergründe im Devisenhandel
Historisch hatte der Devisenhandel seine Anfänge in primitivster Form schon im alten Griechenland. Der Hellenismus erreichte seine Blütezeit und so trafen sich dann in Griechenland die verschiedenen Händler, die aus dem Nahen Osten und dem umliegenden Europa anreisten. So trafen unterschiedliche Währungen aufeinander. Innerhalb der Hafenstadt Piräus waren es die Geldwechsler, die Münzen unterschiedlichster Länder gegen das Goldverhältnis sowie ihr Gewicht maßen.
Weiterhin konnten Rohstoffe wie beispielsweise Gold oder Silber in eine entsprechende Menge Geld eingetauscht werden. Der echte internationale Devisenhandel fand ab dem Jahr 1880 statt, als die Möglichkeit gegeben war, auf einem eigenen Bankkonto im Rahmen der Finanzen im Ausland ausländische Zahlungen gutschreiben zu lassen. Durch die Gründung der Weltbank sowie des IWF und durch das Bretton-Woods-Abkommen aus dem Jahr 1944 wurden dann weltweit feste Wechselkurse mit Schwankungsbreiten international festgelegt und Zentralbanken wurden verpflichtet, bei einer entsprechenden Unter- oder Überschreibung von Interventionspunkten einen Eingriff in das Marktgeschehen vorzunehmen, um so die Interventionspunkte wieder zu fixieren.
Die Marktteilnehmer, die Handelsmedien und das Marktobjekt im Forex
Durch den Forex ist es möglich, einen Tausch von inländischem Geld in ausländische Währungen sowie umgekehrt vorzunehmen und so die Kaufkraft der Inlandswährung in eine Auslandswährung umzuwandeln. Die weltweit aktiven Devisenmärkte werden besonders durch den Devisenhandel sehr stark geprägt. Zusätzlich zu Kreditinstituten sind wichtige Marktteilnehmer im Devisenhandel auch große Industrieunternehmen sowie private Händler, weiterhin Devisenmakler und Handelshäuser. Eine sehr wichtige Gruppe der Akteure, die sich im Markt der Finanzen bewegt, bilden die Zentralbanken. Sie können durch unterschiedliche Interventionen aus wirtschaftspolitischen Gründen einen Eingriff in den Handel der Finanzen vornehmen, um beispielsweise ein Devisenmarktgleichgewicht erneut herzustellen.
Der voluminöseste Anteil des Forex findet außerbörslich innerhalb des Internetbankenhandels statt, wie z.B. auf Plattformen für den Devisenhandel. Devisenbörsen waren im Gegensatz zu den klassischen Wertpapierbörsen innerhalb des Devisenhandels kaum vorhanden und sind aus diesem Grunde auch weitgestgehend wieder abgeschafft worden. In Deutschland fand die letzte Schließung beispielsweise am 31. Dezember 1998 statt. Ihre bedeutendste Funktion, nämlich die Ermittlung von amtlichen Devisenkursen, erfüllen in Europa seitdem die Referenzwerte wie beispielsweise der EuroFX.
Das Handelsmedium ist in der Regel der Online-Handel über verschiedenen Handelsplattformen sowie auch der Telefonhandel. Beim Handelsobjekt im Forex handelt es sich wiederum um Devisen, die eine ihrem Herkunftsland entsprechende Währungsbezeichnung haben. Von den wichtigsten Handelswährungen weltweit, wurde als erste Währung im Jahr 1750 das Pfund Sterling eingeführt, danach folgte im Jahr 1850 der Schweizer Franken. Im Jahr 1871 folgte dann der Yen und im Jahr 1875 schließlich der US-Dollar. Der im Jahr 1999 eingeführte Euro gilt auch heute noch im Bereich der Finanzen als eine der wichtigsten Währungen im Forex.
Der Handel mit den Finanzen und Devisengeschäfte
Der Devisenmarkt wird durch den Devisenhandel institutionalisiert. Gemeint ist damit im engen Sinne der Internetbankenmarkt innerhalb des Kundengeschäfts und Eigenhandels. Hier erfolgt der Handel von international tätigen Kreditinstituten in Form der standardisierten Devisengeschäfte und auf Basis von anerkannten Handelschancen mittels dem Handelsobjekt Devise. Devisengeschäfte setzen sich aus der Grundform der Devisenkasse- sowie der Devisentermingeschäfte und den hieraus abgeleiteten Devisenwapgeschäften (Derivaten) sowie Devisenoptionsgeschäften zusammen.
Gibt es eine Marktaufsicht?
Eine klassische und globale Aufsicht über den Forex gibt es nicht. Es erfolgt auf nationaler Ebene lediglich die Beaufsichtigung einiger Marktteilnehmer. Wenn nämlich die Marktteilnehmer als Kreditinstitute geführt werden, unterliegen sie ohnehin der Bankenaufsicht des jeweiligen Landes. In Deutschland ist der Handel mit den Finanzen ein erlaubnispflichtiges Bankgeschäft.
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