Wandern und Einkehren gehört einfach zusammen. Was wäre denn eine schöne Wanderung in der Fränkischen Schweiz ohne Einkehr in einem Wirtshaus oder Keller wert? Ich sag's Euch: Die Wanderung wäre nur halb so schön!
Ich stelle Euch deshalb den Brauereienweg in der Fränkischen Schweiz vor. Was wird Euch da erwarten? Ganz klar, Bier! Ganze 4 Brauereien liegen auf diesem Rundwanderweg.
Aber gibt's da vielleicht noch mehr zu sehen und entdecken? Lebt den dieser Themenweg einzig und allein nur vom leckeren Bier?
Ich werde es Euch verraten! Kommt mit zu einer Rundwanderung von ca. 14 Kilometern, in gemütlichen 3,5 Stunden.
Entlang der Aufsess - durch das schöne Aufsesstal
Die Auflösung verrate ich Euch schon ganz am Anfang dieser Wanderbeschreibung.
Der Brauereienweg in der Fränkischen Schweiz hat viel, viel mehr zu bieten als einzig und alleine die fränkische Braukunst und das süffige Bier.
Du wanderst entlang eines idyllisch gelegenen Flüsschen, je nach Jahreszeit begleiten Dich blühende Blumenwiesen, sogar Orchideen wird das geübte Auge am Wegesrand entdecken.
Für die Liebhaber von Felsenlandschaften ist auch was mit bei und demjenigen der viel lieber in der Sonne, als im schattigen Wald läuft, dem lege ich diesen Themen-Wanderweg besonders an's Herz. Ob das dann aber auch Eure Erwartungen erfüllt, das könnt Ihr selbst entscheiden.
Denn nur da wo Du zu Fuß gewesen bist, warst DU wirklich. Nur dann kannst Du Dir ein Urteil erlauben.
Ich bin den Weg abgelaufen und habe mir mein Urteil gebildet. Dies lautet: Ja, er ist es wert eine Wanderbeschreibung hierüber zur veröffentlichen, gefallen hat mir die Kombination aus Braukunst und unterschiedlichen Landschaften.
Etappe 1 - Von Aufsess nach Sachsendorf - Brauerei Stadter
Ausgangspunkt der Rundwanderung ist der Parkplatz gegenüber dem Dorfladen von Aufsess bzw. direkt neben der Aufsesser Brauerei und dem Brauereigasthof Rothenbach.
Adresse:
Im Tal 70, 91347 Aufseß
Nachdem es eine Rundwanderung ist könnt Ihr aber auch irgendwo anders starten.
Wir starten die Wanderung am Brauereigasthof Rothenbach und wandern entlang des ausgeschilderten Brauerei Wanderweges in Richtung des Dorfplatzes. Dann, an einer großen Kastanie, links abbiegen.
Linker Hand befindet sich ein Spielplatz und wir überqueren den kleinen Fluss Aufsess und biegen nach der Brücke rechts ab.
Vorbei an schönen Fachwerkhäusern und dem Gasthof Pension Stern wandern
wir aus dem Ort hinaus. Wir gehen jetzt auf dem geteerten Weg mit Blick auf das schön gelegene Flusstal.
Mal schneller und dann wieder langsam schlängelt sich hier die Aufsess durch das Tal. Unterwegs laden immer wieder Bänke mit Blick auf den Fluß zu einer Rast ein.
Kann man auch durchaus machen, den Eile ist hier wirklich nicht geboten. Wandern ist schliesslich auch Entschleunigung.
Nach gemütlichen 20 Minuten erreichen wir das Schloss Oberaufsess.
Wir verlassen kurz den Brauereienweg, biegen links ab und gehen über einen geteerten Weg den Berg hinauf.
Das Schloss Oberaufsess befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Was sich jedoch lohnt, ist der schöne Blick von der Bank, hinein in das schöne Aufsesstal.
Auf dem Weg nach unten entdeckt der aufmerksame Wanderer an einer Scheune folgenden Spruch:
"Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen"
An einer Brücke überqueren wir die jetzt etwas schneller fließende Aufsess.
