Worum geht`s?
Paris in den 1960er Jahren. Michel, gerade erst zwölf Jahre alt geworden, taucht ein in ein ganz neues Leben: Er entdeckt die Welt der Jugend und des Rock’n’Roll, atmet die Luft der Intellektuellen und Literaten, die mit Gitanes-Zigaretten und Sartre-Bändchen in den Cafés und auf den Boulevards eine neue Zeit diskutieren. Er wandert durch die Stadt, fängt durch die Linse seiner Kamera alle Winkel und Gassen ein und erlebt seinen ersten Kinofilm wie eine Erweckung … Eines Tages stößt er im Hinterzimmer eines Bistros zufällig auf den »Club der unverbesserlichen Optimisten«. Hier trifft er auf Menschen, die zu Freunden werden, zu Vertrauten und Begleitern. Als er schließlich seine erste große Liebe erlebt, verändert sich alles …
Was Lilly dazu sagt
Story
Wer in diesem Buch nach einer rasanten Story sucht, liegt falsch. Der Club der unverbesserlichen Optimisten lebt meiner Meinung nach von der beständig fortlaufenden Lebensgeschichte Michels, dem erst 12 und schließlich fast 18 jährigem Protagonisten. Aber es handelt sich hierbei nicht nur um sein Leben, dieses dient eher als Rahmenhandlung. Der Leser lernt das vom 2. Weltkrieg und dem kalten Krieg geprägte Paris der 6oer Jahre kennen. Trotz der wundervollen Atmosphähre ist klar, dass die Menschen immer noch von den Folgen des Krieges betroffen sind. Sowohl Michels Familie, als auch die Männer, welche Michel im Club trifft. Jeder von ihnen hat eine eigene Geschichte, die dem Leser sowohl in Rückblicken, als auch Erzählungen näher gebracht wird.
Irgendwann habe ich mich dann gefragt, wie Michels Leben, der Krieg und der Club zusammenhängt, oder besser: ob es das überhaupt tut. Genau im richtigen Moment fügen sich dann alle Fäden zusammen, was dazu führt, dass alles einen Sinn ergibt.
Charaktere
Alle Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, sie haben ihre Talente, Macken, Träume und Wünsche. Keiner von ihnen ist da, um die Welt zu retten, oder hat die Aufgabe das Böse zu besiegen. Es sind eher die kleinen und großen Hürden des Lebens, die sie so menschlich erscheinen lassen.
Mir war Michel als Protagonist sehr sympatisch, was vielleicht daran liegen könnte, dass er sehr gerne und viel liest und auch darüber nachdenkt und spricht. So ein männliches Wesen ist mir im echten Leben noch nicht oft untergekommen... Obwohl er es liebt zu fotografieren ist er (besonders am Anfang) noch nicht besonders gut darin, aber er übt und übt- und das zahlt sich aus! Cecile, die Schwester von Michels gutem Freund Pierre, mochte ich zwar dennoch fand ich sie manchmal etwas anstrengend und auf sich selbst bezogen. Aber sie ist mit ihrer überdrehten Art trotzdem liebenswert. Ebenso ist es mit Michels Familie.
Auch die Männer aus dem Club, Igor, Walter & co. sind facettenreich. Obwohl ich nicht jeden von ihnen sympatisch fand, wurde durch die Rückblicke immer wieder klar, warum sie sich zu dem entwickelten, was sie sind.
Schreibstil
Guenassia hat einen gut lesbaren Schreibstil, der trotzdem nicht platt und langweilig wirkt, sondern oftmals sehr tiefgründig ist und nachdenklich stimmt. Verbunden mit den spannenden, humorvollen Stellen und den schönen Beschreibungen ergibt sich ein Schreibstil der sich sehen(und lesen^^) lassen kann!
Fazit
Ein definitiv gutes Buch, was rundherum perfekt ist und dank seiner vielen Seiten ein langes Lesevergnügen veschafft.