Nebenan befindet sich eine Bank und wir haben Gelegenheit dem Plätschern des Wassers zuzuhören, ebenso wie dem Wind der sanft über die Grashalme streicht.
Natur pur. Wäre da nicht die gegenüberliegende Staatsstraße ST2189. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier am Wochenende nachmittags durchaus lauter sein kann. Die Fränkische Schweiz ist ja bekanntlich auch ein Paradies für Motorradfahrer.
Nach der Brücke verlassen wir den breiten geschotterten Feldweg und der Weg führt eben über verwurzelten Waldboden weiter Richtung Neuhaus.
Wir gelangen jetzt zum Mühlengrund, wo isch eine Möglichkeit zum einkehren bieten würde. Wie bei allen anderen Gaststätten auch, unbedingt vorab nach den Öffnungszeiten erkundigen, Kurz nach dem Mühlengrund überqueren wir die Straße und wandern weiter bis zum Himmelsstäuberer und dem alten Fritz.
Entlang der Staatsstraße gelangen wir nun zu zwei sehr markanten Felsformationen, die typisch sind für die Fränkische Schweiz.
Von unten sehen wir den sogenannten Himmelsstäuberer & den Alten Fritz. Es bestünde hier auch noch die Möglichkeit die beiden zu besteigen. Wir gehen weiter und sehen auf der anderen Straßenseite einen weiteren imposanten Kletterfelsen den Taschnerfels.
Nach ein paar hundert Meter erreichen wir endliche den ersten der vier Brauereigasthöfe, die Brauerei Benedikt Stadter. Im schön gelegenen Biergarten hat man nun die Möglichkeit seine erstes Seidla und eine Brotzeit zu sich zu nehmen oder man wandert weiter.
Sachsendorf - Hochstahl zur Brauerei Reichold
Nach dem Brauerei Gasthof Stadter wandern wir ein kleines Stück den Berg nach oben Richtung Hochstahl um dann an einem Verkehrsschild rechts abzubiegen.
Wir verlassen jetzt den Wanderweg entlang der nervigen Staatsstraße, biegen rechts an einer großen alten Scheune ab und gehen über freies Feld hinüber nach Hochstahl. Gänzlich anders zeigt sich hier die Landschaft auf der Hochfläche. Felder so weit das Auge reicht und der Wind pfeift über die Weizenfelder.
Hier oben ist es wunderbar still, du hörst nur das zwitschern der Vögel ab und zu noch das rufen der Falken und Bussarde.
Nichts erinnert mehr an den Verkehrslärm der Staatsstraße, stattdessen streicht der Wind über die Felder und treibt die Wolken übers Land. Auch landwirtschaftlich geprägte Landschaften können etwas schönes an sich haben.
Auf gut der Hälfte des Weges nach Hochstahl verlassen wir nun das freie Feld und der breite Forstweg mündet in ein Waldstück. An einer Gabelung halten wir uns rechts Richtung Hochstahl Zochenreuth, hier fehlt leider die Wandermarkierung Brauereien Weg.
Wir gelangen zu einer weiteren Kreuzung mit mehreren Abzweigungen. An einer Bank halten wir uns halb rechts.
So langsam bekommen wir jetzt aber auch wirklich Durst und es wird Zeit, dass wir bei der nächsten Brauerei-Gaststätte einkehren und uns ein zünftiges Seidla oder für die Gesundheitsbewussten ein stilles Glas Mineralwasser bestellen.
Wir erreichen die Ortschaft Hochstahl, nach gut zweieinhalb Stunden und wandern über die Dorfstraße bis zum Brauerei Gasthaus Reichold.
Dort einkehren und unbedingt an Zwetschgenbammers probieren und natürlich das hausgemachte Bier.
PS: Hinter dem Haus befindet sich ein Stellplatz für Wohnmobile, das ist aber schon lange kein Geheimtipp mehr. Dennoch perfekt, Stellplatz neben der Brauereiwirtschaft. Kann's was besseres geben?
Nachdem wir mit leckerer Brotzeit eingekehrt sind geht’s über den fränkischen Gebirgsweg hinaus Richtung Heckenhof zu Kathi-Bräu.
Hochstahl - Heckenhof Brauerei Kathi-Bräu
Dieser Streckenabschnitt ist für mich so der absolute Gegensatz.
Zum einen findest Du entlang des Wegs zahlreiche Orchideen direkt am Wegesrand und bei Kathi-Bräu steppt der motorradfahrende Bär.
Am Ortsausgang von Hochstahl links in einen kleinen Wiesenweg abbiegen, der parallel zur Kreisstraße führt. Wir gelangen zu einer Gabelung und an dieser halten wir uns rechts und wandern in Richtung Heckenhof. Wir verlassen dabei den fränkischen Gebirgsweg.
Übrigens in dem Waldstück von Hochstahl rüber zur Kathi-Bräu in dem Buchenwald, gibt es entlang des Weges von Ende Mai bis Juni einige Orchideen zu bestaunen, zum Beispiel das bleiche Waldvögelein.
In Heckenhof angekommen wandern wir an den ersten Häusern vorbei, bis wir an der Kreuzung angelangt sind.
Dann biegen wir links ab Richtung Ortsmitte, der Brauereienweg ist gut ausgeschildert. Aus der Ferne hört man bereits das dunkle brabbeln der Motorräder.
Einfach der pure Wahnsinn, so wenig wie in Hochstahl los war, umso mehr ist bei Kathi-Bräu in Heckenhof los.
Der Wanderweg führt praktisch mitten durch den Biergarten, ähnlich wie in der Schwarzachklamm. Der Parkplatz ist Mittag um 12:00 Uhr bereits voll mit Motorrädern. Fast alle Tische sind belegt. Mit dem nötigen Abstand wandern wir durch den Biergarten durch.
Heckenhof - Aufseß - Brauerei Rothenbach
Wir wandern durch den Parkplatz voller Motorräder, da sind wirkliche Schmuckstücke mit bei.
Am Ende des Parkplatzes halten wir uns links und überqueren die ST2188, die von Aufsess nach Hochstahl führt.
Entlang des Weges blüht im Mai und Juni reichlich der Klatschmohn. Die Farbenpracht ist eine Wohltat für die Augen.
In einigen Kehren führt uns der Brauereiweg schließlich hinab nach Aufsess.
Oberhalb von Aufsess hat man noch einen Blick über den Ort und das Schloss Unteraufsess, die evangelische Schlosskirche Aufsess und den Brauereigasthof Rothenbuch.
Zum Ende der Wanderung wird da natürlich noch in dem schön gelegenen Biergarten, der direkt an die Aufsess grenzt, eingekehrt.
Ihr könnt natürlich einkehren wo Ihr wollt, mir hat es am besten in Aufsess und Hochstahl gefallen, das ist aber meine persönliche Meinung.
So das war's mit der Wanderung auf dem Brauereienweg von Aufsess. Ich wünsche Euch viel Spaß beim nachwandern. Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre eurer FrankenLandler.
Kurzübersicht der Tour
Tourenkategorie: Bierwanderung, Wandern mit der Familie, Rundwanderung, Wanderung in der Fränkischen Schweiz
Region: Fränkische Schweiz
Ort: Aufsess im Aufsesstal
Gehzeit (Hin & Rück): ca. 3,5 - 4 Stunden
Höhendifferenz Ziel: 166 Hm
Weglänge Gesamt: ca. 14,3 Km
Ausgangspunkt: Parkplatz neben der Brauerei Aufsess
Schwierigkeit: mittel, für Kinder, Familien und Senioren geeignet,
Kinderwagen geeignet: nein
FrankenLandlers Top-Tipp: besonders schön von Mitte Mai bis Juni zur Orchideenblüte und im Herbst. Auto wenn möglich zu Hause lassen.